Es war eine weite Reise für die Radcrosser der RSG Lohne-Vechta. Erst mitten in der Nacht zu Montag kamen sie nach der 700-km-Tour aus München wieder in Lohne an. Aber zumindest für einen aus dem RSG-Quartett hatte sich der große Aufwand gelohnt.
Thomas Hannöver, im Kampf um das Podest eher als Außenseiter angetreten, fuhr bei den deutschen Cyclocross-Meisterschaften in der bayrischen Landeshauptstadt völlig überraschend auf den dritten Platz in der Ü-40-Klasse Masters 2 und sorgte damit aus heimischer Sicht für einen echten Coup.
„Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass ich hier Dritter werde, hätte ich nur müde gelächelt. Das ist schon eine Überraschung“, sagte Thomas Hannöver am Montagmorgen. Der heute 47-Jährige war 2016 in Vechta und 2019 in Kleinmachnow Deutscher Meister in der Masters 2 geworden. Seitdem sind jedoch viele jüngere Fahrer in die Ü40 aufgerückt, darunter auch sein jüngerer Bruder Sebastian (42), der in München Platz sechs belegte und damit etwas hinter seinen Erwartungen zurückblieb. Die Plätze eins und zwei gingen wie erwartet an Vechta-Sieger Hannes Genze (Magstadt) und Sven Baumann (Grettstadt). Dann kam schon Thomas Hannöver ins Ziel.
Sebastian Hannöver nach drei Stürzen demoralisiert
Die Bedingungen im Münchner Olympiapark, wo auch 2024 die DM stattfinden wird, waren aber auch wie gemacht für den Lohner, dem nach einer Bein-Operation „immer noch 40 Watt auf dem rechten Bein fehlen“, wie er sagt. „Eine Stunde vor dem Rennen hatte es angefangen zu regnen“, berichtete Hannöver: „Der kurze Rasen auf dem sehr harten Boden wurde dadurch extrem rutschig, aber nicht tief. Da war dann Technik gefragt. Das kam mir entgegen.“
Sebastian lag nach einem guten Start sogar in Führung, kam dann aber insgesamt dreimal zu Fall, worunter nicht nur die Schaltung an seinem Rad, sondern auch seine Moral litt.
Sebastians Sohn Matti fuhr bei seiner DM-Premiere in der U-15-Klasse auf Platz 17 unter 42 Startern, war damit aber nicht zufrieden. „An einem guten Tag hätte er auch Zehnter werden können“, berichtete sein Onkel Thomas.
Auch Peter Kessen war mit seinem neunten Platz in der Ü-60-Klasse Masters 4 nicht ganz glücklich. Doch auch hier sind viele Jüngere nachgerückt und haben das Niveau gehoben.