Falken erwarten ein hartes Landesliga-Jahr
Für Steinfelds Fußballer zählt auch in der vierten Saison nur der Klassenerhalt. Gespielt werden soll in einem bestimmten System.
Andreas Hausfeld | 06.08.2022
Für Steinfelds Fußballer zählt auch in der vierten Saison nur der Klassenerhalt. Gespielt werden soll in einem bestimmten System.
Andreas Hausfeld | 06.08.2022
Neuzugang aus der Rehdener A-Jugend: Steinfelds Angreifer Julian Rudi (rechts), hier in Höltinghausen gegen Thüle. Foto: Schikora
Der Jubel am Ende der Saison 2021/22 war groß. Mit einem furiosen 7:2 gegen Sparta Werlte machte Falke Steinfeld am 12. Juni den Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga perfekt – Abstiegsrunde abgehakt! In der neuen Spielzeit bleibt der Mannschaft von Trainer Artur Zimmermann zwar eine Abstiegsrunde erspart, aber vermutlich nicht ein Abstiegskampf. Der 38 Jahre alte Trainer, der seit 2017 die sportlichen Geschicke bei den Falken lenkt, sagt mit Blick auf die mit einem Auswärtsspiel bei BW Hollage beginnende vierte Landesliga-Serie: „Es wird ein hartes Jahr für uns.“ An der Zielsetzung ändert sich also nichts: Der Klassenerhalt steht über allem. „Wenn wir das erreichen, können wir echt stolz sein. Okay, das haben wir letztes Jahr auch gesagt. Aber vielleicht wird das jetzt unser schwerstes Jahr.“ Irgendwie tun immer alle Abgänge weh, aber Artur Zimmermann nennt besonders Paul Kosenkow, Georges Baya Baya und Joshua Heyer, die sich wie einige andere nun neuen Vereinen angeschlossen haben. „Da fehlen uns halt 25 Tore“, hält der ehemalige Junioren-Nationalspieler ganz nüchtern fest. Dabei ist die Kadergröße von 24 praktisch gleich geblieben. Artur Zimmermann weiß indes, dass in Sachen Qualität und Erfahrung Abstriche zu machen sind. An dieser Stelle bringt er auch noch den Weggang von Halil Ablak ins Gespräch. Den zahlreichen jungen Leuten im Team will er die Zeit geben, die sie zum Reifen haben müssen. Und: Der Trainer sieht auch im neuen Kader Qualität. Dass 15 Steinfelder Jungs dabei sind, findet er „brutal geil“. Es sei auch „Power“ vorhanden. Gleichwohl findet er, dass bei aller Entwicklungsfähigkeit die Landesliga in einigen Fällen aktuell „vielleicht ein Tick zu hoch“ sei. Deswegen werde es sehr wichtig sein, mit schwächeren Phasen richtig umzugehen. In der Saison-Vorbereitung hat sich eine Sorge schon herauskristallisiert: die nach der Trefferquote. Schon beim ersten Testturnier, dem Holdorfer McDonald's-Cup, ging Falke in vier halbstündigen Partien komplett leer aus. Dafür steht das Team in der Abwehr schon recht gut. „Defensiv war das bisher okay“, sagt Artur Zimmermann. Mit der relativ kurzen Vorlaufphase müssen sich alle arrangieren. Als „Störfaktor“ lag am ersten Juli-Wochenende das Steinfelder Schützenfest im Trainingsplan. Aber: Eine nur zweiwöchige Ruhephase nach der kräftezehrenden Abstiegsrunde hätte der Falke-Trainer als viel zu kurz empfunden; und eine Schützenfest-Trainingspause erschien ihm auch nicht als der Weisheit letzter Schluss. Also ging es erst am 6. Juli los. Und die sportliche Leitung musste einen sportlichen Umbruch bewerkstelligen. Rückblickend sagt Artur Zimmermann: „Ergebnistechnisch war das so lala.“ Ein gutes Spiel lieferte das Team gegen Landesligist TSV Wetschen ab, obwohl es eine 2:3-Niederlage gab. Beim Sportfestturnier in Brockdorf feierte Falke zwei Siege, doch auch hier gab es Wellentäler. Stark war der Test-Abschluss mit dem 5:0 gegen den TSV Wallenhorst beim Osterfeiner Volksbank-Cup. Von den Leistungen einiger Neuzugänge zeigt sich Artur Zimmermann sehr angetan. Er nennt Kevin Struschein und Paul Roggenkamp aus der eigenen A-Jugend, dazu Nils Meyer aus der Zweiten. Auch auf die beiden ehemaligen Rehdener Julian Rudi und Jordi M'bossa setzt er einige Hoffnungen. So muss sich bei den Falken 22/23 tatsächlich einiges noch finden. Hinsichtlich der Taktik favorisiert Artur Zimmermann statt eines 4-2-3-1 ein 4-4-2. Dieser Schwenk auf ein System mit Raute hängt mit dem Umstand zusammen, dass bei Falke viele Zentralspieler geblieben sind. Der wichtigste ist Andreas Zimmermann, der als tiefer Punkt in der Raute weiter seine Qualitäten als Abräumer und Spieleröffner einbringen soll. Bruder Artur sagt über seinen unumstrittenen Führungsspieler: „Ohne ihn funktioniert das nicht.“ In Steinfeld wissen sie, dass sie nicht mit allen Teams in der 18erLiga mithalten können. Zimmermann: „Holthausen/Biene oder Melle sind zu weit weg.“ Auch Friesoythe, Bevern oder Mühlen seien gut bestückte Mannschaften, gegen die man es schwer haben werde. Umso wichtiger sei es, gegen Rivalen auf Augenhöhe zu punkten. „Wir haben jetzt wieder mehr Spiele, das macht auch mehr Spaß“, ist Artur Zimmermann sicher. In der Liga erwartet er insgesamt mehr Qualität. Etwa durch die Anwesenheit von Aufsteiger SV Meppen II. Ein anderer Aufsteiger, nämlich BW Hollage, ist Falkes erstes Punktspielgegner. Und da möchte man gerne gleich etwas mitnehmen. Dass Steinfeld drei seiner ersten vier Spiele auswärts absolviert, muss nach den Erfahrungen der vergangenen Saison kein Nachteil sein. Ohnehin ist Ex-Profi Zimmermann der Meinung, dass das Auftaktprogramm mit Hollage, Bad Rothenfelde (daheim) sowie Schüttorf und Wildeshausen „okay“ ist. Völlig klar ist für ihn eins: „Unterschätzen werden wir keinen Gegner.“ Und bei eventuellen Misserfolgen wirft man in Steinfeld die Flinte auch nicht gleich ins Korn. Diese Haltung hat nach einigen Rückschlägen und ungünstigen Entwicklungen 21/22 letztlich zum Ziel geführt. Falke Steinfeld:Die Sorge nach der Trefferquote
Zimmermann ist von den Neuzugängen angetan
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