Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV

Handwerklich ein Desaster

Thema: Bereits zur neuen Saison soll im Volleyball die 2. Bundesliga Pro Frauen eingeführt werden.

Artikel teilen:

Es ist kompliziert, das kann man nicht anders sagen. Die geplante Einführung der 2. Bundesliga Pro im Frauen-Volleyball sorgt für reichlich Diskussionen. Dass die VBL die Bereitschaft von 14 Teams als „ersten Meilenstein“ feiert, ist reine Verbands-PR. Ja, elf Zweitligisten haben mit ihren Lizenzanträgen ein Votum für die neue Liga abgegeben, die Stützpunktteams nicht mitgezählt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass 13 Vereine mit den Reformplänen aktuell wenig bis nichts anfangen können.

Dass die VBL mitten in einer Saison über eine Liga-Reform abstimmen lässt, die bereits zur nächsten Spielzeit greifen soll, ist bedenklich. Ja, das Thema ist nicht neu, der Fahrplan war bekannt. Und doch ist die Umsetzung handwerklich ein Desaster. Sie zeugt von wenig Weitsicht und erweckt gerade den Eindruck, dass da etwas zügig durchgewunken werden soll.

Die Idee einer bundesweiten 2. Liga hat ihre Berechtigung, keine Frage, aber warum diese Eile? Dass 26 Zweitligisten in eine Saison gehen und nicht wissen, ob die Liga-Reform tatsächlich kommt, löst Kopfschütteln aus.

Gleiches gilt übrigens für die Idee, die Klassen unterhalb einer neuen 2. Bundesliga Pro weiter 2. Liga Nord und Süd zu nennen. Die Orientierung an den Basketballern mit ihrer eingleisigen 2. Liga ProA und ihrer zweigleisigen 2. Liga ProB ist albern und macht die Sache nicht besser: Eine 3. Liga ist eine 3. Liga und muss auch so heißen, alles andere ist schlichtweg Augenwischerei.

Noch ein kurzer Abstecher nach Oythe: Sollte die neue Liga kommen und Oythe nicht dabei sein, wäre das eine Zäsur. Der Zweitliga-Dino würde sich nach 15 Jahren verabschieden. Oythes Einschätzung der Lage – unter Berücksichtigung der sportlichen Krise, des Zuschauerrückgangs und der steigenden Kosten – zeugt aber von einer gesunden Portion Realismus.

So verpassen sie nichts mehr. Mit unseren kostenlosen Newslettern informieren wir Sie über das Wichtigste aus dem Oldenburger Münsterland. Jetzt einfach für einen Newsletter anmelden!

Das könnte Sie auch interessieren

Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen

Handwerklich ein Desaster - OM online