K.o. in der Champions League: Rasta verliert gegen Galatasaray Istanbul
Für Rasta Vechta ist die Champions-League-Saison 2024/25 beendet. Der Bundesligist verlor gegen Galatasaray Istanbul mit 64:74 und fiel auf Platz vier der Gruppe D zurück.
Die Basketballer von Rasta Vechta haben ihr letztes Gruppenspiel in der Champions League verloren. Der Bundesligist unterlag am Dienstagabend dem türkischen Final-Four-Anwärter Galatasaray Istanbul mit 64:74 (27:36). Für Rasta ist damit der Traum von den Play-Ins in der BCL geplatzt. Denn: Promitheas Patras, Rastas Rivale im Kampf um Platz drei in der Gruppe D, gewann parallel beim bis dato ungeschlagenen Spitzenreiter ERA Nymburk mit 85:75 und riss Rasta damit das Play-Ins-Ticket noch aus den Händen. Rastas Topscorer gegen Galatasaray war Tyger Campbell mit 19 Punkten, gefolgt von Brandon Randolph (14). Überragende Gäste-Akteure waren Bugrahan Tuncer (23) und James Palmer (14). Galatasaray war der Chef im Ring, Rasta führte kein einziges Mal. Hier gibt's den Live-Ticker von OM-Online zum Nachlesen.
Das 1. Viertel: Galatasaray dominierte sofort, auf den Rängen und auf dem Feld. Rasta hatte große Probleme mit der Physis der Gäste. 2:8, 6:15 - Rasta lag früh zurück, offensiv klappte herzlich wenig. Mit der Folge, dass Rastas Coach Martin Schiller Mitte des Viertels fünf andere Spieler brachte (Bothwell, Pandi, Ferner, Schwieger, Cozart). Und beim 6:18 nahm der Österreicher seine erste Auszeit. Nach dem ersten Viertel lag Rasta mit 9:20 zurück. Ein Problem: die Dreier-Quote (1/8).
Die Fans von Galatasaray Istanbul während der Partie. Foto: Becker
Das 2. Viertel: Dreier Mike Bothwell, Dreier Joschka Ferner - Rasta verkürzte zu Beginn des zweiten Viertels auf 15:20. Und kurz danach, nach einem starken Korbleger von Brandon Randolph, hieß es nur noch 19:23. Vechta hatte sich ins Spiel gekämpft. Es folgten weitere Dreier von Ferner (zum 22:25) und Ryan Schwieger (zum 25:28). Jetzt war's ein tolles Spiel auf Augenhöhe. Eine komplette Wende ließ Galatasaray aber nicht zu - auch weil Center Angel Delgado schwer zu halten war. Rasta ging mit einem 27:36-Rückstand in die Pause.
Die Statistik zur Pause: Istanbuls Center Angel Delgado war mit zehn Punkten der Topscorer der ersten Halbzeit, gefolgt von seinen Teamkollegen Bugrahan Tuncer (8) und Otis Livingston (7). Rastas beste Scorer waren Mike Bothwell und Joschka Ferner mit jeweils sechs Punkten. Ärgerlich für Rasta: Das Team hatte bereits neun Ballverluste. Auch bei der Dreier-Quote (5/18, 28 Prozent) gab's noch Luft nach oben. Bei den Rebounds lag Rasta knapp zurück (22:25). Übrigens: In der Halbzeitpause brannten die Akrolohnikas, die preisgekrönte Showturngruppe von BW Lohne, ein spektakuläres Feuerwerk ab. Eine super Show der jungen Damen.
Einfach abgeprallt: Rastas Tyger Campbell (rechts) gegen Jordan Palmer. Foto: Becker
Das Parallel-Spiel in Nymburk: Promitheas Patras, Rastas Rivale um Platz drei, führte zur Pause mit 42:35 - keine gute Nachricht für Vechta.
Das 3. Viertel: Was für ein Fight in Vechta! Rasta und Galatasaray lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Hier Tyger Campbell und Brandon Randolph, dort James Palmer und Bugrahan Tuncer - die Protagonisten drehten richtig auf. 35:40, 40:43, 43:49 - Stationen aus Rastas Sicht. Nach dem dritten Viertel lag Rasta mit 44:51 zurück. Und der Spielstand in Nymburk? Mitte des dritten Viertels führte Patras mit 52:45.
