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96:58 – Rasta Vechta fegt Crailsheim aus der Festung

Rasta Vechta hat den 29. Heimsieg in Serie gefeiert. Der BBL-Aufsteiger überrollte die Merlins Crailsheim dank einer furiosen zweiten Halbzeit mit 96:58. Hier gibt's den Live-Ticker zum Nachlesen.

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Zurück im Wohnzimmer, zurück in der Erfolgsspur! Die Basketballer von Rasta Vechta haben auch das siebte Heimspiel der BBL-Saison 2023/24 gewonnen.  Der Aufsteiger in die 1. Bundesliga fegte am Samstagabend mit 96:58 (42:36) über die Merlins Crailsheim hinweg. Topscorer beim Sieger war Tommy Kuhse mit 21 Punkten, gefolgt von Spencer Reaves (19), Johann Grünloh, Wesley Iwundu und Richmond Aririguzoh (je 10).  


Das 1. Viertel: Rasta erwischte einen guten Start in die Partie. Ruck, zuck stand es 11:2 für die Gastgeber. Danach allerdings kam ein kleiner Bruch ins Offense-Spiel von Rasta. Crailsheim konterte mit einer eigenen 12:2-Serie, beim 13:14 lag Rasta erstmals zurück. Das Team von Coach Ty Harrelson tat sich im Angriff extrem schwer und hatte Glück, dass die Merlins im ersten Abschnitt sechs Freiwürfe vergaben (2/8). Mit der letzten Aktion des ersten Viertels sorgte Tommy Kuhse für das 18:16 für Rasta.

Das 2. Viertel: Nach 2:54 Minuten im zweiten Abschnitt sah sich Harrelson gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen. Sein Team tat sich gegen extrem aggressive Merlins sehr schwer, zu freien Würfen zu kommen. Der Motor stotterte gewaltig. Folge: ein 19:28-Rückstand nach einem wilden Dreier mit Brett von Leo Westermann. Harrelson schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Rasta kam mit einer 6:0-Serie auf 25:28 ran. Auszeit Nikola Markovic, Coach der Merlins. Es folgte ein offener Schlagabtausch - und nach drei Dreiern von Wesley Iwundu (zum 28:30), Spencer Reaves (zum 34:36) und Tommy Kuhse (zum 37:36) lag Rasta wieder vorne. Kurz danach ging es in die Pause - mit einem 42:36 für Vechta.

Die Statistik zur Pause: Rastas Tommy Kuhse war mit 16 Punkten der Topscorer der ersten Halbzeit. Es folgten Wesley Iwundu und Crailsheims Brandon Childress mit jeweils acht Punkten. Rastas Dreier-Quote lag wieder über 40 Prozent (5/12), die Freiwurfquote war auch stark (9/10). Crailsheim ließ an der Freiwurflinie bereits sieben Punkte liegen (7/14). Bei den Rebounds (18:17), den Assists (6:6) und den Ballverlusten (10:8) war's ausgeglichen. Die Fouls (Rasta 12, Crailsheim 9) waren auch gut verteilt, kein Spieler ging mit drei Fouls in die Pause.

Der Blick in die Nachbarschaft: Die EWE Baskets Oldenburg, am kommenden Samstag (18. November, 20.00 Uhr) der nächste Gegner von Rasta Vechta, verloren im frühen Abendspiel gegen Meister Ulm mit 94:98 nach Verlängerung (41:47, 87:87). Ex-Rasta-Guard Max DiLeo gehörte mit 15 Punkten zu den besten Scorern der Oldenburger. Bei Ulm kamen die Ex-Rastaner Robin Christen und Philipp Herkenhoff nicht zum Einsatz.

Das 3. Viertel: Direkt nach dem Seitenwechsel setzte sich Rasta auf 48:36 ab, viertelübergreifend war's ein 17:0-Lauf der Gastgeber. Folge: Auszeit Crailsheim. Für die Merlins wurde es danach nicht besser. Rasta war nun klar der Chef im Ring und ließ den Ball gut laufen, verbunden mit einer entschlossenen Defense. 56:41, 60:45, 65:48 - Vechta setzte sich peu à peu ab. Mit einem 67:48 für Rasta ging es in die Viertelpause.

