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Oythe und Dinklage siegen, Steinfeld kassiert Rückschlag

In der Landesliga-Abstiegsrunde feiern die Oyther einen wichtigen 3:1-Sieg gegen Firrel. Falke Steinfeld unterliegt Westrhauderfehn mit 2:3. Und der TVD hat einen „Titel“ sicher.

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Stark in der Luft: Oythes Doppeltorschütze Lennart Feldhus (rechts) gegen die Firreler Reinhard Grotlüschen (links) und Tim Schouwer. Foto: Schikora

Stark in der Luft: Oythes Doppeltorschütze Lennart Feldhus (rechts) gegen die Firreler Reinhard Grotlüschen (links) und Tim Schouwer. Foto: Schikora

VfL Oythe - GW Firrel 3:1. Zur Pause drohte ein ärgerlicher Rückschlag, nach dem Schlusspfiff gab's nur strahlende Gesichter und auch Applaus von der Tribüne: Die Fußballer des VfL Oythe haben den Klassenerhalt in der Landesliga vor Augen. Die Oyther feierten am Sonntag einen verdienten 3:1 (0:1)-Erfolg gegen GW Firrel und verbesserten sich auf den sechsten Platz. Oythes Coach Daniel Roth sprach nach dem drittletzten Spieltag der Abstiegsrunde von einem „großen Schritt“, schickte aber sofort hinterher: „Wir sind noch nicht durch.“

Oythe (24 Punkte) hat vor den letzten zwei Spielen bei Sparta Werlte am kommenden Samstag sowie gegen Germania Leer am 12. Juni ein kleines Polster auf TuRa Westrhauderfehn (22), Falke Steinfeld, Union Lohne (je 21) und Werlte (19). Schlusslicht Leer (16) kann Oythe nicht mehr einholen – und Lohne hat bei nur noch einer Partie ein klar schlechteres Torverhältnis als Oythe (-20 gegenüber -2). Heißt: Die Roth-Crew muss nur noch zwei weitere Teams distanzieren. Der Coach hält den Druck hoch: „Wir wollen unbedingt als Sechser ins Ziel kommen. Wir wollen uns nicht nachsagen lassen, dass wir nur den Klassenerhalt schaffen, weil aus Ostfriesland keiner aufsteigen will.“

Apropos Ostfriesland: Der Erfolg gegen Firrel – Oythes siebter Sieg in dieser Saison und der fünfte in der Abstiegsrunde – war hochverdient. Die Gastgeber brauchten allerdings eine Halbzeit Anlauf, um sich gegen die Gäste aus der Gemeinde Hesel im Kreis Leer zu belohnen. Firrel, seit dem 2:1 am Mittwoch in Steinfeld gerettet, führte nach dem Treffer von Reinhard Grotlüschen mit 1:0 (16.) und vergab durch Lasse Härtel eine weitere Großchance (20.). Auf der Gegenseite hatte Oythe fünf gute bis sehr gute Möglichkeiten durch Felix Schneppe (14./32./ 37.), Marcel Hesselmann (30.) und Süleyman Odabasi (42.). „Wir bekommen die Dinger auf dem Silbertablett serviert, nutzen sie aber nicht, weil wir nicht entschlossen genug waren“, haderte Roth und gab zu: „Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir richtig im Spiel sind.“

Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Der einsetzende Regen machte den Kunstrasenplatz am Oyther Berg noch schneller – und damit kam Firrel überhaupt nicht klar. Oythe wurde immer dominanter, überzeugte auch spielerisch und belohnte sich mit drei Toren. Lennart Feldhus, vor Wochenfrist bereits Doppeltorschütze beim 2:0-Sieg in Westrhauderfehn, traf erneut zweimal – erst per Kopf nach perfekter Flanke von Jacob Büssing (52.), dann nach tollem Pass von Schneppe (59.). Odabasi sorgte dann mit einer starken Einzelleistung nach Ballgewinn für die Entscheidung (84.).

Roth freute sich nach der starken Wende seines Teams über „drei schöne Tore“ und das Kurz-Comeback von Kapitän Stephan Stukenborg nach einer langen Verletzungspause. Ein Sonderlob gab's zudem für den unermüdlichen Schneppe, der nach auskurierter Verletzung an einem halben Dutzend guter Offensivaktionen beteiligt war. „Er hat gezeigt, wie wertvoll er für uns ist“, sagte Roth.

Falke Steinfeld - TuRa Westrhauderfehn 2:3. Es war angerichtet für einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt, vielleicht mit vorzeitiger Weichenstellung. Aber es kam anders: Fußball-Landesligist Falke Steinfeld musste sich am Sonntag nach vielversprechender 1:0-Führung und einer schnellen Wende gegen Tura Westrhauderfehn mit 2:3 (1:0) geschlagen geben. Damit rutschte Falke von Rang sechs auf acht – das ist der erste Abstiegsplatz.

Bei einem Falke-Sieg wäre eine Rettung schon am vorletzten Spieltag möglich gewesen. Jetzt ist das Team von Trainer Artur Zimmermann vor den beiden letzten Saisonspielen am 4. Juni bei Union Lohne und am 12. Juni gegen Sparta Werlte wieder verstärkt unter Druck und musste zudem die zuvor fünfmal in Folge punktlosen Westrhauderfehner vorbeiziehen lassen.

