Wolfgang Schmidt beschreibt, wie es ist, ein Musikstück zu träumen
Die Komposition „Cambuinara“ wird am 7. November (Freitag) im Rahmen eines Konzertes des Vokalensembles Marienhain in der Vechtaer Propsteikirche gespielt.
Wolfgang Schmidt (Mitte) komponierte „Cambuinara“, welches am 7. November (Freitag) durch das Vokalensemble Marienhain unter der Leitung von Robert Eilers (links) gesungen wird. Alexander Skowron (rechts) wird an dem Abend eine Meditation des Stückes improvisieren. Foto: Heinzel
Wolfgang Schmidt hat ein Musikstück geträumt. „Damit bewegt er sich in bester Gesellschaft“, sagt Robert Eilers, der Leiter des Vokalensembles Marienhain, und fährt fort: „Paul McCartney hat die Melodie von ‚Yesterday‘ geträumt.“ Dieser sei anfangs besorgt gewesen, dass er die Melodie unbewusst von jemand anderem kopiert hätte, da sie ihm so bekannt vorkam. Er spielte sie deshalb Freunden und Kollegen vor, konnte von diesen jedoch beruhigt werden, da diese die Melodie noch nicht kannten.
„Ich träume regelmäßig und kann mich an fast alles erinnern“, erzählt Wolfgang Schmidt. Doch es sei erst das zweite Mal gewesen, dass er ein Musikstück geträumt habe. Das erste Mal war vor 8 Jahren. Doch das Popstück konnte er damals nicht so umsetzen, „wie ich es geträumt hatte“. Das war jetzt anders. Es ist nicht nur ein Musikstück daraus entstanden, sondern am 7. November (Freitag) wird es im Rahmen eines Konzertes des Vokalensembles Marienhain aufgeführt.
„Es klang wie in einer Kirche und es war ein Wahnsinnssound.“
Wolfgang Schmidt über die im Traum gehörte Musik
Der 71-Jährige stand während seines Traumes in einem Waldstück nahe seines Hauses, als nach und nach Sängerinnen und Sänger hinzukamen. Als etwa 2 Handvoll anwesend waren, begann der Gesang. „Der Traum war sehr lebendig“, beschreibt der Syker die Situation und fügt hinzu: „Ich war nur der Beobachter.“ Er empfand eine unglaubliche Ruhe und Frieden, als er der Musik lauschte. „Es klang wie in einer Kirche und es war ein Wahnsinnssound.“ Gleichzeitig habe er versucht, zu verstehen, was gerade gesungen wurde – aber das einzige Wort, das blieb, war „Cambuinara“. Und so heißt nun auch das Stück.
Alexander Skowron wird eine Meditation des Stückes „Cambuinara“ improvisieren. Foto: Heinzel
Der Traum lief sozusagen in Echtzeit ab. Als sich Wolfgang Schmidt nach dem Frühstück ans Klavier setzte und niederschrieb, tat er dies in dem Tempo, in dem die Sänger und Sängerinnen im Traum gesungen hatten. Genauer gesagt, hatte er die Melodie und das harmonische Grundgerüst – dies vervollständigte er in einem 3 Tage andauernden Prozess. „Das Stück hat mich einfach im Traum gefunden“, sagt der Komponist und ergänzt: „Ich finde das gar nicht so spektakulär.“ Er kenne einige Musiker, denen es ähnlich ergangen sei.
Robert Eilers meint, das sei gar nicht so selten, wie man vermuten würde. Er kenne viele, denen etwas Ähnliches passiert sei, und er selbst gehöre auch dazu. Bei ihm vervollständigte sich ein Musikstück, von dem er träumte. Er zeigte sich direkt sehr angetan von dem Stück, als es ihn das erste Mal erreichte. Er assoziierte damit Berge und den Montanara-Chor. Eine Verbindung, mit der Wolfgang Schmidt einverstanden ist. Er selbst assoziierte wesentlich grundsätzlicher – nämlich schlicht die Natur.
Alexander Skowron unterstützt zusammen mit Christine Eilers (Flöte) das Vokalensemble Marienhain bei einzelnen Stücken. Foto: Heinzel
„Man bekommt schnell einen Zugang zu dem Stück“, sagt Alexander Skowron. Der Organist wird am 7. November (Freitag) aus „Cambuinara“ Zitate entnehmen und diese neu zusammensetzen und seine eigene improvisierte Interpretation des Stückes zum Besten geben. Neben ihm wird auch Christine Eilers mit ihrer Flöte das Vokalensemble unterstützen. Neben dem Stück „Cambuinara“ werden Kompositionen von Edward Elgar mit „Ave Verum“, Benjamin Britten mit „A Hymn To The Virgin“ oder Fritz Brodersen mit „Stille wird es in der Welt“ präsentiert, um nur drei zu nennen. Die Grundstimmung des Konzertes werde besinnlich sein, so Robert Eilers.
Weitere Informationen zum Konzert „Cambuinara“:
Datum: 7. November 2025 (Freitag)
Ort: Propsteikirche Vechta
Beginn: 19 Uhr
Der Eintritt ist frei, aber um eine Spende wird gebeten. Mit den Spenden soll ein Kinderheim im Senegal unterstützt werden.
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