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Top-Four-Traum geplatzt: Clemons trifft Rasta mitten ins Herz

Die Basketballer von Rasta Vechta haben den Einzug ins „Top Four“ im BBL-Pokal verpasst. Vechta verlor das Viertelfinal-Derby gegen die EWE Baskets Oldenburg mit 69:72.

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Derby-Duell: Rastas Tevin Brown (links) gegen Oldenburgs Christopher Clemens. Foto: Becker

Derby-Duell: Rastas Tevin Brown (links) gegen Oldenburgs Christopher Clemens. Foto: Becker

Es sollte wieder nicht sein: Die Basketballer von Rasta Vechta haben im dritten Jahr in Folge den Einzug ins „Top Four“ des BBL-Pokals verpasst. Der heimische Bundesligist verlor am Montagabend das Viertelfinal-Derby gegen die EWE Baskets Oldenburg mit 69:72 (39:30) und ist damit Ende Februar 2026 nur Zuschauer, wenn der neue Pokalsieger ermittelt wird. Es war ein dramatischer K.o., denn Oldenburgs Christopher Clemons traf eine Sekunde vor dem Ende per Dreier zum Sieg der Gäste. Rasta hatte vor zwei Jahren auf ähnlich dramatische Art und Weise das Viertelfinale gegen Bamberg verloren, vor zwölf Monaten hatte man dann in München keine Chance. Für Rasta war es wettbewerbsübergreifend die siebte Niederlage in Serie - und zum siebten Mal in Folge verspielte Vechta eine Halbzeit-Führung. Die Enttäuschung danach war riesig, einige Rasta-Fans waren geschockt.


Der Spielverlauf

Das Personal, Teil eins: Bei Rasta Vechta feierte der am Freitag aus Ludwigsburg geholte Booker Coplin sein Debüt. Kapitän Joschka Ferner war nach auskurierter Gehirnerschütterung aus dem Trier-Spiel auch wieder dabei. Spielmacher Tommy Kuhse (Oberschenkel) und „Verteidigungsminister“ Lloyd Pandi (Sprunggelenk) fehlten derweil erneut. Kuhse trainiert wieder, bei Pandi wird es noch länger dauern.

Das Personal, Teil zwei: Die EWE Baskets Oldenburg mussten erneut auf den verletzten Ex-Bamberger Kyle Lofton verzichten. Ebenfalls nicht dabei war Eral Penn, der aufgrund der Ausländerregel aussetzen musste. Denn: Jon'il Fugett, 25 Jahre alter US-Topscorer der Baskets Juniors TSG Westerstede aus der 2. Bundesliga ProB Nord, gehörte zum vierten Mal in dieser Saison dem Spieltagskader der Gäste an. Und: Seth Hinrichs, der zwischen 2017 und 2019 insgesamt 74 Spiele für Rasta absolviert hat, kehrte erneut an die alte Wirkungsstätte zurück.

Das 1. Viertel: Es stand viel auf dem Spiel, das wurde bereits in den ersten zehn Minuten deutlich. Die Intensität war hoch, die Stimmung top. Rastas Center Malcolm Dandridge stand früh im Mittelpunkt (zwei Korbleger, ein super Block, aber auch 0/4 Freiwürfe). Die ersten Etappen aus Rasta-Sicht: 6:3, 11:8, 16:13 - und Joschka Ferner sorgte dann mit einem Buzzer Beater aus acht Metern für die 19:15-Führung nach dem ersten Viertel. Und: Ein Oldenburger Fan wurde aus der Halle geworfen. Er hatte so getan, als würde er Booker Coplin den Ball ins Gesicht werfen. Schiedsrichter-Chef Robert Lottermoser fackelte nicht lange und ließ den Fan von der Security aus der Arena führen.

Das 2. Viertel: Rasta erwischte einen super Start ins zweite Viertel. Mit einer schnellen 6:0-Serie setzte sich Vechta auf 25:15 ab. Predrag Krunic, Coach der Oldenburger, nahm sofort eine Auszeit. Die Gäste konterten mit zwei Korberfolgen in Serie, ehe Booker Coplin per Dreier aus der Ecke seine ersten Punkte für Rasta machte (zum 28:19). Rasta leistete sich danach zwei unnötige Ballverluste, zwei weitere vergebene Freiwürfe und nicht genutzte Korbleger. Irgendwie versäumte es Vechta, die Führung weiter auszubauen (30:25, 32;27). Das wurde dann aber etwas später nachgeholt - per 5:0-Serie zum 37:27. Zur Pause führte Rasta dann mit 39:30.

