„Bernard Willenborg ist der beste Beweis dafür, dass Musik jung und fit hält, er ist quasi Geschäftsführer unserer Werbeabteilung. Wer ihn sieht, weiß, warum man bei uns im Chor singen sollte“, betonte Pastor Uwe Börner, als er gemeinsam mit einer kleinen Abordnung den 95-Jährigen zu Hause besuchte. Weil Willenborg an der letzten Generalversammlung des Molberger Männergesangvereins „Frohsinn“ nicht teilnehmen konnte, ehrten Liedervater Martin Papenbrock, Dirigentin Ria Deeken und Pastor Uwe Börner den Senior nun in den heimischen vier Wänden für seine 75-jährige Vereinszugehörigkeit. Als Anerkennung überreichten sie ihm eine Urkunde, über die sich der Jubilar sichtlich freute.
Mit jungen 20 Jahren trat Willenborg dem Chor bei und hält ihm bis heute die Treue, wenn auch nicht mehr als aktives Mitglied. „Als wir dich 2019 für deine 70-jährige Mitgliedschaft geehrt haben, hatten wir schon vereinbart, dass du die 75 auch noch voll machst. Das nächste Ziel sind dann die 80“, sagte Börner und Willenborg entgegnete ihm trocken, aber mit verschmitztem Blick: „Das ist mein Ziel.“ Auch wenn der 95-Jährige, der geistig immer noch fit ist, längst nicht mehr an jeder Probe teilnimmt, ist er gern gesehenes Mitglied, das viel Wertschätzung erfährt. „Wenn er kann, dann kommt er, weil wir ihm wichtig sind und er weiß, dass er uns auch wichtig ist“, hob der Geistliche hervor.
Lebendige Geschichte
Während des Besuches erzählte Willenborg von den Anfangsjahren, über den Grund seines Eintrittes in den Chor und er erinnerte sich an zahlreiche Auftritte. „Er ist die lebendige Geschichte unseres Gesangvereins, er kann über ein Dreivierteljahrhundert Molberger Kirchengeschichte berichten“, befand Börner, während sie gemeinsam Kaffee tranken und Kuchen aßen.
Die guten Gene und die Liebe zur Musik scheinen in der Familie Willenborg zu liegen, denn auch der Vetter von Bernard, Berthold Willenborg, gehört dem Männergesangverein bereits seit 75 Jahren an. Ihm wurde die Ehren-Urkunde bereits überreicht.