Mit der Faust voran: TuRa-Keeper Enno Bunger klärt vor dem Falken Julian Pille. Foto: WenzelMit der Faust voran: TuRa-Keeper Enno Bunger klärt vor dem Falken Julian Pille. Foto: Wenzel

Der Falke-Coach sagte mit Blick auf die drei schnellen Gegentore von Pascal Menken zwischen der 54. und 65. Minute: „Nach guten Phasen kommen schlechte Phasen. So ist das bei uns. Bei den drei Toren waren wir zu grün hinter den Ohren. Da müssen wir einfach abgeklärter sein.“ Artur Zimmermann vermisste in den entscheidenden Szenen einfach die nötige Aggressivität in den Zweikämpfen.

Kurz vor dem Anstoß hatte Zimmermann schon darauf hingewiesen, dass nach der Reduzierung der Absteigerzahl auf vier für alle Teams im Kellerbereich wieder etwas möglich sei – verbunden mit einer Warnung für sein Team vor dem Gegner.

Westrhauderfehn suchte auch durchaus den Vorwärtsgang, hatte durch Sönke Weßling eine Kopfballchance zum 1:0 (13.). Falke agierte im Angriff etwas zu überhastet. Nachdem Tura-Akteur Kevin Lüpges an Falke-Keeper Lars Goebel gescheitert (21.) und auf der Gegenseite Georges Baya Bayas Schuss abgeblockt worden war (26.), kam Steinfeld zum 1:0. Michael Michaelis köpfte eine starke Flanke von Joshua Heyer exakt in die lange Ecke (37.). Kurz vor der Pause hatte Paul Kosenkow gar das 2:0 auf dem Fuß, als er eine Rückgabe erlaufen hatte, dann aber quer spielte auf Hendrik Brundiers, dessen Schuss auf der Linie geklärt wurde (45.).

Auch nach dem Wechsel suchten beide Seiten ihre Chancen. Dann kam der große Auftritt von Pascal Menken, der mit drei Treffern dem Spiel eine ganz neue Note gab (54./59./65.) Zwischendrin musste Falke-Keeper Sascha Goebel (61., Schulter) ebenso verletzt ausscheiden wie vorher und nachher Benjamin Lünemann (31., Transport ins Krankenhaus) und Marcel Hinz (70.) von Tura. Falke kam durch Paul Kosenkows 35-m-Kunstschuss noch zum 2:3 (81.), aber in der vogelwilden Schlussphase mit achtminütiger Nachspielzeit rettete der Gast unter Druck den Sieg ins Ziel. Keine Frage: Falke hat eine große Chance im Abstiegskampf verstreichen lassen.

TV Dinklage - Germania Leer 3:1. Beim Schlusspfiff fiel der Jubel eher verhalten aus bei den Fußballern des TV Dinklage. Das 3:1 (1:1) gegen Schlusslicht Germania Leer in der Landesliga-Abstiegsrunde hatte aus TVD-Sicht nur noch statistischen Wert. Die Kunde von Voxtrups Niederlage gegen Wilhelmshaven nahm Betreuer Michael Ostermann dann aber wenig später doch zufrieden zur Kenntnis. Durch den Ausrutscher des Rivalen steht der TVD schon vor dem letzten Saisonspiel am 12. Juni gegen Wilhelmshaven als „Meister“ der Abstiegsrunde fest. „Dann wird es wohl noch ein oder zwei Bierchen bei Fetisch geben“, kündigte Ostermann an.

Die nur etwa 70 Zuschauer sahen bei nasskaltem Maiwetter eine ereignisreiche erste Halbzeit. Der TVD traf durch Johann Kühling (3.) und Stefan Wulfing (33.) zweimal die Latte. Leer kam zu zwei Großchancen durch Arlind Jonjic (8./Torwart Marcel Nuxoll rettet) und Hauke Bugiel (12./Pfosten). Und Tore fielen auch: Nach einer Flanke von Steffen Buddelmeyer köpfte Dirk Averdam den TVD in Führung (23.). Wenig später glich Jonjic mit einem strammen 13-Meter-Schuss für Leer aus (30.). „Es hätte zur Pause auch gut 2:2 stehen können“, berichtete Ostermann. Leer suchte sein Heil in Kontern. Dinklage war eigentlich überlegen, verlor aber zu schnell die Bälle, um daraus Kapital zu schlagen.

Eine knappe Viertelstunde nach Wiederbeginn machte Dinklage dann mit einem Doppelschlag alles klar. Nach einer Flanke von Daniel Nuxoll von rechts traf Kühling per Kopf gegen die Laufrichtung des Torwarts ins lange Eck (58.). Eine Minute später schob der eingewechselte Elias Vodde den Ball nach schöner Vorarbeit von Thomas Wulfing zum 3:1 ins leere Tor (59.).

Danach war die Luft ein wenig raus. Der TVD hatte das Spiel im Griff. Leer fügte sich in die Niederlage. Jason Bahns vergab noch die Chance zum 4:1 (86.). Für Tobias Nordlohne endete der Tag im Krankenhaus, wo eine Platzwunde unterhalb der Lippe verarztet werden musste. Der Dinklager war bei einem Zweikampf vom Fuß eines Leeraners im Gesicht getroffen worden.

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