Der Spieltermin ist ungewöhnlich: Die Basketballer von Rasta Vechta treten am Montagabend um 20.00 Uhr bei den Skyliners Frankfurt an. Es ist der Abschluss des 4. Spieltages in der 1. Bundesliga. Nachfolgend alles Wichtige über den Klub aus Hessen, der große Pläne hat.
Die Historie der Skyliners: Der Klub wurde 1999 gegründet und übernahm die Bundesliga-Lizenz des TV Rhöndorf. Treibende Kraft war Gunnar Wöbke, damals Manager und Ex-Spieler des TV Rhöndorf, der den Umzug organisierte und bis heute Geschäftsführer der Skyliners ist. Der Verein spielte bis 2023 in der 1. Liga. Nach dem Abstieg und einer Saison in der 2. Liga ProA erfolgte 2024 die Rückkehr ins Oberhaus. Die Skyliners haben drei Titel gewonnen: 2000 holten sie den Pokal (mit Trainer Stefan Koch im Finale gegen Alba Berlin), 2004 wurden sie Meister (mit Trainer Gordon Herbert im Finale gegen Bamberg) und 2016 gewannen sie den Fiba Europe Cup (erneut mit Herbert als Coach, Finale gegen Varese), also jenen Wettbewerb, in dem Rasta Vechta in dieser Saison an den Start geht.
Der Umbruch in Frankfurt: Die Skyliners, die die Saison 24/25 auf dem 16. Platz beendet haben, tauschten den Kader großflächig aus. Zehn Spieler verließen den Klub. Und unter den acht Neuzugängen sind der Ex-Artland-Dragons-Akteur William Christmas sowie der frühere Rasta-Spieler Radii Caisin, der aus Österreich (Flyers Wels) in die BBL zurückkehrte.
Der Saisonstart der Skyliners: Die BBL-Spielzeit 25/26 begann für Frankfurt mit einem 89:75-Sieg bei den EWE Baskets Oldenburg, Till Pape war mit 22 Punkten der Topscorer für die Hessen, die das vierte Viertel mit 35:18 dominierten. Am Tag der Deutschen Einheit folgte dann eine 88:98-Heimniederlage gegen die MHP Riesen Ludwigsburg, gegen die Frankfurt auch in der 1. Runde des BBL-Pokals verloren hatte (96:101). Am 5. Oktober landeten die Skyliners dann einen 95:73-Sieg bei den Löwen Braunschweig. Isaiah Swope war mit 26 Punkten der überragende Akteur der Hessen.
Die Stärken der Skyliners: Frankfurt hatte vor dem vierten BBL-Spieltag zwei Spitzenwerte inne. Mit einer Dreier-Quote von 45,6 Prozent war man die Nummer eins der Liga, mit 10,3 Steals pro Partie die Nummer zwei.
Die Topscorer der Skyliners: Point Guard Isaiah Swope führt mit 18,7 Punkten pro Partie das teaminterne Ranking an, gefolgt von Center Jaedon Le Dee (17,5), Till Pape (14,3) und Logan Johnson (11,7). Letzterer ist ein ehemaliger Mitspieler von Rastas Spielmacher Tommy Kuhse, sie spielten zusammen am Saint Mary’s College. „Ich freue mich darauf, ihn wiederzusehen. Logan ist extrem ehrgeizig. Und ich gehe davon aus, dass das für alle im Frankfurter Team gilt, denn sie haben viele richtig gute Spieler“, sagt Vechtas Taktgeber.
Der Trainer der Skyliners: Im März 2025 trat Klaus Perwas (54) die Nachfolge von Denis Wucherer an, der zuvor entlassen worden war. Ende April 2025 erhielt der Ex-BBL-Profi (Point Guard, u.a. 1997 Vizemeister mit Bonn) und frühere Nationalspieler (12 Länderspiele zwischen 1994 und 1998) dann einen unbefristeten Vertrag als Cheftrainer. Seit 2008 ist Perwas bei den Skyliners tätig, er war der „ewige Co-Trainer“ und arbeitete unter Murat Didin, Gordon Herbert, Muli Katzurin, Sebastian Gleim, Diego Ocampo, Geert Hammink und Denis Wucherer. Mehrfach sprang Perwas auch als Interims-Cheftrainer und Feuerwehrmann ein. Klaus Perwas stammt gebürtig aus Osnabrück, er spielte beim TV Bissendorf-Holte, beim BC Giants Osnabrück und bei der SG Bramsche-Osnabrück. Sein Vater Peter Perwas, ein Kaufmann und ehemaliger Fußballspieler, führte die Giants als Mäzen und Manager von der Bezirksklasse (1983) bis in die 1. Liga. Und: Klaus Perwas war von November 2021 bis April 2025 auch Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft und damit an diversen Erfolgen der Gordon-Herbert-Ära beteiligt (EM-Bronze 2022, WM-Gold 2023, Platz vier bei Olympia 2024)
Das sagt Rasta-Coach Christian Held über die Skyliners: „Frankfurt ist gerade sehr heiß und spielt mit viel Selbstvertrauen. Es ist eine Riesen-Aufgabe für uns“, erklärt Held. Dass Frankfurt in den letzten zwei Spielen 36 Ballverluste hatte, kommentiert Held so: „Für uns bedeutet das vor allem, dass wir mit mehr Selbstvertrauen spielen müssen – und mit ein bisschen mehr Spannung, als wir es stellenweise im MBC-Spiel hatten. Wir wollen Frankfurt attackieren.“
Die Rasta-Bilanz gegen die Skyliners: Bislang gab es zwölf Duelle in der BBL, Rasta siegte viermal, Frankfurt achtmal. In der vergangenen Saison gab es jeweils Auswärtssiege: Frankfurt legte früh in der Saison ein 80:74 in Vechta vor, Rasta konterte im viertletzten Hauptrundenspiel mit einem 75:74 in Frankfurt, weil Kapitän Joschka Ferner mit der Schlusssirene einen Mitteldistanzwurf zum Sieg traf.
Das letzte Spiel in Frankfurt
Die Arena-Pläne in Frankfurt: Im Frühjahr titelte Bild.de: „256 Millionen Euro! Frankfurt baut neue Super-Halle“. Zuvor hatte die Stadtverordneten-Versammlung im Frankfurter Römer den Weg frei gemacht für den Bau der neuen Mega-Halle nahe des Waldstadions. Auf dem Parkplatz neben der Fußball-Arena der Eintracht soll die Halle für 15.200 Zuschauer entstehen. Kosten: 256 Millionen Euro. Die Stadt will in Eigenregie bauen. Start: 2026. Fertigstellung: frühestens 2032.