Seine ersten Punkte für Rasta: Booker Coplin feiert seinen Dreier zum 28:19. Foto: BeckerSeine ersten Punkte für Rasta: Booker Coplin feiert seinen Dreier zum 28:19. Foto: Becker

Die Statistik zur Pause: Christopher Clemens, der 52-Punkte-Star bei Oldenburgs einzigem BBL-Saisonsieg gegen Trier, war mit elf Punkten der Topscorer der ersten Halbzeit (3/3 Dreier). Rastas bester Scorer war Joschka Ferner mit acht Punkten. Bei den Rebounds war es ausgeglichen (19:19), bei den Assists führte Rasta (10:3). Ärgerlich aus Rasta-Sicht: die Freiwurf-Quote (3/9).


Rasta Vechta - EWE Baskets Oldenburg 69:72

  • Punkte Rasta Vechta: TJ Bamba (14), Luc van Slooten (4), Dominik Dolic (ohne Einsatz), Joschka Ferner (8), Tevin Brown (10), Alonzo Verge (15), Philipp Herkenhoff (3), Linus Trettin (0), Lars Thiemann (6), Malcolm Dandridge (6), Roy Krupnikas (ohne Einsatz), Booker Coplin (3).
  • Punkte EWE Baskets Oldenburg: Christopher Clemons (20), Brian Fobbs (9), Ralph Hounnou (ohne Einsatz), Dakarai Tucker (12), James Woodard (2), Nicholas Tischler (14), Michale Kyser (10), Jon'il Fugett (2), Seth Hinrichs (3), Filip Stanic (0).
  • Halbzeit: 39:30
  • Viertel: 19:15, 20:15, 16:26, 14:16
  • Zuschauer: 3140 (ausverkauft)

Wurf in Schräglage: Oldenburgs Topscorer Christopher Clemons gegen Rastas TJ Bamba. Foto: BeckerWurf in Schräglage: Oldenburgs Topscorer Christopher Clemons gegen Rastas TJ Bamba. Foto: Becker

Das 3. Viertel: Bringt Rasta diesmal eine Pausenführung ins Ziel? Diese bange Frage stellten sich die Rasta-Fans in der Pause. Denn: In den letzten sechs Spielen, die Vechta allesamt verloren hatte, hatte Rasta die erste Halbzeit gewonnen. Und wieder ging es schlecht los. Vechta kassierte eine schnelle 0:6-Serie zum 39:36, nach nur 80 Sekunden nahm Rastas Coach Christian Held eine erste Auszeit. Es wurde danach nicht besser. Im Gegenteil: Rasta zerfiel in seine Einzelteile und leistete sich diverse Nachlässigkeiten und Kopf-durch-die-Wand-Aktionen. Folge: aus einem 46:41 wurde ein 48:54. Danach fing sich Rasta, nach drei Vierteln hieß es aber 55:56.

Das 4. Viertel: Es war richtig spannend, es ging verdammt eng zu, aber es war definitiv kein gutes Basketball-Spiel. Viel Murks, viel Kampf und Krampf, wenig Spielfluss. In dieser Phase hatte keiner so richtig den Sieg verdient. Knapp drei Minuten vor dem Ende hatte Rasta dann irgendwie Oberwasser bekommen, nach einer 7:0-Serie führte Vechta mit 66:62, Auszeit Oldenburg. Jetzt kochte der Kessel. Die weiteren Etappen aus Rasta-Sicht: 68:65, 68:69, 69:69. 24,1 Sekunden vor dem Ende nahm Oldenburgs Coach Krunic dann eine Auszeit. Ballbesitz, EWE Baskets. Der vielleicht entscheidende Spielzug sollte besprochen werden. 1,0 Sekunden vor dem Ende traf Oldenburgs Christopher Clemons dann einen Wahnsinns-Dreier aus über acht Metern zum 72:69 für die Gäste. Christian Held nahm danach zwei Auszeiten für den letzten Wurf. Joschka Ferner verfehlte das Ziel - und Oldenburg steht damit im „Top Four“.

Die Topscorer: Christopher Clemons war nicht nur der Matchwinner für Oldenburg, er war mit 20 Punkten auch der Topscorer des Derbys. Topscorer für Vechta war Alonzo Verge mit 15 Punkten, gefolgt von TJ Bamba (14). Rastas Dreier-Quote nach der Pause war extrem schwach (2/14) - auch das führte ins Verderben. Die erneut miese Freiwurf-Bilanz (7/14) war ebenfalls nicht förderlich.

Der Ausblick: Rasta muss bereits am Mittwochabend wieder ran, um 19.00 Uhr steigt das letzte Spiel in der ersten Gruppenphase des Fiba Europe Cups. Rasta trifft auf Dinamo Sassari aus Italien und damit auf den Tabellenführer der Gruppe G. Sassari hat das Ticket für die „Second Round“ bereits in der Tasche. Rasta benötigt für ein Weiterkommen einen Sieg gegen Sassari, eine Niederlage von Sporting Lissabon gegen CS Valcea sowie eine günstige Konstellation in den neun anderen Gruppen. National geht's für Rasta am Freitagabend bei den Rostock Seawolves weiter.

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