Das 4. Viertel: Nach einem Dreier von Joschka Ferner (zum 49:53) und einem Dunking von Isaiah Cozart (zum 51:53) kochte der Rasta-Dome - und Gala-Coach Yakup Sekizkok nahm eine Auszeit. Galatasaray schlug im Stile einer Spitzenmannschaft zurück, beim 51:59 und 58:67 lag Rasta wieder deutlicher zurück. 1:22 Minuten vor der Schlusssirene hieß es 60:67 aus Rastas Sicht - der Weg zum Sieg war verdammt weit. Und auf den letzten Metern ließ Galatasaray nichts mehr anbrennen.
Rasta Vechta - Galatasaray Istanbul 64:74
Punkte Rasta Vechta: Mike Bothwell (7), Jayden Gardner (6), Luc van Slooten (kein Einsatz), Brandon Randolph (14), Joschka Ferner (9), Tyger Campbell (19), Linus Trettin (kein Einsatz), Ryan Schwieger (3), Johann Grünloh (2), Joel Aminu (0), Lloyd Pandi (0), Isaiah Cozart (4).
Galatasaray Istanbul: Otis Livingston (7), David Efianayi (0), Sadik Emir Kabaca (2), Will Cummings (10), Roberts Blumbergs (2), Samet Geyik (4), James Palmer (14), Efe Vatan (ohne Einsatz), Bugrahan Tuncer (23), Yaman Alisan (ohne Einsatz), Angel Delgado (12), Goksenin Koksal (0).
Halbzeit: 27:36
Viertel: 9:20, 18:16, 17:15, 20:23
Zuschauer: 3140 (ausverkauft)
Der Countdown vor dem Spiel
20.20 Uhr, noch zehn Minuten bis zum Spiel: Die beiden Starting-Five-Formationen sind da: Rasta beginnt mit Tyger Campbell, Joel Aminu, Brandon Randolph, Jayden Gardner und Johann Grünloh. Für Galatasaray starten Otis Livingston, David Efianayi, Sadik Kabaca, Jordan Palmer und Angel Delgado. Ein schneller Blick noch nach Athen: Die Telekom Baskets Bonn, Champions-League-Sieger von 2023, haben das „Finale“ um Platz eins in der Gruppe E verloren. Rastas BBL-Gefährte unterlag bei AEK Athen deutlich mit 65:96 und geht damit als Tabellenzweiter in die Play-Ins. Das Hinspiel hatte Bonn mit 93:74 gewonnen, der direkte Vergleich geht damit an Athen.
20.00 Uhr, noch eine halbe Stunde bis zum Spiel: Rastas Team um Kapitän Joschka Ferner kommt zum Warm-up auf das Feld - und wird von einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert der Gala-Fans begrüßt. Schon jetzt ist klar: Das wird ein „Auswärtsspiel“ für die Gastgeber. Kurz nach dem Rasta-Team laufen auch die Istanbuler Spieler in die Halle ein, und sie werden frenetisch begrüßt. Kurzes Update aus dem Bereich Sicherheit: 50 Polizisten und 45 Security-Mitarbeiter sichern die Partie ab. Die Stimmung ist schon jetzt großartig: Es bahnt sich ein echtes Europapokal-Highlight an.
19.55 Uhr, die offiziellen Spielerlisten sind da: Bei Rasta Vechta ist Ryan Schwieger als siebter Ausländer dabei. Der litauische Center Benas Griciunas setzt als achter Ausländer aus. Bei Galatasaray Istanbul sind Can Korkmaz und der ehemalige Oldenburger Center Ebuka Izundu nicht dabei. Izundu ist bei seiner hochschwangeren Frau in Istanbul geblieben. Kleine Anekdote noch zu Istanbuls Spielmacher Will Cummings: Der Point Guard mit Oldenburger Vergangenheit hat am Dienstag neue Einlagen für seine Basketball-Schuhe bekommen - sie wurden direkt aus Oldenburg angeliefert.
19.45 Uhr: Der Gäste-Bereich in Block E ist bereits pickepackevoll, und es kommen immer mehr „Gala“-Fans dazu. Es ist das zweite Mal in nunmehr zehn Champions-League-Heimspielen, dass der Rasta-Dome ausverkauft ist. Die Premiere gab's im letzten Heimspiel der Saison 2019/20, als AEK Athen zu Gast war.
