Die Sport Laschinski GmbH mit Sitz in Cloppenburg hat beim zuständigen Amtsgericht einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das hat der vom Gericht bestellte vorläufige Insolvenzverwalter für das Unternehmen, Dr. Malte Köster, Partner der Kanzlei Willmerköster, mitgeteilt. Zur Sport Laschinski GmbH gehören in Cloppenburg zwei Ladengeschäfte in der Lange Straße, nämlich die Intersport-Filiale sowie das Schuhgeschäft "Brandsohle". Darüber hinaus betreibt das Unternehmen erst seit diesem Jahr eine weitere Intersport-Filiale in Oldenburg, zwei weitere „Brandsohle"-Geschäfte in Vechta und Oldenburg sowie „Oskar’s Sport-Outlet“ in Cloppenburg.
Trotz der Insolvenz wird der laufende Geschäftsbetrieb in allen Geschäften aufrechterhalten, ebenso der Online-Shop. Für die etwa 50 Beschäftigen seien die Gehälter bis einschließlich Dezember gesichert, so der vorläufige Insolvenzverwalter. Zudem gibt er einen Einblick, wie es in den kommenden Wochen weitergehen soll. So wird nun geprüft, wie die Zukunftsperspektiven für die Sport Laschinski GmbH aussehen können. In diesem Rahmen werden beispielsweise laufende Gespräche mit potenziellen Investoren fortgeführt.
Noch im Frühjahr sah es ganz anders aus
Die finanzielle Schieflage des Unternehmens kommt für viele überraschend, hatte Inhaber Oskar Laschinski doch erst in diesem Jahr die weitere Expansion in die Großstadt Oldenburg gewagt. In diesem Zusammenhang hatte Laschinski auch im Januar gegenüber OM-Online erklärt: „Die Kunden des stationären Einzelhandels sind wieder gut unterwegs, gut gelaunt, und trotz Krieg, Krisen und Inflation schreiben wir Zahlen wie im Jahr 2019.“ Doch dass es dabei offenbar nicht geblieben ist, zeigt die Begründung des Insolvenzverwalters für sie jetzige Situation: "Eine wesentliche Ursache der finanziellen Schieflage bei Sport Laschinski ist ein allgemein schwieriges Marktumfeld im Einzelhandel nach substanziellen Einschnitten durch die Corona-Pandemie. In Summe konnte das Unternehmen die Belastungen nun nicht länger kompensieren", heißt es in der Pressemitteilung.
„Der Wettbewerbsdruck im Einzelhandel hat sich zuletzt nochmals verschärft. Das zeigen auch die Nachrichten der letzten Wochen", äußert sich Dr. Malte Köster. Dennoch zeigt er sich nicht grundsätzlich pessimistisch: "Dass das operative Geschäft bei Sport Laschinski weiterlaufen kann, ist eine gute Nachricht für die Kunden und die Beschäftigten. Die erste Bestandsaufnahme stimmt uns vorsichtig optimistisch, und wir prüfen jetzt gemeinsam mit der Geschäftsleitung alle Möglichkeiten zur Sanierung."
Kein leichter Schritt für den Inhaber
Auch Inhaber Oskar Laschinski selbst äußerte sich zu dem Schritt des Insolvenzantrags: „Wir haben lange gekämpft, um die gestiegenen Herausforderungen in unserer Branche zu meistern. Die Entscheidung, mögliche Sanierungschancen unter dem Schutz des Insolvenzrechts zu nutzen, war kein leichter Schritt. Aber wir sehen darin eine Chance für einen echten Neuanfang.“ Für die Cloppenburger Fußgängerzone wäre es ein herber Verlust, sollten die Geschäfte hier doch schließen müssen. Intersport Laschinski besteht seit 1997 und ist eines der größeren Ladenlokale in der Langen Straße.