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Beim 13. Tag der Archäologie geht es um Schafe

Was ist eine Schafwaschanlage und wie hat sich die Schafhaltung in der Region in den vergangenen 500 Jahren entwickelt? Diese Fragen sollen am 16. November in Visbek geklärt werden.

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Foto: dpa/King

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Zum 13. Tag der Archäologie lädt der Heimatverein gemeinsam mit der Gemeinde Visbek für den 16. November (Sonntag) ein. Ab 14 Uhr heißt es im Gasthaus Hogeback in Erlte wieder: Geschichte hautnah erleben.

Wie jedes Jahr bieten namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler spannende Einblicke in ihre Forschung. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr ist etwa die Schäferei. Dr. Annette Siegmüller vom Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg widmet sich in ihrem Vortrag den neuzeitlichen Schafwaschanlagen – einem ganz besonderen Bodendenkmal. Sie stellt eine neu entdeckte Anlage an der Engelmanns Bäke vor und erläutert ihre Funktionsweise, die heute noch im Gelände teilweise sichtbar ist.

Gut erhaltenes Becken für die Sturzwäsche in der Schafwaschanlage bei Visbek. Foto: VarnhornGut erhaltenes Becken für die Sturzwäsche in der Schafwaschanlage bei Visbek. Foto: Varnhorn

Michael Wesemann vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege vertieft an dem Nachmittag das Thema, indem er die historische Schafhaltung im Nordwesten Deutschlands beleuchtet. Kaum ein Nutztier prägte die Landschaft in den vergangenen 500 Jahren so stark wie das Schaf. Wesemann zeigt in seinem Vortrag auf, wie sich die Schafhaltung auf die Geestböden auswirkte und welche Spuren bis heute erhalten sind.

Teil von Wanderausstellung wird gezeigt

Abgerundet werden die Referate von Dr. Julia Koch und Julia Hochholzer, die das Urgeschichtliche Zentrum Wildeshausen (UZW) vorstellen, das erst kürzlich, Ende August, eröffnet wurde. Besucherinnen und Besucher erhalten einen Ausblick auf kommende Ausstellungen und Veranstaltungen, die die reichhaltige Fundlandschaft der Wildeshauser Geest in Szene setzen. Ein Themenschwerpunkt im UZW werden etwa die Gräberfelder sein, die in den vergangenen Jahren in Visbek entdeckt wurden.

Neu in diesem Jahr: Statt der üblichen Vortrags-Fundstücke können Grabbeigaben vom frühmittelalterlichen Friedhof Visbek, Uhlenkamp II, besichtigt werden. Diese Funde sind Teil der Wanderausstellung, die aktuell im Visbeker Rathaus gezeigt wird und 2026 weiter nach Lohne, Wildeshausen und Vechta zieht. Die Funde wurden vom Archäologen Andreas Hummel umfassend in seiner Dissertation bearbeitet, die noch in diesem Jahr als zweibändiges Werk erscheint. Die Funde der Ausgrabungen rund um das Baugebiet Uhlenkamp II waren seinerzeit auch der Themenschwerpunkt des ersten Tags der Archäologie vor 13 Jahren.

Bevor es ab 14 Uhr mit den Expertenvorträgen in Erlte losgeht, können Geschichtsfans zuvor zwischen 10 und 13 Uhr das ArchäoVisbek an der Rechterfelder Straße besuchen. Der Eintritt ist frei.

Der 13. Tag der Archäologie verspricht damit wieder einen tiefen Einblick in die Vergangenheit der Region – für alle, die Geschichte erleben und verstehen wollen.

  • Info: Interessierte sollten sich bis zum 11. November (Dienstag) per E-Mail (info@heimatvereinvisbek.de) oder telefonisch (04445/988985, gegebenfalls Anrufbeantworter) anmelden.

Tag der Archäologie

  • Der Tag der Archäologie wird seit 2012 jährlich im November in Visbek vom örtlichen Heimatverein ausgerichtet.
  • Jedes Jahr werden dazu Expertinnen und Experten geladen, die über die archäologische Bedeutung Visbeks und der Region Vorträge halten.
  • 2020 fiel der Tag der Archäologie wegen der Corona-Pandemie aus.

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