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TVC tappt tatsächlich in die Stolperfalle

Oberligahandballer verlieren Auswärtsspiel beim TuS Rotenburg mit 22:24. Fredenbeck zieht mit 32:29-Sieg in Habenhausen an Cloppenburg vorbei.

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Nicht zu fassen bekommen: Der TV Cloppenburg mit (von links) Torhüter Mika Brokmeier, Bence Lugosi und ganz rechts Ole Harms musste sich beim TuS Rotenburg (am Ball: Chris-Ole Brandt vor Kreisläufer Kilian Behrens) mit 22:24 geschlagen geben. Fotos: Langosch

Nicht zu fassen bekommen: Der TV Cloppenburg mit (von links) Torhüter Mika Brokmeier, Bence Lugosi und ganz rechts Ole Harms musste sich beim TuS Rotenburg (am Ball: Chris-Ole Brandt vor Kreisläufer Kilian Behrens) mit 22:24 geschlagen geben. Fotos: Langosch

Au, Backe. Der TV Cloppenburg hat in der Handballoberliga der Männer einen herben, vielleicht sogar entscheidenden Rückschlag im Titelrennen erlitten. Beim TuS Rotenburg unterlagen die Mannen um Trainer Janik Köhler verdientermaßen mit 22:24 (12:11). Da zudem am späten  Sonntagnachmittag der VfL Fredenbeck das Verfolgerduell beim ATSV Habenhausen mit 32:29 gewann, musste der TVC PLatz eins nach vielen Wochen an der Spitze räumen. 

Cloppenburg hat den direkten Vergleich wegen der auswärts weniger erzielten Tore gegenüber den Fredenbeckern verloren. Letztere müssten sich in den verbleibenden sechs Partien noch einen Ausrutscher erlauben, während der TVC keinen Punkt mehr abgeben darf, um doch noch Meister zu werden. Allerdings hat der VfL ein recht einfaches Restprogramm.

Erwartungsgemäß tat sich der TVC mit absoluten Harzverbot in der Sporthalle der Rotenburger Pestalozzischule schwer, aber die schmerzlich vermisste „Backe“ war nicht der einzige und auch nicht der entscheidende Grund, warum die Cloppenburger in die Stolperfalle tappten.

Vielmehr kostete eine mangelhafte Chancenverwertung der Mannschaft um Trainer Janik Köhler den durchaus möglichen Erfolg. Zwar hatte der Coach schon im Vorhinein befürchtet, das sein Team Probleme bekommen würde, aber unlösbar waren diese beileibe nicht. Allerdings brauchten die Gäste eine geraume Zeit, um sich an den glatten Ball zu gewöhnen. Gerade aus dem Rückraum entwickelte der TVC kaum Gefahr.

Zudem hatten die Rotenburger in ihrem Torhüter Yannick Kelm den herausragenden Akteur des Spiels in ihren Reihen. Reihenweise entschärfte er die Würfe, die auf seinen Kasten kamen. „Seine Leistung war für uns der Schlüssel zum Erfolg, auch wenn wir insgesamt eine sehr starke Abwehr gespielt haben“, lobte TuS-Trainer Daniel van Frayenhove. Die Mängel in der Offensive machte der TVC mit einer stabilen Abwehr wett. Rotenburgs Topscorer, Chris-Ole Brandt, kam im ersten Durchgang fast gar nicht zum Zuge, nur ein einziger Treffer sollte ihm vor der Pause gelingen. Am Ende hatte er nur derer vier auf dem Konto – aber ausgerechnet sein letztes Tor zum 23:22 knapp zwei Minuten vor dem Ende brachte den TuS nach langer Zeit wieder Front – zuletzt hatten die Gastgeber beim 9:8 nach 20 Minuten vorn gelegen.

  • Rotenburg – Cloppenburg 24:22 (11:12)
  • Cloppenburg: Mika Brokmeier, Nils Buschmann – Maximilian Bähnke (6), Thies Luca Hermann (4), Michsel Leon Williams (3), Ole Harms (3/1), Kevin Heemann (2), Maciej Marszalek (2), Michsel Skwierawski (2/2), Bence Lugosi, Krzysztof Pawlaczyk, Michael Schröder, Mark Steinkamp.
  • Beste Werfer Rotenburg: Lukas Misere (10/2), Sören Heyber (5/2), Chris-Ole Brandt (4.
  • Zuschauer: 250.
  • Das nächste TVC-Spiel: Am Samstag in knapp drei Wochen (15. April) von 20 Uhr an zu Hause gegen den ATSV Habenhausen.

Bei Halbzeit hatte aber der TVC mit 12:11 die Nase vorn und schien zu Beginn des zweiten Abschnittes die Partie auf seine Seite zu ziehen. Mika Brokmeier zeigte einige Glanzparaden, sein Torhüterkollege Nils Buschmann kam für einen Siebenmeter zum Zuge und wehrte prompt den Wurf von Lukas Misere ab (35.). Zudem setzte sich Cloppenburg mit 15:12 (37.) und 18:14 (42.) endlich ein wenig deutlicher ab. Das passierte bei einer 6:4-Überzahl und anschließend hatten die Gäste die Möglichkeit, die beiden dicht aufeinander gefolgten Zeitstrafen gegen die Rotenburger noch weiter auszunutzen. Aber das Köhler-Team ließ die Chance, frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen, ungenutzt verstreichen.

Das sollte sich rächen. Denn die Hausherren sahen sich überhaupt nicht veranlasst, die Flinte ins Korn zu werfen. Dafür gab es auch keinen Anlass, und so wendete Rotenburg noch das Blatt. Beim 20:17 knapp 14 Minuten lagen die TVC-Männer letztmals mit drei Toren Vorsprung vorn, in der restlichen Zeit sollten ihren nur noch zwei Treffer gelingen. Dabei ließen sie auch beste Möglichkeiten aus. „Wir haben viel zu viel liegenlassen. Es ist eine ganz bittere Niederlage“, meinte ein konsternierter Trainer Janik Köhler hinterher. So gaben seine Spieler den Vorsprung aus den Hand. Beim 20:20 (54.) gelang den Rotenburgern der Ausgleich und – wie schon geschildert – sorgte Chris-Ole Brandt kurz vor Schluss mit dem 23:22 wieder für die Führung.

In den verbleibenden annähernd zwei Minuten versuchte der TVC zwar alles, kam aber zu keinem erfolgreichen Abschluss mehr. Die letzte Chance war dahin, als Kevin Heemanns Wurf über die Latte strich. Die restlichen 60 Sekunden spielten die Rotenburger clever herunter. Und mit Lukas Miseres zehntem Treffer in diesem Spiel 23 Sekunden vor der Schlussirene zum 24:22 war die dritte Cloppenburger Niederlage in dieser bislang so erfolgreichen Saison besiegelt.

„Was wir vorne vergeben haben, kann nicht sein“, haderte Janik Köhler. Ansonsten hatte er nicht viel auszusetzen: „Wir haben viele Sachen gut gemacht. Aber wir durften Rotenburg nach der 18:14-Führung nicht wieder ins Spiel kommen lassen. Nun ist der Vorsprung auf unsere Verfolger weg“, meinte der Cloppenburger Übungsleiter. Knapp drei Wochen hat er mit seinem Team nun Zeit, um sich zu sammeln und und für die Schlussphase der Saison vorzubereiten. Nach der Osterpause geht es für den TVC am 15. April mit dem Spitzenspiel gegen Habenhausen weiter.

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