Wenn bei Amazon Schichtwechsel ist: Hektik am Bahnhof, aber genug Plätze nach Ahlhorn
Mehrere Hundert Menschen, die alle zur selben Zeit an denselben Ort wollen. Kann das gut gehen? Eine Wildeshauserin meint nicht.
Dierk Rohdenburg | 19.12.2024
Mehrere Hundert Menschen, die alle zur selben Zeit an denselben Ort wollen. Kann das gut gehen? Eine Wildeshauserin meint nicht.
Dierk Rohdenburg | 19.12.2024
Die Shuttle-Busse von Amazon bringen die Mitarbeiter von Wildeshausen nach Ahlhorn und zurück. Foto: Rohdenburg
Jeden Morgen und jeden Abend ist es das gleiche Spiel am Bahnhof in Wildeshausen. Es kommen voll besetzte Züge der Nordwestbahn aus Bremen an. Die Türen öffnen sich, und mehrere Hundert Menschen eilen zu den in der Nähe wartenden Bussen, um zum Amazon-Werk nach Ahlhorn gebracht zu werden. Eine 71-jährige Wildeshauserin, die vor wenigen Tagen am Nachmittag von Bremen aus in die Kreisstadt fuhr, hat das beobachtet und sich angesichts der nach ihrer Einschätzung rennenden Menschen unwohl gefühlt. „Die Leute laufen wohl deshalb, weil sie in den Bussen sonst keinen Sitzplatz bekommen“, stellte sie bei einem Anruf in der Redaktion fest. „Ich finde das unwürdig, dass sie die gesamte Fahrt stehen müssen. Das kann man doch anders regeln.“ Ein Anruf bei Amazon-Pressesprecher Thorsten Schwindhammer bestätigt: Es sind viele Menschen gleichzeitig zu den Bussen unterwegs. „Aber eine Rücksprache hat ergeben, dass die Situation relativ entspannt ist“, teilte er mit. So habe Amazon eigene Shuttle-Busse im Einsatz. Darin befänden sich 325 Plätze für die Nachtschicht, von denen derzeit 293 besetzt seien. Zur Tagschicht gebe es 225 Plätze in den Bussen. Davon seien aktuell 205 belegt. Klar sei aber auch, dass nicht alle Personen einen Sitzplatz hätten. Das sei aber angesichts der relativ kurzen Fahrtstrecke nicht nötig. „Es kann sein, dass es derzeit ein wenig enger ist“, so Schwindhammer. Wegen des Weihnachtsgeschäftes seien mehr Kräfte im Ahlhorner Werk beschäftigt. Viele von ihnen würden mit dem Zug kommen und dann von Wildeshausen aus pendeln. Die Zahl der Busse würde immer danach eingeteilt, wie viele Menschen transportiert werden müssten. Die Wildeshauserin war von ihrer Freundin schon gewarnt worden, den Zug um 17.19 Uhr von Bremen aus zu nehmen, weil es dann ein großes Gedränge geben würde. „Das habe ich aber nicht so empfunden“, berichtet sie. Der Zug sei zwar sehr voll gewesen, sie habe aber einen Sitzplatz bekommen, so die Seniorin. Es habe im Waggon eine ruhige Stimmung geherrscht. Als der Zug dann aber im Bahnhof eingelaufen sei, hätten sich die Menschen sehr beeilt. „Ich kann mir vorstellen, dass manche Passagiere da schreckhaft reagieren“, sagt die Frau. Das sieht auch Pressesprecher Schwindhammer so. Dass einige Leute rennen, könne man aber leider nicht verhindern. Ruhige Stimmung im Waggon
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