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120 Oldtimer auf Tour durch das Oldenburger Münsterland

Beim OM Charity Run trafen sich Old- und Youngtimer-Fans zu einer Fahrt für einen guten Zweck. Auf der 89 Kilometer langen Strecke schlängelte sich die Kolone durch den Landkreis Cloppenburg.

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Fest für Oldtimer-Fans: 120 Autos aus den 1950er bis 1990er Jahren trafen sich am Sonntag zum OM Charity Run, einer Tour von Lastrup über Gehlenberg ins Cloppenburger Museumsdorf. Foto: Stix

Fest für Oldtimer-Fans: 120 Autos aus den 1950er bis 1990er Jahren trafen sich am Sonntag zum OM Charity Run, einer Tour von Lastrup über Gehlenberg ins Cloppenburger Museumsdorf. Foto: Stix

Ein H-Kennzeichen für historische Fahrzeuge war fast schon Standard beim OM Charity Run am Sonntag (15. Mai). Jünger als 30 Jahre jedenfalls war keines der 120 Fahrzeuge, die sich um 11 Uhr in Lastrup auf den Weg durch den Landkreis Cloppenburg machten. 89 Kilometer legten die gut 300 Fahrer und Beifahrer in ihren automobilen Schätzen zurück – immer auf Nebenstraßen und nie schneller als 60 Stundenkilometer.

Patrick Kordes aus Lastrup, der den OM Classic Run gemeinsam mit dem Friesoyther Michael Schiwy und Andreas Kathmann (Lastrup) organisiert hatte, war mit der Resonanz auf die Veranstaltungsankündigung mehr als zufrieden. "Beim letzten Mal hatten wir 70 Autos, diesmal 120 und weit mehr Mitfahrer", sagte er beim Zwischenstopp an der Alten Mühle in Gehlenberg.

Das Gros der Teilnehmer stammte aus der Region, doch es waren auch Kennzeichen aus anderen Städten und Landkreisen zu sehen. Die weiteste Anreise hatten Jürgen und Hannelore Noglich auf sich genommen. Sie waren am Vortag aus Düsseldorf angereist, um mit ihrem VW Cross Country, Baujahr 1992, am Charity Run teilzunehmen. "Das ist die erste Oldtimerfahrt meines Lebens", gesteht Jürgen Noglich. "Es macht richtig Spaß und ist total toll."

Benzingespräch über die Vor- und Nachteile des Wankelmotors

Etwas mehr Erfahrung mit Oldtimer-Treffen hat Johannes Knuck. Der Oldtimer-Fan arbeitet beim Verbund Oldenburger Münsterland, der die Veranstaltung unterstützte. "Man kann die Region eben nicht nur mit dem Rad, sondern eben auch ganz entspannt mit dem Oldtimer erkunden", sagt er. Besonders begeisterte ihn die Mischung aus Jung und Alt – bei den Fahrzeugen wie auch bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. "Das erlebt man anderswo so nicht", betont er. Knuck selbst war mit seinem NSU RO 80, Baujahr 1978, unterwegs. Beim Benzingespräch ging es denn auch in erster Linie um die Vor- und Nachteile des Wankelmotors, der im RO 80 arbeitet.