Das 4. Viertel: Rasta blieb mit dem Fuß auf dem Gas und erhöhte den Vorsprung auf 30 Punkte (80:50). Bereits 7:26 Minuten vor dem Ende nahm Gäste-Coach Markovic seine letzte Auszeit des Abends. Seine Merlins waren zu diesem Zeitpunkt absolut chancenlos - und ziemlich überfordert mit dem Rasta-Druck. Und einer hatte besonders viel Spaß: Spencer Reaves, der nach Belieben traf. Crailsheim brach derweil in seine Einzelteile zusammen. Nach einer weiteren 14:0-Serie führte Rasta mit 96:54. Bereits eine Minute vor dem Ende gab's Standing Ovations für Rasta.


Rasta Vechta - Merlins Crailsheim 96:58

  • Halbzeit: 42:36
  • Viertel: 18:16, 24:20, 25:12, 29:10
  • Zuschauer: 3140 (ausverkauft)
  • Punkte Rasta Vechta: Luc van Slooten (6), Nat Diallo (0), Joschka Ferner (6), Tommy Kuhse (21), Ryan Schwieger (8), Johann Grünloh (10), Xeyrius Williams (0), Joel Aminu (2), Wesley Iwundu (10), Chavares Flanigan (4), Spencer Reaves (19), Richmond Aririguzoh (10).
  • Merlins Crailsheim: Keandre Cook (10), Brandon Childress (12), Maurice Stuckey (5), Elias Baggette (4), Luis Wulff (0), Prince Oduro (6), Fabian Bleck (4), Rene Kindzeka (0), James Murray-Boyle (8), Leo Westermann (3), Galin Smith (6).
  • Nächstes Rasta-Spiel: Samstag (18. November, 20.00 Uhr) bei den EWE Baskets Oldenburg.

Die letzten Infos vor dem Spiel

19.45 Uhr: In 15 Minuten geht's los. Die beiden Starting-Five-Formationen sind da - und bei Rasta gibt's eine Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Xeyrius Williams steht erstmals in dieser Saison nicht in der Anfangsformation, für ihn beginnt Joschka Ferner auf der Power-Forward-Position. Dazu starten Tommy Kuhse, Joel Aminu, Wesley Iwundu und Johann Grünloh. In Crailsheims Startformationen stehen unter anderem Maurice Stuckey (33) und Leo Westermann (31). Stuckey absolviert heute sein 403. BBL-Spiel - und Westermann ist der Star des Teams. Der französische Ex-Nationalspieler (EM-Bronze 2015) spielte für diverse Topklubs in Europa und wurde Meister in Frankreich (2015 mit Limoges), Litauen (2017 und 2019 mit Zalgiris Kaunas) und Russland (2018 mit ZSKA Moskau).

19.35 Uhr: Das Warm-up der beiden Teams läuft. Rastas Kader ist komplett, alle zehn Profis plus die beiden Doppellizenzler Johann Grünloh und Luc van Slooten sind dabei. Auch für die Merlins gilt: Alle Mann an Bord, zu elft möchten die Crailsheimer die Festung Rasta-Dome stürmen.

19.30 Uhr: Noch 30 Minuten bis zum Sprungball im Rasta-Dome. Draußen vor der Arena herrscht richtiges Schietwetter, drinnen füllen sich so langsam die Tribünen. Die Halle ist zum vierten Mal in dieser Saison restlos ausverkauft. Heißt: 3140 Zuschauer sind dabei.


