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Roman Fress feiert Sieg beim Comeback in Tschechien

Der Profiboxer aus Garrel gewann in Usti nad Labem gegen den Lokalmatadoren Adam Kolarik. Die Veranstaltung erinnerte den Cruisergewichtler ein wenig an "Kirmes-Boxen".

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Verdienter Sieger: Der Cruisergewichtler Roman Fress aus Garrel (links) setzte sich in seinem 17. Profikampf gegen den Tschechen Adam Kolarik nach Punkten durch. Foto: ©Roman Fress

Verdienter Sieger: Der Cruisergewichtler Roman Fress aus Garrel (links) setzte sich in seinem 17. Profikampf gegen den Tschechen Adam Kolarik nach Punkten durch. Foto: ©Roman Fress

Kurz vor dem Ende seines Kampfes im tschechischen Usti nad Labem gegen den Lokalmatadoren Adam Kolarik rief der Garreler Profiboxer Roman Fress ins Publikum, ob ihm jemand eine Tasse Kaffee bringen könne. Grund der nicht ganz ernst gemeinten Frage: Er musste auf Kolarik warten, der in Runde 6 angeschlagen in seiner Ecke stand und dort nicht zum ersten Mal mächtig auf Zeit spielte. Wenig später war dann Schluss und der Ringrichter streckte den Arm von Fress völlig verdient in die Höhe. Es war der 17. Profisieg des 28 Jahre alten Cruisergewichtlers (bis 90,7 Kilogramm). „Es ging hier schon etwas eigenartig und kurios zu. Gefühlt habe ich nicht nur gegen Kolarik, sondern auch gegen den Ringrichter geboxt“, sagt Fress. Doch dazu später mehr.

Das „Auswärtsspiel“ ging in einer Halle über die Bühne, wo Roman Fress vieles ans „Kirmes-Boxen“ erinnerte. Insgesamt 34 Duelle waren am vergangenen Sonntag angesetzt, etliche Kämpfer waren mehr oder weniger ziemlich talentfrei unterwegs. Der Gang von der Umkleide in den Ring führte den Garreler durch eine Kneipe und direkt an der Theke vorbei. Im Ring erwartete Fress dann eine Matte, die nicht wirklich stramm gezogen war – er musste während des Fights aufpassen, dass er nicht ausrutschte. „Alles in allem waren die Bedingungen schwierig.“

Zum Kampf: Nach einer verhaltenen ersten Runde zog Roman Fress das Tempo in Durchgang zwei an und landete die ersten Treffer. Kurz vor dem Ende der drei Minuten glückte ihm ein harter Schlag in die Leber von Adam Kolarik, der diesen zu Boden zwang. „Er blieb dort deutlich länger als zehn Sekunden liegen, weshalb ich davon ausgegangen bin, dass der Kampf zu Ende ist“, so Roman Fress. Doch der Ringrichter gab dem Tschechen – der zwischenzeitlich auch noch seinen Mundschutz ausgespuckt hatte – genug Zeit, um sich wieder zu berappeln. Kurz darauf ertönte der Gong: der zweite Durchgang war beendet.

Roman Fress dominierte die folgende Runden drei, vier und fünf zwar eindeutig, konnte allerdings noch keine Entscheidung herbeiführen. In der sechsten Runde hatte der gebürtige Kasache Adam Kolarik dann erneut kurz vor dem K.o. Er versetzte dem Tschechen einen schönen linken Haken, beim Aufstehen vom Boden „rutschte“ dieser aber „aus“, verschaffte sich so mal wieder mehr Zeit und rettete sich bis zum finalen Gongschlags des Duells. „Normalerweise hätte der Ringrichter auch in dieser Situation abbrechen müssen“, so Fress. Immerhin machten die Kampfrichter ihren Job und erklärten den Garreler kurz darauf zum Sieger.

Mit der Leistung bei seinem ersten Kampf seit Mai 2022 war Roman Fress im Großen und Ganzen zufrieden. „Wenn ich mir eine Schulnote geben müsste, wäre es ein 2. Das Einzige, was nicht so gut lief, war die Deckung – ich habe einige unnötige Treffer kassiert. Ich bin letztendlich vor allem einfach froh, dass ich mal wieder einen Kampf absolvieren konnte.“

Schon in der Nacht zu Montag fuhr Roman Fress über seinen Trainingsstandort Magdeburg zurück zu seiner Familie nach Garrel, wo er die kommenden 14 Tage verbringt. „Nun hoffe ich, dass ich im März oder April meinen nächsten Kampf bestreiten werde.“ Der soll dann wieder in einer deutlich professionelleren Umgebung stattfinden, als das „Kirmes-Boxen“ in Usti nad Labem, wo ihn der Weg in£ den Ring durch eine Kneipe führte.

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