"Let's Dance" lässt bei der Bakumer SgH-Show das Tanzparkett glühen
Das 36. Wintervolksfest des SC Bakum war wieder ein farbenfrohes Spektakel. Ein Highlight jagte das nächste. Hier gibt's den Nachbericht zur Veranstaltung.
Die Champions bei "Let's Dance Bakum": Klaus Ostendorf und Verena Wübbelmann brannten ein dreiminütiges Feuerwerk ab. Foto: Schikora
Für diese eine Wertung ignorierte der Chefkritiker sogar das Regelwerk. Zehn Punkte reichten Harald Kuper nicht, um den Auftritt von Verena Wübbelmann und Klaus Ostendorf bei „Let’s Dance Bakum“ zu bewerten. Kuper, im Alltag der Dirigent des Musikvereins Bakum und am frühen Sonntagabend eines von drei Jury-Mitgliedern beim 36. Wintervolksfest des SC Bakum, zückte eine Tafel mit einer „11“ – also Höchstwertung plus Bonus. Damit war klar: Platz eins bei „Let’s Dance“ ging an das Tanz-Paar Wübbelmann/Ostendorf, das auch der Favorit der Zuschauer war – das Applaus-Barometer verzeichnete jedenfalls die stärksten Ausschläge nach dem Auftritt des Volleyball-Duos.
Die knapp 30-minütige Show „Let’s Dance Bakum“ in Anlehnung an das RTL-Format war der ultimative Höhepunkt eines furiosen Bakumer Wochenendes für „Sportler gegen Hunger“. Und im Anschluss an das Feuerwerk für SgH hielt Bakums Klubchef Willi Hoping fest: „Vielen Dank für den riesigen Zuspruch. Das freut uns sehr, und das motiviert uns Jahr für Jahr.“ Er richtete sich damit an eine überragende Kulisse: Mehr als 1000 Besucher verfolgten am Sonntag das Showprogramm. Alle Altersklassen von U1 bis Ü80 waren vertreten, die OM-Medien/KSB-Aktion erlebte einen weiteren Höhepunkt in ihrer 40. Saison.
Zeitungen zustellen mal anders: Christoph Eiken und Martina Spille drehen ihre Runde durch die Sporthalle Bakum. Foto: Schikora
Aber alles der Reihe nach: Im Anschluss an die Fußball-Vereinsmeisterschaft mit 100 Aktiven in zwölf Mixed-Teams (Bericht folgt) eröffnete der Musikverein Bakum das zweieinhalbstündige Showprogramm. Nach „Hey Jude“ von den Beatles oder „Über den Wolken“ von Reinhard Mey ergriff Willi Hoping das Wort. Es folgte ein hochemotionaler Moment, denn der Klubchef bat nach einem plötzlichen Todesfall zu Beginn der Woche, der den Verein schwer getroffen hatte, mit tränenerstickter Stimme um einen „großen Applaus gen Himmel“. Die Besucher erfüllten ihm diesen Wunsch – und der eine oder andere war in dieser etwas anderen Gedenkminute auch den Tränen nahe.
Logisch, dass es danach schwer war, in den normalen SgH-Show-Rhythmus zu kommen. Der „Cirkus Artistikka“ , ein Kinder- und Jugendzirkus aus Damme, schaffte es aber sofort, die großen und kleinen Gäste zu begeistern. Die Salto-, Flug- und Akrobatik-Einlagen der zwölf jungen Artisten auf einer riesigen Luftkissen-Matte sowie in vier Meter Höhe lösten großes Staunen und donnernden Applaus aus. „Wow, was für ein Auftakt!“, so Hoping.
Spektakuläre Flugshow in der SgH-Arena: Der "Circus Artistikka" heimste einen großen Applaus ein. Foto: Schikora
Er stellte danach die 4. SgH-Saalwette „Alarm, Alarm!“ vor. Die anwesenden Vertreter der Feuerwehr Bakum erhielten den Auftrag, binnen elf Minuten (in Anlehnung an die Spielzeit beim Fußballturnier) zum Feuerwehrhaus zu laufen, um dann in voller Montur zurückzukehren und mit Schläuchen die Buchstaben „SgH“ auszulegen. Als Startsignal diente ein Alarm – und als dieser irgendwann ertönte, ging’s ruck, zuck. Nach acht Minuten war die Aufgabe erledigt. Wette gewonnen, und das SgH-Orga-Team übernimmt nun als Gegenleistung die Bewirtung beim Familienfest der Feuerwehr.
Es folgte die Spielshow „Tatort Bakum“. Gesucht wurde ein Täter, eine Täterin, der/die eine alte Schreibmaschine aus dem Bakumer Rathaus entwendet hat. Auf der XXL-Leinwand in der Halle wurden sechs Verdächtige per Foto präsentiert: Hanno Tabeling, Hiltrud Südkamp, Ali Sentürk, Horst Schwanner, Clemens Berndmeyer und Elisabeth Lüken. Vier Ermittlerpaare traten in vier Spielen an, um wertvolle Hinweise auf den Täter bzw. die Täterin zu erspielen. Lena Dullweber und Andrea Hoping-Bokern bildeten das Team Kindergarten, Maximilian Beverborg und Pauline Heitmann das Team Landjugend, Rieke Marquering und Annika Evers das Team Pfarreirat sowie Martina Spille und Christoph Eiken das Team CDU. Spiel Nummer eins lautete „Notizen entsorgen“.