Die Gehlenberger Mühle war am Sonntag, 15. Mai, Treffpunkt von Oldtimer-Fans des Oldenburger Münsterlandes.
Foto: Stix
Beim Start des OM Charity Run an einem Autohaus in Lastrup hatte es die erste Gelegenheit für Fachgespräche und neugierige Blicke auf die teilnehmenden Fahrzeuge gegeben. Foto: Stefan Drees
Foto: Stefan Drees
Ein H-Kennzeichen war fast schon Standard, kaum eines der 120 Fahrzeuge war jünger als 30 Jahre. Ralf Achtnicht und Heike Müller nahmen mit einem Citroën 11CV aus dem Jahr 1955 an der 89 Kilometer langen Tour teil.
Foto: Stix
Stargast war De Schwatten Ostfrees Jung Keno Veith (3. von links). Sein VW Corrado aus dem Jahr 1991 fiel als getunter Oldtimer ein wenig aus dem Rahmen und zog die Blicke der jüngeren Autofans auf sich.
Foto: Stix
Das älteste Fahrzeug war der 1954er Chevrolet Pick-Up von Wolfgang Witte aus Vechta. Vor 4 Jahren hatte er den Oldtimer aus Kalifornien importiert.
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Einen reizvollen Kontrast zur alten Mühle gab der Chevrolet Impala aus der 4. Generation (1965 - 1970) ab.
Foto: Stix
Den Schwerpunkt bildeten Autos aus deutscher Produktion. Besonders Mercedes war stark vertreten, im Bild der Mercedes Benz 220 S, Baujahr 1961, des Gehlenbergers Bernd Kramer.
Foto: Stix
Auch Volkswagen gab es einige, mal als Käfer Cabrio, Baujahr 1981, ...
Foto: Stix
---mal als frühes Surf-Mobil...
Foto: Stix
...und mal als ehemaliges Feuerwehrauto. Der Bully aus dem Jahr 1975 war bis September 1991 bei der Freiwilligen Feuerwehr Vechta im Einsatz.
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Natürlich gab es beim Stopp in Gehlenberg genug Zeit für Benzin- und Fachgespräche, etwa am Motor eines Jaguar E-Type aus den 60er Jahren.
Foto: Stix
Johannes Knuck erläuterte Interessenten die Vor- und Nachteile eines Wankelmotors anhand seine NSU RO 80, Baujahr 1978.
Foto: Stix
Und weil Autofahren hungrig macht, gab es in der Gehlenberger Scheune am Mühlenberg ein gut ausgestattetes Kuchenbuffet, an dem sich schnell eine lange Schlange bildete.
Foto: Stix

Stargast des Tages war "De Schwatten Ostfrees Jung" Keno Veith, der einen VW Corrado VR 6 Turbo aus dem Jahr 1991 fährt. Er besitzt das Auto seit 14 Jahren und hat es von Grund auf aus der Rohkarosserie auf- und umgebaut. "Ich habe sofort Ja gesagt, als ich gefragt wurde, ob ich teilnehme", sagt er. "Das macht mega Spaß, so viele tolle Autos, so viele Leute mit dem gleichen Interesse, und das Ganze auch noch für einen guten Zweck."

Erlös der Veranstaltung fließt an den Lastruper Verein "Bürger für Bürger"

Der gute Zweck, das ist die Arbeit des Lastruper Vereins "Bürger für Bürger". Der Verein hilft unkompliziert und schnell Menschen, die in Not geraten sind. "Innerhalb von 24 Stunden regeln wir fast alle Fälle", sagt Rudolf Brinkmann, der Vereinsvorsitzende. Das hat auch bei dem Fall geklappt, für den das Geld des Charity-Runs gedacht ist. "Wir haben in dieser Woche eine Anfrage einer alleinerziehenden Mutter gehabt, deren Kind schwer behindert ist", erzählt er. Der Verein will ihr helfen, ein Auto behindertengerecht umzubauen, damit sie ihr Kind auch transportieren kann. "Da passt das Geld aus dem Oldtimer-Treffen natürlich hervorragend."

Die automobilen Stars des Tages waren für die Oldtimer-Fans der 1954er Chevrolet Pick-Up von Wolfgang Witte und der Citroën 11 CV von Ralf Achtnicht und Heike Müller. "Das ist sozusagen der Großvater des 2CV, also der Ente, aber letztlich eine ganz andere Fahrzeugkategorie", sagt Achtnicht über sein 67 Jahre altes Fahrzeug. Seit 2 Jahren hat er das gute Stück, das zuvor lange in einem Museum in den Niederlanden stand. Auf der Straße war der 11 CV im Oldenburger Münsterland bislang kaum zu sehen. "Ich fahre ihn viel zu wenig", bekennt Achtnicht.

Abschluss im Museumsdorf Cloppenburg

Wittes Chevrolet kam vor 4 Jahren aus Kalifornien nach Vechta. "Ich hab irgendwann mal den ersten US-Wagen bekommen", erzählt der Oldtimer-Sammler. "Und seitdem bin ich süchtig, habe nur noch Amerikaner. Wenn es nicht blubbert, dann will ich es nicht", sagt er mit Anspielung auf die hubraumstarken US-Oldtimer.

Von Gehlenberg aus setzte sich der Kfz-Lindwurm Richtung Friesoyther Innenstadt und dann weiter zum Museumsdorf Cloppenburg in Bewegung. Dort gab es zum Ausklang Pizza, Getränke und einen Besuch in der Disco Sonnenstein. "Es hat alles wunderbar geklappt", freute sich Johannes Knuck. "Der Abschleppwagen, den wir dabei hatten, kam nicht zum Einsatz."

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