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100 Jahre in Deutschland, fast 40 in Vechta: Muslimische Gemeinde feiert

Die Ahmadiyya-Gemeinde hatte zum Empfang geladen. Der Vorsitzende Naseer Butt will die Moschee nach den Corona-Beschränkungen wieder häufiger für die Öffentlichkeit öffnen.

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Zum Jubiläum: Vechtas Bürgermeister Kristian Kater hatte als Geschenk einen Druck eines historischen Bilds der Stadt Vechta mitgebracht. Foto: Chowanietz

Zum Jubiläum: Vechtas Bürgermeister Kristian Kater hatte als Geschenk einen Druck eines historischen Bilds der Stadt Vechta mitgebracht. Foto: Chowanietz

Erst zum Schluss übernahm Naseer Butt, Vorsitzender der muslimischen Ahmadiyya-Gemeinde in Vechta, das Wort. 100 Jahre Ahmadyiyya-Bewegung in Deutschland sei ein Grund zum Feiern. Fast 40 Jahre sei seine Gemeinde auch in Vechta, er selbst lebe seit 33 Jahren in der Kreisstadt. "Ich liebe Vechta. Vechta ist meine Heimat", sagte er am Mittwochabend.

Butts Gemeinde hatte zum Jubiläumsempfang in die Bait-ul-Qaadir- Moschee an der Gutenbergstraße geladen. Die Moschee gibt es seit 2015. Mit 7 Mitgliedern hatte in den 1980er Jahren in Vechta alles begonnen, heute zählen 175 Gläubige zu der Gemeinschaft.

Blick in die Vergangenheit

Begrüßt wurden die Gäste in der Moschee vom Imam Syed Salman Shah. Der Geistliche hat derzeit Verstärkung: Ansar Ahmad Arshad aus Hannover ist Absolvent der deutschen Imam-Ausbildung der Ahmadiyya-Gemeinde im hessischen Riestadt. Vechta ist nun seine erste berufliche Station. Dort soll er erste Erfahrungen sammeln.

Vechtas Bürgermeister Kristian Kater (SPD) und der stellvertretende Landrat Josef Kläne (CDU) hielten kurze Grußworte. Die Gemeinde warf bei der Feier dann den Blick zurück: Die Gemeinschaft der Ahmadiyya ist eine in den 1880er Jahren in Indien gegründete muslimische Reformbewegung. Ihr geistlicher Führer ist der inzwischen 5. Khalif als Nachfolger des Messias, auf den andere Strömungen des Islam weiter warten. Die Gemeinschaft ist nach eigenen Angaben in 212 Staaten vertreten. 1922 kam der erste Missionar nach Deutschland. 1923 wurde in Berlin der Grundstein für die erste Moschee gelegt. Der Bau wurde allerdings aber wegen Hyperinflation und des Aufkommens des Nationalsozialismus erst 80 Jahre später vollendet.

Die internationale Gemeinschaft der Ahmadiyya hatte ihr Zentrum lange in Pakistan. Dort aber wurden die Gläubigen wegen ihrer Form der islamischen Lehre vertrieben. Die Gemeinde betont dennoch immer wieder ihre pazifistische Haltung. Ihr Leitsatz: "Liebe für alle, Hass für keinen."

Naseer Butt betonte zum Jubiläum: Die Moschee sei offen für alle. Seine Gemeinde werde sich nach den Corona-Beschränkungen wieder häufiger an die Öffentlichkeit wenden; etwa mit einem Empfang im Ramadan.

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