Toller Auftritt: Eine weitere Einlage des "Circus Artistikka" aus Damme. Foto: Schikora
Mit Hilfe von zwei Klemmbrettern sollte eine Papierkugel im Eimer versenkt werden. Fazit: Leichter gesagt als getan. Im zweiten Spiel „Zeitungen austragen“ kamen Lasten-E-Bikes, Augenbinden und vier Strandmuscheln als Ziel zum Einsatz. Hier waren alle Paare viel treffsicherer. Das dritte Spiel mit dem Namen „Die leichten 10“ war ein Bakum-Quiz. Es galt, zehn Fragen zu beantworten, unter anderem: Wie alt ist Bakums Bürgermeister? Wann endet an der Bakumer Oberschule die 6. Stunde? Wie viele Autobahn-Brücken gibt es in der Gemeinde Bakum? Oder wie heißt der Torwart, dessen Team die Vereinsmeisterschaft gewonnen hat? Die Antworten in diesen Fällen: 43, 12.45 Uhr, acht und Titus Göttke. Im Finalspiel mit dem Titel „Fingerspitzengefühl“ musste ein Geschicklichkeitsparcours absolviert werden. Der letzte Akt: Hinweise sortieren, den Täter tippen. Nur das Team Pfarreirat lag richtig – es war Hiltrud Südkamp, die mit Polizei-Eskorte und der Schreibmaschine als Corpus Delicti in die Halle geführt wurde.
Nach der letzten Umbauphase, in der wieder ein Rädchen ins andere griff, hieß es dann: Licht aus, Spot an, Bühne frei für „Let’s Dance“. Fünf Paare hatten sich jeweils ein rund dreiminütiges Tanz-Medley ausgedacht. Die Jury bildeten Uwe Scheele als Vorsitzender des Gesangsvereins, Bakums Spinning-Queen Christin Wendeln und wie eingangs erwähnt Harald Kuper, der im rosafarbenen Anzug in die Rolle von RTL-Juror und Chefnörgler Joachim Llambi schlüpfte.
Rückwärts und vorwärts gleichzeitig: Pauline Heitmann und Maximilian Beverborg als "Team Landjugend" bei der Spielshow "Tatort Bakum". Foto: Schikora
Trude und Stephan Heitmann, eigentlich dem SV Carum angehörig, eröffneten den Wettbewerb. „Erotik pur“, hielt Llambi, pardon Kuper fest. Es folgten Ulla und Franz Schwerter, die nach ihren Tanzeinlagen beim Sportlerball im November gleich für „Let’s Dance“ gebucht wurden. Bei „Saturday Night Fever“ kochte die Halle. „Man hat das Feuer gespürt“, so Juror Uwe Scheele.
Christin Wendeln, in ihrem grünen Glitzer-Outfit der strahlende Mittelpunkt am Jurytisch, war danach „einfach nur hin und weg“ vom dritten Tanz. Gemeint war der Auftritt von Kerstin und Felix Frilling, die die SgH-Fans mit ihrem „Hochzeitstanz“ ähnlich überraschten wie ihre Gäste bei der Hochzeit im vergangenen Sommer. Als viertes Tanzpaar schritten Verena Wübbelmann und Klaus Ostendorf zur Tat. Die Mischung aus Charleston, Walzer, Ballermann-Hit („Delfin“) und Gangnam Style löste Jubelstürme der Besucher aus. „Ein Wahnsinnsauftritt“, ergänzte Christin Wendeln. In der Tat. Das Duo genoss den Applaus. Vergessen war der Frust vom Vortag, als die Leistungsträgerin und der Trainer der SCB-Volleyballerinnen mit ihrem Team ein 0:3 bei Ofenerdiek II kassiert hatten – für den Spitzenreiter der Bezirksliga Oldenburg/Ostfriesland war’s die erste Niederlage nach neun Siegen.
Fehlt noch ein Tanzpaar: Ex-Rasta-Marleys-Tänzerin Daniela Espinoza und Christian Gossel brannten ein mexikanisch angehauchtes Feuerwerk ab. Auch dafür gab’s riesigen Applaus. Die Jury hatte danach die undankbare Aufgabe, die Punkte für die fünf Paare zu verteilen. 23, 23, 26, 31, 27 – damit war klar: Sieg für Paar Nummer vier, für Verena Wübbelmann und Klaus Ostendorf. Logisch, dass die neuen „Let’s Dance“-Champions noch eine Zugabe in petto hatten. Es war die perfekte Einstimmung für die After-Show-Party im Zelt.
Gut und kompakt informiert zum Feierabend: Abonnieren Sie jetzt kostenlos unseren neuen WhatsApp-Kanal und erhalten den Newsletter „N'Abend, Oldenburger Münsterland“. Und nicht vergessen, die Benachrichtigungen auf dem Glocken-Symbol zu aktivieren! Hier geht es direkt zum WhatsApp-Kanal.
Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen