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OM-Zukunftsmacherin 2024: Wie Hedwig Bröring Familie und Karriere unter einen Hut bringt

Am 23. Mai wird in Emstek die dritte OM-Zukunftsmacherin gekürt. Mehr als 120 starke Frauen werden zur Preisverleihung eingeladen. Eine von ihnen ist Hedwig Bröring von der Volksbank Vechta.

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Bereichsleiterin bei der Volksbank Vechta und dreifache Mutter: Hedwig Bröring beweist, dass sich Karriere und Familie vereinbaren lassen. Foto: Oblau

Bereichsleiterin bei der Volksbank Vechta und dreifache Mutter: Hedwig Bröring beweist, dass sich Karriere und Familie vereinbaren lassen. Foto: Oblau

Wer bei der Volksbank Vechta anruft, eine E-Mail schickt oder den Kundenchat nutzt, landet in der Abteilung von Hedwig Bröring. Den Bereich Kundendialog hat die 35-Jährige seit 2017 mit aufgebaut. Mittlerweile arbeiten dort 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Derzeit ist die dreifache Mutter in Elternzeit, aber am 1. August wird sie mit einer Zweidrittel-Stelle ins Büro zurückkehren. Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Für die Vechtaerin kein Problem.

Sie ist ein echtes Eigengewächs der Volksbank. Nach dem Abitur am ULF absolviert sie ein duales Studium (Bachelor of Arts Banking and Finance). Neben der praktischen Ausbildung in der Bank geht es für den theoretischen Teil nach Rastede und Hannover. „Anschließend habe ich als Beraterin gearbeitet, zunächst für Privatkunden, später für vermögende Kunden“, erzählt sie. Schon früh signalisierte sie dem Bankvorstand, dass sie auch Interesse an Personalführung und -verantwortung habe.


Alle Informationen zur Zukunftsmacherin 2024 finden Sie auf unserer Themenseite


Der Sprung auf der Karriereleiter fällt dann 2017 fast mit der Geburt ihres ersten Kindes, Sohn Noah (heute 6) zusammen: „Wenige Wochen nach seiner Geburt bekam ich einen Anruf, dass eine Stelle ausgeschrieben wird für den Aufbau der Abteilung Kundendialog. Ich habe sofort gesagt, dass ich mir das gut vorstellen kann und mich beworben“, erinnert sie sich.

In die Karten spielt ihr dabei, dass sie sich um die Betreuung von Noah keine Sorgen machen muss: „Ich habe ein tolles Netzwerk, meine Eltern und meine Schwiegereltern leben vor Ort, und meine Mutter arbeitet außerdem als Tagesmutter. Das hat natürlich in der Betreuungsfrage eine große Last von meinen Schultern genommen“, sagt sie. Auch innerhalb der Bank habe sie jederzeit Unterstützung erfahren, um auch als junge Mutter Führungsverantwortung übernehmen und dabei das passende Arbeitszeitmodell finden zu können.

Aktuell ist Hedwig Bröring in Elternzeit, Anfang August wird sie an ihren Arbeitsplatz bei der Volksbank Vechta zurückkehren. Foto: OblauAktuell ist Hedwig Bröring in Elternzeit, Anfang August wird sie an ihren Arbeitsplatz bei der Volksbank Vechta zurückkehren. Foto: Oblau

2020 wird Tochter Thea geboren. Hedwig Bröring geht in Elternzeit, die Volksbank findet eine interne Vertretungslösung. Nach einem Jahr ist die heute 35-Jährige wieder an Bord. Genauso ist es jetzt auch geplant, denn mit Tochter Clara wurde vor einem Jahr das „Nesthäkchen“ geboren. Am 1. August wird ihre Mutter an ihren Schreibtisch zurückkehren. Parallel dazu wird Sohn Noah eingeschult: „Das wird hinsichtlich der familiären Organisation sicherlich noch einmal eine neue Herausforderung, aber der stelle ich mich gerne“, sagt sie.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf habe bisher bestens geklappt: „Ein gutes soziales, privates Umfeld macht vieles möglich, hinzu kommt ein Arbeitgeber, der auf mich baut. Sie wissen, was sie an mir haben, und umgekehrt. Es ist ein Geben und Nehmen, und es lässt sich vieles umsetzen, wenn man denn will“, fällt ihre Bilanz bisher äußerst positiv aus.