Der Block E füllt sich: Die Fans von Galatasaray Istanbul vor der Partie. Foto: Becker
19.30 Uhr, noch eine Stunde bis zum Sprungball: In Block E formiert sich der Galatasaray-Fanclub „ultrAslan“ aus Delmenhorst. Allein diese Gruppierung hat 180 Karten für die Partie geordert. „ultrAslan“ reist verschiedenen Galatasaray-Teams hinterher - egal, welche Sportart geboten wird. Die Fans waren in den letzten vier Wochen auch in Alkmaar, Malmö (jeweils Fußball Europa League) und Wiesbaden (Volleyball Frauen CEV Challenge Cup) im Einsatz. Rasta rechnet mit mehr als 300 türkischen Fans in der Halle. Stand jetzt, dürften es deutlich mehr werden.
19.15 Uhr, noch 75 Minuten bis zum Spiel: Die ersten Spieler beider Teams haben mit dem Warm-up begonnen. Und die ersten Fans sind auch bereits in der Halle. Der Rasta-Dome ist restlos ausverkauft. Am Dienstag gingen noch zahlreiche Ticketanfragen (u.a. aus Hamburg) auf der Rasta-Geschäftsstelle ein - aber die Antwort war immer gleich: Nichts geht mehr!
Die letzten Infos vor dem Spiel
Die Auslangslage: Rasta Vechta liegt mit einem Sieg und vier Niederlagen auf Platz drei der Gruppe D, Promitheas Patras folgt mit der gleichen Ausbeute auf Rang vier. Den direkten Vergleich hat Rasta gewonnen. Patras spielt ebenfalls um 20.30 Uhr beim makellosen Spitzenreiter ERA Nymburk, der Platz eins und damit den direkten Einzug in die „Round of 16“ bereits in der Tasche hat. Galatasaray Istanbul geht derweil sicher als Tabellenzweiter in die Play-Ins, die vom 7. bis 22. Januar 2025 als Best-of-3-Serie ausgetragen werden. Auch die Tabellendritten aller acht Gruppen erreichen die Play-Ins. Für Rasta gilt: Ein eigener Sieg gegen Istanbul reicht zum Weiterkommen. Verliert Patras in Nymburk, dann ist Rasta auch bei einer eigener Niederlage in den Play-Ins dabei. Für die Rasta ist die Champions-League-Saison beendet, wenn man selbst verliert und Patras in Nymburk gewinnt.
Ab durch die Mitte: Grant Sherfield, damals noch für Rasta aktiv, im Hinspiel in Istanbul. Foto: BCL
Der Gegner: Galatasaray Istanbul liegt in der türkischen BSL auf Platz sieben. Am Freitag gab's einen 105:82-Sieg bei Bursaspor, es war der siebte Erfolg im zehnten Spiel. Für Rastas Coach Martin Schiller ist der EuroCup-Sieger von 2016 und fünfmalige türkische Meister (zuletzt 2013) ein heißer Final-Four-Kandidat in der Champions League.
Die Stars bei Galatasaray: Istanbul habe „herausragende Guards“, sagt Schiller und meint damit den Ex-Oldenburger Will Cummings sowie den letztjährigen Würzburger BBL-MVP Otis Livingston. Schiller schwärmt außerdem von James Palmer jr., mit 13,2 Punkten pro BCL-Partie teamintern die Nummer zwei nach Livingston (14,2) und vor Cummings (12,2). „Er ist überragend und gehört mit seinen Fähigkeiten eigentlich in die EuroLeague. Dass er trotzdem in der Champions League spielt, zeigt die finanzielle Kraft von Galatasaray“, so Schiller über den Flügelspieler, der zuletzt gegen Bursaspor 30 Punkte machte.
Topscorer im Hinspiel: Rastas Jayden Gardner (links) machte 18 Punkte in Istanbul. Foto: BCL
Das Hinspiel: Das Hinspiel am Bosporus war eine klare Sache für Galatasaray. Rasta bekam am ersten Spieltag der neuen BCL-Saison die Grenzen aufgezeigt und verlor mit 91:103 (33:56). Das „minus 12“ am Ende spiegelte nicht die Unterlegenheit des Außenseiters wider, Rasta war in der ersten Halbzeit nur ein Spielball für das türkische Schwergewicht. „Wir sahen in der ersten Halbzeit aus, als wären wir in eine Schockstarre verfallen. Wir sind von der Physis der Istanbuler überrollt worden“, sagte Schiller danach. Zu den sechs Rasta-Spielern, die zweistellig punkteten, gehörten auch Justin Robinson (17) und Grant Sherfield (10), die beim Rückspiel nicht mehr dabei sind.
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