Die Bilanz gegen Crailsheim: In der BBL standen sich Rasta und die Merlins sechsmal gegenüber. In der Saison 18/19 gewann Rasta beide Spiele (70:68 in Crailsheim, 95:92 daheim). Eine Spielzeit später setzte sich zunächst Crailsheim daheim mit 101:88 durch, ein Rückspiel in Vechta gab's coronabedingt nicht, das Wiedersehen beim Finalturnier in München entschied Rasta dann mit 95:66 für sich - es war das eher bedeutungslose Spiel um Platz neun. In der Saison 20/21 verlor Rasta dann zweimal gegen die Merlins, kurioserweise mit dem gleichen Ergebnis (81:98).  In der 2. Bundesliga ProA gab's auch sechs Duelle, vier davon gewann Rasta.

Die bisherige Saison der Merlins: Crailsheim, 2018 in die 1. Bundesliga  aufgestiegen und danach immer über dem Strich (16./10./5./9./13.), reist als Tabellenletzter nach Vechta. Nach dem frühen Pokal-Aus beim ProA-Klub Gießen 46ers und dem Liga-Auftaktsieg gegen Rostock kassierten die Merlins fünf Niederlagen in Serie. Zu den Gegnern gehörten allerdings die EuroLeague-Teams Alba Berlin und Bayern München, Champions-League-Sieger Bonn und zuletzt die starken EWE Baskets Oldenburg (63:99, 34:40 zur Pause). Crailsheims Coach Nikola Markovic sagte über das letzte Spiel: „Wir haben eine inakzeptable zweite Halbzeit gespielt. Wir müssen analysieren, warum wir nach einer guten ersten Hälfte einbrechen. Ich glaube nicht, dass es um physische Aspekte geht, sondern um die mentale Einstellung. Diese Probleme müssen wir schnellstmöglich lösen und in Vechta eine Reaktion zeigen.“ Übrigens: Bei den fünf Niederlagen in Serie ließen die Merlins im Schnitt 101,2 Punkte der Gegner zu.

Das Wiedersehen: Rastas Center Richmond Aririguzoh, der nach  seiner langen Verletzungspause an der Rückkehr zur alten Form arbeitet und zuletzt drei Kurzeinsätze hatte, spielte in der Saison 21/22 für die Merlins Crailsheim (31 Einsätze in der BBL, vier im Pokal und 14 im Europe Cup). Über Mechelen (22/23) kam er dann im Sommer nach Vechta. 

Die Festung: Saisonübergreifend ist Rasta Vechta seit 28 Heimspielen ungeschlagen. Auf die 22 Heimsiege in der ProA 22/23 folgten in dieser Saison bislang vier Erfolge in der BBL sowie zwei Siege im BBL-Pokal. Die letzte Heimniederlage datiert vom 11. April 2022, als es im letzten Hauptrundenspiel der ProA-Saison 21/22 ein 83:88 gegen Science City Jena gab. 

Die Rasta-Stimmen vor dem Merlins-Spiel: "Natürlich waren wir nach dem Hamburg-Spiel enttäuscht, weil wir nicht so gespielt haben, wie wir es können. Am Samstag wollen wir es besser machen", sagte Spencer Reaves im OM-Medien-Gespräch. Teamkollege Ryan Schwieger meinte auf der Rasta-Homepage mit Blick auf den 4:2-Start in der Liga: "Ich denke, wir haben gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Und wir haben in dieser Saison sicherlich noch hohe Erwartungen an uns selbst. Wir hatten einen guten Start, aber es ist eine lange Saison, also müssen wir uns weiter verbessern.“ Über den Dämpfer in Hamburg meinte der Guard: "Ja, wir haben in diesem Spiel nicht so gut gespielt, wie wir es hätten tun sollen - dafür haben wir den Preis bezahlt. Das kann im Laufe einer Saison immer mal wieder passieren. Aber es kommt darauf an, wie man darauf reagiert. Wir sind auf das nächste Spiel vorbereitet und werden unseren Job machen.“ Trainer Ty Harrelson sagte: "Unsere Konzentration und Physis muss von Beginn an da sein. Und wir müssen den Ball besser bewegen. Mit dem, was wir in Hamburg im ersten Viertel gespielt haben, waren wir nicht zufrieden. Ich erwarte nun einen besseren Start von uns.“

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