TVC-Handballer enttäuschen beim 27:37 gegen GWD Minden II
Aus dem erhofften Sieg im letzten Heimspiel der Vorrunde wurde nichts. Cloppenburg geht nun mit von 0:4 Punkten in die Abstiegsrunde der 3. Liga.
Ludger Langosch | 05.03.2022
Aus dem erhofften Sieg im letzten Heimspiel der Vorrunde wurde nichts. Cloppenburg geht nun mit von 0:4 Punkten in die Abstiegsrunde der 3. Liga.
Ludger Langosch | 05.03.2022
Nicht viel zu bestellen: Thomas Houtepen (links), hier angegangen von Miro Schluroff aus dem GWD-Bundesligakader, kassierte mit dem TVC gegen Minden II eine 27:37-Niederlage. Foto: Langosch
Dieses letzte Heimspiel in der Vorrundengruppe B der 3. Liga hatten sich die Handballmänner des TV Cloppenburg ganz anders vorgestellt. Anstatt mit einem Heimsieg gegen GWD Minden II zwei Punkte zu holen, die im komplizierten Verfahren der Abstiegsrunde noch sehr wichtig hätten werden können, kassierten sie nach einem ganz schwachen Auftritt eine klare 27:37-Niederlage (13:20). Das heißt im Klartext: Egal, wie die finale Partie der Vorrunde am Samstag bei Schlusslicht TV Bissendorf-Holte ausgeht, wird der TVC mit der Hypothek von 0:4 in die Abstiegsserie starten. Letztere beginnt am letzten Märzwochenende. Dass die Gäste aus ihrem Bundesligakader Verstärkung mitgebracht hatten, ist sicherlich ein Faktor für das Endergebnis. Allein entscheidend ist dieser Umstand indes nicht. Mit Paul Holzhacker (11 Tore), Miro Schluroff (8) und Florian Kranzmann (5) standen aber drei Spieler im Aufgebot, die etwa eine Woche zuvor noch mit der GWD-Ersten im Oberhaus ein 31:31-Unentschieden bei der SG Flensburg-Handewitt erzielt hatten. Auch TVC-Trainer Leszek Krowicki suchte die Ursache für die klare Abfuhr nicht im aufgemöbelten Kader der Gäste: „Das Team Minden hat es viel besser gemacht als wir. Ich bin sehr, sehr enttäuscht von unserer Leistung. Wir waren gar nicht da, die Köpfe der Spieler sind wohl zu Hause geblieben.“ Bei aller Qualität im gegnerischen Lager war diese für die teilweise haarsträubenden Mängel im Cloppenburger Spiel nicht verantwortlich. „Wir haben zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt eine unserer schlechtesten Leistungen in dieser Saison gezeigt“, brachte es der sportliche Leiter bei den TVC-Handballern, Maik Niehaus, auf den Punkt. So ist die Geschichte des Spiels schnell erzählt. Minden II hatte schon nach 17 Minuten beim 15:7 für klare Verhältnisse gesorgt. Ein ums andere Mal hatten die Cloppenburger ihren Gegner mit groben technischen Schnitzern und Fehlpässen zu Tempogegenstößen eingeladen. Zwar sollte den Ostwestfalen in den folgenden neun Minuten nur noch ein Treffer gelingen, aber das fehlerübersäte Spiel der Hausherren ließ nicht einmal den Ansatz einer Aufholjagd aufkommen. Dichter als 11:16 kam der TVC nicht mehr heran. Die Seiten wurden beim Spielstand von 13:20 gewechselt. Die Cloppenburger starteten zwar ordentlich in den zweiten Durchgang, aber mit einem 8:2-Lauf zwischen der 38. und 48. Minute von 24:18 auf 32:20 zogen die Grün-Weißen den Gastgebern den Stecker. Den Rest bis zum 37:27-Endstand erledigten die Gäste im Schongang und ersparten dem TVC damit ein noch schlimmeres Debakel. Mindens Coach, Moritz Schäpsmeier, hatte mit mehr Widerstand gerechnet: „Wir hatten einigen Respekt vor Cloppenburg, eigentlich spielt der TVC einen sehr guten Handball. Das hatten wir ja im Hinspiel gesehen, als wir lange gebraucht haben, um uns durchzusetzen.“ Die Unterstützung aus dem Bundesligateam ließ Schäpsmeier auch nur sehr bedingt für die klaren Kräfteverhältnisse auf dem Platz gelten: „Ich vertraue meinen Spielern und wir sind schon nach Cloppenburg gekommen, um zu gewinnen. Aber natürlich hilft uns ein Spieler wie Miro Schluroff, das steht außer Frage. Wir haben noch die Chance, Platz sechs zu erreichen. Die wollen wir nutzen, um der Abstiegsrunde zu entgehen.“ Die TVC-Handballer hatten angesichts des Krieges in der Ukraine eine spontane Hilfsaktion für das Land, das von Russland überfallen worden ist, auf die Beine gestellt. Und zwar gab es rund um das letzten Vorrundenheimspiel gegen Minden II eine Verlosung, bei der unter TVC-Trikots mit Originalautogrammen, Dauerkarten und Handbälle zu gewinnen waren. Besonderer Clou: Die beiden Bundesligatorfrauen Madita Kohorst vom amtierenden Deutschen Meister, Borussia Dortmund, und Julia Renner (VfL Oldenburg) waren in die TVC-Halle gekommen und stifteten ihre Originaltrikots. Die Aktion fand große Resonanz, bei mehr als 700 verkauften Losen kam eine Spendensumme von rund 1500 Euro zusammen. „Das ist ein tolles Ergebnis“, freute sich Maik Niehaus, sportlicher Leiter der TVC-Handballer. Wohin die Spende genau gehen wird, steht noch nicht fest. „Da sind wir noch im Austausch, auch mit einem Sponsor“, sagte Niehaus. „Vielleicht stocken wir die Summe sogar noch auf.“Verlosaktion bringt 1500 Euro für die Ukraine
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