Eine ganz neue Abteilung aufzubauen, sei eine spannende Herausforderung gewesen, sagt Hedwig Bröring rückblickend. Wer nicht persönlich in die Bank kommt, der landet als Anrufer, per Mail oder im Chat in der Abteilung Kundendialog. „Anfangs fanden viele Kunden es gewöhnungsbedürftig, dass sie ihren Berater nicht mehr sofort persönlich am Telefon haben, aber wir haben uns schnell eine große Akzeptanz erarbeitet. Vielen können wir schon direkt helfen, zum Beispiel bei technischen Fragen zum Online-Banking oder bei Fragen rund um das Thema Kartenzahlung“, sagt Hedwig Bröring. Der Bereich Kundendialog bei der Volksbank Vechta sei nicht mit einem Callcenter zu vergleichen: „Auch in dieser Abteilung sitzen gelernte Bankkaufleute, die fachliche Fragen gut beantworten können, sodass den Kundenberatern mehr Zeit für individuelle Beratungstermine bleibt, wo dann eben nicht ständig noch parallel das Telefon klingelt“, beschreibt Bröring die Aufgaben ihrer Abteilung.

Immer ein Lächeln in der Stimme haben

Die Teammitglieder sind zwischen Mitte 20 und Mitte 50 und bis auf einen Kollegen alle weiblich. Alle sind zusätzlich im Bereich Kommunikation geschult worden. Der Tipp für gelungene Telefonate mit Kunden? „Ich versuche immer, ein Lächeln in der Stimme zu haben. Das nimmt oft schon von Anfang an bei Beschwerden oder, wenn ein Anrufer aufgebracht ist, die Schärfe aus der Debatte“, sagt Hedwig Bröring. Zudem sage sie ihren Mitarbeitern, sie sollten erst den nächsten Anruf annehmen, wenn sie sich bereit fühlen: „Wenn zum Beispiel Ärger aus dem vorangegangenen Telefonat noch nicht verraucht ist, soll lieber erst einmal ein Kollege den nächsten Anrufer übernehmen.“ Das Sprichwort „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“ sei ein guter Ratgeber.

Als Abteilungsleiterin ist Hedwig Bröring nicht nur für ihre Mitarbeiter zuständig, sondern auch für die strategische Weiterentwicklung. Dazu gehört zum Beispiel auch eine regelmäßige Analyse, wann das Anrufaufkommen besonders hoch ist, damit dann eben auch die personelle Besetzung entsprechend ist: „Unser größtes Anliegen ist es zunächst, dass niemand lange in der Warteschleife hängt“, sagt Hedwig Bröring. Und wann rufen nun die meisten Kunden an? „Montagvormittags“, hat sie beobachtet. Viele Kunden nähmen sich am Wochenende Zeit für „Papierkram“ zu Hause: „Wenn dann Fragen auftauchen, steht ein Anruf bei der Bank auf der wöchentlichen To-do-Liste, und der wird dann oft gleich montagmorgens erledigt.“ Laut Statistik findet ein Viertel aller Kontaktaufnahmen von Kunden montagvormittags statt.

Nach der Arbeit freut sich Hedwig Bröring auf ihre Familie, mit der sie im Eigenheim in Telbrake lebt. Ihr Mann Stefan arbeitet bei Pöppelmann und nimmt auch gerade Elternzeit. Ein längerer Familienurlaub („Der letzte Urlaub, bevor unser Sohn eingeschult wird“) führte die ganze Familie jüngst mehrere Wochen nach Italien. Sport und Treffen mit Freunden sorgen in der Heimat für Ausgleich zum Job.

Hintergrund:

  • Die OM-Medien zeichnen 2024 zum dritten Mal eine Entscheiderin aus dem Oldenburger Münsterland, die in besonderer Weise die gesellschaftliche Entwicklung vorantreibt, mit dem Award „OM-Zukunftsmacherin“ aus.
  • Unterstützt wird das Projekt OM-Zukunftsmacherin dabei von den Firmen Südbeck, Pöppelmann, Grimme, Bergmann, Wernsing, Zerhusen und der LzO. 
  • Gekürt wird die Preisträgerin von einer Jury. Ihr gehören Silvia Breher (CDU-Bundestagsabgeordnete, Lindern), Christine Grimme (Grimme Gruppe, Damme), Tanja Sprehe (Bereichsleiterin Marketing & Innovation, Pöppelmann, Lohne), Dr. Jutta Middendorf-Bergmann (Ludwig Bergmann GmbH, Goldenstedt) und Annette Vetter (Leiterin Bereich Personal, Landessparkasse zu Oldenburg) an. Für OM-Medien ist die stellvertretende Chefredakteurin Anke Hibbeler dabei. 
  • Die Auszeichnung findet am 23. Mai im OM-Medienhaus in Emstek statt. 2022 vergab unsere Jury den Award an Sarah Dhem aus Lastrup; 2023 an Marion Schouten aus Cloppenburg.
  • Alles zur Vorgeschichte, zur Jury und zu Vernetzungsmöglichkeiten finden Sie hier.

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