Mit ein paar Tagen Verspätung schließen die Handballerinnen des SV Höltinghausen und des TV Cloppenburg die Saison in der Landesliga ab. Am Dienstag steigt von 19.30 Uhr an das CLP-Derby in der Emsteker Sporthalle. Die Partie hätte eigentlich am Samstag über die Bühne gehen sollen, wegen der Beisetzung des verstorbenen SVH-Vorsitzenden Josef Wendeln am gleichen Tag kam es zur kurzfristigen Verlegung.
„Wir sind sehr dankbar, dass sowohl der TV Cloppenburg als auch die Staffelleitung der Bitte um Verschiebung ohne Zögern nachgekommen sind. Das wissen wir zu schätzen. Aber nun freuen wir uns auf die Meisterehrung“, meint Marvin Muche, der die Höltinghauserinnen gemeinsam mit Kerstin Wichmann trainiert. „Das ist eine besondere Situation. Natürlich haben wir zugestimmt“, sagt die Cloppenburger Übungsleiterin, Slawka Jezierska. Rein sportlich geht es um nichts mehr: Der SVH hat am vorletzten Freitag mit einem 25:23-Sieg in Goldenstedt die Meisterschaft vorzeitig fix gemacht, der TVC wird unabhängig vom Ausgang der letzten Begegnung die Saison als Dritter hinter der Spvgg. Brandlecht-Hestrup abschließen.
Dennoch: An Motivation wird es in beiden Lagern nicht mangeln. „Es spielt überhaupt keine Rolle, dass Höltinghausen schon Meister ist“, meint Jezierska. „Ein Derby ist immer ein spezielles Spiel, das will jeder gewinnen. Es geht darum, wer die Nummer eins im Kreis ist. Wir sind heiß darauf, gegen Höltinghausen zu spielen. Und das nicht nur, weil wir den Meister schlagen wollen. Wir haben aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen.“ Am 17. Dezember hatte der SVH in Cloppenburg mit 19:17 gewonnen. Auf der anderen Seite „kommt mit dem TVC genau der richtige Gegner. Gegen jede andere Mannschaft wäre es schwierig, einen Spannungsabfall zu vermeiden. Aber im Derby wird sich jede einzelne Spielerin ins Zeug legen“, sagt Muche.
Während die Cloppenburgerinnnen auf die verletzten Franziska Germann (Knochenabsplitterung am Daumen) und Inka Bosmann (Bandscheibe) sowie die urlaubende Barbara Esch verzichten müssen, fehlt bei den Gastgeberinnen Stefanie Wienken (Urlaub). Außerdem steht hinter dem Mitwirken von Ann-Kristin Barske, die sich mit Achillessehnenproblemen herumschlägt, ein Fragezeichen. Womöglich hilft daher die eine oder andere A-Juniorin beim SVH aus.
Unabhängig vom letzten Saisonspiel haben beide Mannschaften ihre Planungen für die Serie 2022/23 weit vorangetrieben. Der SV Höltinghausen, der künftig in der Oberliga spielt, stellt seinen Kader zwar etwas breiter auf, zählt dabei aber im Wesentlichen auf „eigene Bordmittel“. Laura Stottmann kehrt nach Babypause zurück. Linkshänderin Vanessa Lampe, Torhüterin Yasmine Siemer und Maybrit Vagelpohl sind aus der A-Jugend eingeplant. Allerdings hat sich Vagelpohl einen Kreuzbandriss zugezogen und wird daher lange ausfallen. Emily Fischer zählt schon jetzt zum Aufgebot des Frauenteams, darf aber noch in der A-Jugend spielen. Einziger externer Zugang ist bislang Charlotte Hüttmann, Kreisläuferin der Landesliga-A-Jugend des TV Cloppenburg. Für Mattea Ivankic steht unterdessen ein Auslandsaufenthalt an.
Auch beim TV Cloppenburg verändert sich der Kader ein wenig. Die A-Juniorinnen Jette Unnerstall, Sophia von Seggern, Torhüterin Nele Dittrich und Letizia Otten werden ins Aufgebot aufrücken. Dazu gesellt sich „Königstransfer“ Klara Germann. Sie kam vom Drittligisten SFN Vechta und gab schon im Heimspiel gegen Vorwärts Nordhorn am vorletzten Samstag ihren Einstand. Auch in der Partie beim SV Höltinghausen wird sie mitwirken. Mit den Zugängen sollen die Abgänge von Josephine Franzke (Auslandsaufenthalt) und Lia Kröger (beruflich bedingt) aufgefangen werden. Darüber hinaus werden die Routiniers Wiebke Neelen, Alisha Aumann und Franziska Jürgens wohl kürzertreten.
Info: Die Meisterehrung für den SVH findet direkt nach dem Spiel statt. Vor dem Anpfiff gibt es zu Ehren von Josef Wendeln eine Gedenkminute.