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So war die "Komische Nacht" in Cloppenburg

Vier Comedians und eine Comedienne traten in fünf Gastronomien auf. Der Star des Abends war Don Clarke.

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Er war der beste Comedian bei der „Komischen Nacht“: Don Clarke rockte die Bühnen und musste mehrere Zugaben geben. Foto: Heidkamp

Er war der beste Comedian bei der „Komischen Nacht“: Don Clarke rockte die Bühnen und musste mehrere Zugaben geben. Foto: Heidkamp

Fast überall ausverkaufte Locations, viel Gelächter im Publikum und witzige Auftritte am laufenden Band. Die Besucher in fünf Cloppenburger Gastronomien (Dorfkrug im Museumsdorf, Fleming, Grand Verace, Hotel Taphorn und Kulturbahnhof) erlebten überwiegend beste Comedy-Unterhaltung.

Vier Comedians und eine Comedienne wechselten sich nacheinander auf den Bühnen ab. Der Star des Abends: Don Clarke. Aber nicht alle konnten bei der 13. „Komischen Nacht“ in Cloppenburg überzeugen.

Kam nicht so gut an: Für seinen Auftritt musste Samuel Sibilski einige Kritik einstecken. Foto: HeidkampKam nicht so gut an: Für seinen Auftritt musste Samuel Sibilski einige Kritik einstecken. Foto: Heidkamp

„Ich bin keiner von diesen Happy-Comedians, es wird böse, wirklich böse“, warnte Samuel Sibilski das Publikum im Kulturbahnhof gleich zu Beginn. Er beschrieb sich selbst als einen lebensverneinenden Typ, der von oben herab, oberflächlich und arrogant sei. Sein Gag über eine 96-Jährige ehemalige KZ-Sekretärin, die für den Tod von 11.400 Juden mitverantwortlich gemacht wurde und jetzt zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, zündete bei den meisten Gästen nicht.

Vielen blieb das Lachen im Halse stecken, gerade vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Situation im Nahen Osten. Ein teilweise grenzwertiger Auftritt, für den das Publikum anschließend „5 bis 10 Punkte“ gab.

Stark, chaotisch und extrem lustig präsentierte sich dagegen die freche Hamburger Deern mit polnischen Wurzeln, Alicja Heldt. „Groß, breit, Kurzhaarfrisur, Trainingsanzug, großer runder blasser Ballon, Segelohren und trinkfest, so ein richtiger Kowalski“, beschrieb sie ihren Mann, den sie nach 12 Jahren des Zusammenlebens und durchlebten Lockdowns endlich geheiratet hat. „Ich hatte immer Angst vor einem peinlichen Heiratsantrag a la Flash Mob“, erklärte sie die lange Wartezeit. „Ich wollte, dass er nackt mit einem Fallschirm springt, halt etwas Originelles“, malte sie Bilder in die Köpfe des Publikums. Aber der Antrag kam dann bei Burger King. „Voll normal“, sagte sie, die sich auch nicht scheute, unterhalb der Gürtellinie anzugreifen.

Laut, chaotisch und extrem lustig: Alicja Heldt. Foto: HeidkampLaut, chaotisch und extrem lustig: Alicja Heldt. Foto: Heidkamp

Ein Garant für gute Laune war auch der gebürtige Brite Don Clark. Seine lebensnahen Erzählungen auf der Bühne waren für die Freunde des trockenen Humors das Beste bei der Komischen Nacht. Erstaunlich detailgetreu schilderte der „Natural Born Comedian“ Geschichten, die aus dem Leben gegriffen scheinen, gepaart mit einer gehörigen Portion britischem Humor.

Clark plauderte aus dem Nähkästchen und gab Lebenstipps der etwas anderen Art: „Wenn du abnehmen willst, musst du erst mal zunehmen! Das lief bei mir so gut, dass ich ein paar Mal verdoppelt habe. Ich habe einfach die Kurve nicht bekommen.“ Und um trotzdem nicht ganz untätig zu sein, betreibe er Sport: Rittersport. Er rockte alle Bühnen und musste sogar mehrfach Zugaben geben.

Bezeichnete sich selbst als nicht gutaussehend, aber dafür als stinkreich – Comedian Jens Heinrich Claassen schaffte es trotzdem nicht, eine Frau für eine kostenlose Nordkap-Tour zu gewinnen. Foto: HeidkampBezeichnete sich selbst als nicht gutaussehend, aber dafür als stinkreich – Comedian Jens Heinrich Claassen schaffte es trotzdem nicht, eine Frau für eine kostenlose Nordkap-Tour zu gewinnen. Foto: Heidkamp

Ein wenig bissig und frivol, aber mit viel Selbstironie und cleveren Augenzwinkern versuchte Juri von Stavenhagen das Publikum zu begeistern. „Wenn ich auf Tour bin, schaue ich mir gerne die Städte an, in denen ich auftrete. Ich muss sagen, ihr habt einen richtig geilen Aldi. Mega“, zeigte sich von Stavenhagen etwas enttäuscht von der Stadt Cloppenburg. Auftritte in der JVA Geldern waren eine ebenso herbe Enttäuschung. „Wer ist unschuldig?“ hatte er versucht, die Insassen mit einem kecken Spruch zu begrüßen. Voll daneben, ebenso wie die Frage, ob denn auch alle Insassen Aktenzeichen XY ungelöst schauen. Mit seiner Antwort „So, wie man es richtig macht?“, hatte er dann aber endlich die Lacher auf seiner Seite.

„Ich sehe zwar nicht gut aus, dafür bin ich aber steinreich“, versuchte Jens Heinrich Claassen das Interesse der weiblichen Besucher zu wecken. Auch eine Einladung zu einer kostenlosen Nordkap-Tour mit dem Schiff konnte sie nicht überzeugen.

Juri von Stavenhagen berichtete von seinem Auftritt in einer Justizvollzugsanstalt. Seine Begrüßung Wer ist unschuldig?“ traf dort nicht den richtigen Humorknopf. Foto: HeidkampJuri von Stavenhagen berichtete von seinem Auftritt in einer Justizvollzugsanstalt. Seine Begrüßung „Wer ist unschuldig?“ traf dort nicht den richtigen Humorknopf. Foto: Heidkamp

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