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Noch mehr Einsatz für traditionsreiches Hotel am Dümmer: Eigentümer hat ambitionierte Pläne

Der Osnabrücker Geschäftsmann Klaus Hellmann widmet sich einer Herzensangelegenheit: dem Dümmer. Dort hat er das „Haus am See“ gekauft und übernimmt nun auch die Regie.

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Mit einer neuen Leitung, aber bewährter Belegschaft geht das „Haus am See“ in Lembruch in die Zukunft. Klaus Hellmann (li.) ist der Besitzer des Traditionshauses am Dümmer, Silvia und Chasan Nedim führen künftig den Betrieb. Foto: Sander

Mit einer neuen Leitung, aber bewährter Belegschaft geht das „Haus am See“ in Lembruch in die Zukunft. Klaus Hellmann (li.) ist der Besitzer des Traditionshauses am Dümmer, Silvia und Chasan Nedim führen künftig den Betrieb. Foto: Sander

Manche Veränderungen fallen ins Auge, können nicht übersehen werden. So zum Beispiel die Baustelle mit dem großen Kran am „Haus am See“ am Lembrucher Dümmerufer. Es ist ein klarer Hinweis auf: Da tut sich was. Aber da tut sich noch mehr, als es von außen sichtbar ist. Denn die Familie Stratmann aus Lohne, die in den vergangenen 4,5 Jahren die Verantwortung für Hotel und Restaurant im „Haus am See“ getragen hatte, verlässt das Traditionshaus am Monatsende. Der Pachtvertrag läuft aus und wird auf Wunsch der Familie Stratmann nicht mehr verlängert, sagt Klaus Hellmann. Im Frühjahr 2023 hatte der Unternehmer aus Osnabrück das „Haus am See“ von der Seeblick Immobilien GmbH gekauft. Nun übernimmt er auch das operative Geschäft. Die Einzelheiten:

Der neue Chef im „Haus am See“

Klaus Hellmann ist ein erfolgreicher Unternehmer. 40 Jahre lang hat der 76-Jährige gemeinsam mit seinem Vetter Jost Hellmann die Spedition „Hellmann Worldwide Logistics“ aufgebaut und geleitet. Dazu kamen weitere Unternehmensbeteiligungen. Das Vermögen der Familie Hellmann wurde vom „Manager Magazin“ im Jahr 2024 auf eine Milliarde Euro geschätzt. Aus dem operativen Geschäft hat sich Klaus Hellmann längst zurückgezogen. Nun widmet er sich – wie es in einer Pressemitteilung heißt – einer „Herzenssache“: dem „Haus am See“ und damit dem Dümmer. Seit mehr als 70 Jahren sucht Klaus Hellmann am Dümmer Erholung. Er besitzt dort ein Haus und lässt im Gespräch mit der Mediengruppe Kreiszeitung durchblicken, dass das mit der Herzenssache keine Idee eines PR-Experten ist: „Wir waren schon als Kinder oft 40 Wochenenden im Jahr am Dümmer. Und meine Kinder haben sich am Dümmer genauso wohlgefühlt wie ich damals.“

Personal und Leitung

Der Familie Stratmann sei angeboten worden, den auslaufenden Pachtvertrag zu verlängern, sagt Klaus Hellmann. Aus wohl persönlichen Gründen kam es aber nicht dazu. Nun übernimmt der Besitzer die Regie. Die operative Leitung wird jedoch Silvia und Chasan Nedim übertragen. Beide gehören seit 2021 zum Staff von „Stratmanns Haus am See“. Das gesamte Personal wird übernommen, betont Klaus Hellmann: „Damit der Betrieb nahtlos so weiterlaufen kann.“ Es gibt keine Pause, keine Auszeit, am 1. Dezember ändert sich nur der Name. Aus „Stratmanns Haus am See“ wird das „Haus am See“.

Bautätigkeit

Am Ende der Straße Birkenallee gelegen, ist eines klar: Das „Haus am See“ muss in den kommenden Jahren einiges an Baulärm ertragen, denn das Areal vor dem Hotel wird von einem anderen Investor bebaut. Mehr- und Einfamilienhäuser sollen dort entstehen. Doch auch am „Haus am See“ selbst geschieht einiges. Der Aus- und Umbau des Nebengebäudes, in dem bislang die Gastronomie „Kajüte“ untergebracht war, ist schon weit vorangeschritten. Acht Ferienwohnungen von 20 bis 85 Quadratmetern werden in dem Gebäude Platz finden, dazu natürlich weiterhin ein gastronomisches Angebot – auch mit einem Ausgabefenster für die Laufkundschaft. Denn das ist Klaus Hellmann sowie seinem Geschäftsführer Frank Uhlhorn wichtig: Der Weg zwischen den Gebäuden, der zum Dümmer führt, bleibt für Fußgänger und Radfahrer frei.

Ein weiteres Projekt steht in den Startlöchern. Vom Dümmer aus gesehen hinter der aktuellen Baustelle ist ein Neubau geplant. Die Alt-Bebauung muss dafür weichen, zwölf bis 15 Wohnungen sollen entstehen. Nutzbar für Dauermieter, Angestellte oder Feriengäste. Das Energiekonzept aller Gebäude werde dabei nachhaltig ausgerichtet, betont Frank Uhlhorn.

Vom Kauf vor 2,5 Jahren bis zum Abschluss aller Arbeiten wird das Projekt eine Menge Geld verschlingen. Die Gesamtinvestitionen beziffert Klaus Hellmann auf 9 bis 10 Millionen Euro. Dass er dafür in den kommenden 3 Jahren ein Hotel bekommt, dessen Betrieb von Bautätigkeit im Umfeld beeinträchtigt wird, nimmt er hin: „Dass es so sein wird, wussten wir. Aber da müssen wir durch. Unser Engagement ist ohnehin auf einen längeren Zeitraum ausgerichtet als auf diese 3 Jahre.“

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