Aufgeschoben, nicht aufgehoben – das gilt zumindest für das Gastspiel von Axel Prahl in Vechta: Das ausgefallene Konzert des Schauspielers und seines „Inselorchesters“ wird am 21. Juni 2025 auf dem Freiluftgelände der VEC-Hallen in Vechta nachgeholt. Das teilt die Stadt jetzt mit. Die Eintrittskarten bleiben also gültig.
Der Auftritt der Band „Selig“, der ebenfalls abgesagt worden war, werde hingegen ersatzlos gestrichen. Karten können nur dort zurückgegeben werden, wo sie gekauft wurden, schreibt die Stadt. Das bedeute, bei online gekauften Karten müsse der jeweilige Online-Shop kontaktiert werden. Nur wer die Tickets einst persönlich bei der Stadt Vechta erworben habe, bekomme dort sein Geld erstattet.
Beide Konzerte hätte im Juni im Innenhof der Justizvollzugsanstalt für Frauen (JVA) in Vechta stattfinden sollen. Die Veranstalterin: die Stadt Vechta. Kurzfristig waren die Gastspiele dann vom Justizministerium abgesagt worden. Später hatte das Ministerium erklärt, der Grund sei eine aktualisierte Gefährdungseinschätzung des Landeskriminalamtes, die in Zusammenhang mit der in Vechta inhaftierten ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette stehe. Weil die Polizei plötzlich davon abgeraten habe, die Veranstaltungen stattfinden zu lassen, habe sich das Ministerium dem angeschlossen.
Seit dem Frühjahr sitzt Daniela Klette in Vechta in Untersuchungshaft. Zwei Mal hatte es in der Kreisstadt kleinere Solidaritätskundgebungen für sie gegeben. Ob Ähnliches in Zusammenhang mit den Konzerten befürchtet worden war oder die Behörden aus anderen Gründen in Sorge waren, ist unklar. Auch wer die Folgekosten trägt, schreibt die Stadt in ihrer jüngsten Mitteilung nicht.