91:88 – Rasta Vechta besiegt die Löwen Braunschweig
Die Basketballer von Rasta Vechta haben mit dem bisherigen Tabellenzweiten das nächste Spitzenteam der 1. Bundesliga besiegt. Hier geht's zum Live-Ticker von OM-Medien.
Carsten Boning | 30.01.2025
Die Basketballer von Rasta Vechta haben mit dem bisherigen Tabellenzweiten das nächste Spitzenteam der 1. Bundesliga besiegt. Hier geht's zum Live-Ticker von OM-Medien.
Carsten Boning | 30.01.2025

Die Basketballer von Rasta Vechta haben ihren kleinen Höhenflug in der 1. Bundesliga fortgesetzt. Nach den Siegen in Würzburg und gegen Chemnitz schlug Rasta mit den Löwen Braunschweig das nächste Spitzenteam der BBL. Die Mannschaft von Coach Martin Schiller besiegte den bisherigen Tabellenzweiten am Donnerstagabend in einem Nachholspiel des 3. Spieltags mit 91:88 (41:36). Überragender Akteur bei Rasta war Point Guard Tyger Campbell mit 24 Punkten und 10 Assists. Ebenfalls zweistellig punkteten Jayden Gardner (17), Brandon Randolph (15) und Lloyd Pandi (10). Rasta verbesserte sich mit dem zehnten Saisonsieg auf den vierten Platz, Braunschweig fiel von Platz zwei auf Rang drei zurück. Für Rasta geht's bereits am Montagabend weiter - in Braunschweig steht das schnelle Rückspiel an. Hier gibt's den Live-Ticker von OM-Online zum Nachlesen. Das 1. Viertel: Rasta erwischte einen schläfrigen Start, nach gut vier Minuten lagen die Gastgeber mit 2:10 zurück. Nein, so hatte sich Vechtas Coach Martin Schiller den Auftakt ins Spitzenspiel nicht vorgestellt. Und Rasta tat sich auch danach sehr schwer, den Sand aus dem Getriebe zu bekommen. Ein Beleg für die Probleme in der Offensive: die Dreier-Quote von 0/6. Die beste Nachricht nach dem überaus zähen Beginn: Rasta lag nach dem ersten Viertel nur mit 17:19 zurück. Das 2. Viertel: Rastas kanadischer Nationalspieler Lloyd Pandi setzte die ersten Akzente des zweiten Abschnitts und brachte sein Team mit zwei energischen Korblegern in Serie in Führung (21:19). Und nach insgesamt 13 Dreier-Fahrtkarten (sieben von Rasta, sechs von den Gästen) traf Braunschweigs Ferdinand Zylka den ersten Dreier des Abends, nur noch 25:24 für Rasta. Kurz danach konnte sich Rasta erstmals ein wenig absetzen (33:27). Grund genug für Löwen-Coach Ramirez, eine Auszeit zu nehmen. Tyger Campbell war es dann, der Rastas Dreier-Flaute beendete - nach 0/9 des Teams traf der Guard zum 36:30. Wenige Augenblicke später verbuchte Rasta beim 41:32 die bislang höchste Führung des Abends. Zur Pause lagen die Gastgeber dann mit 41:36 vorne. Die Statistik zur Pause: Der Blick auf die Dreier-Quote dürfte beiden Trainern nicht gefallen. 1/10 bei Rasta, 1/10 bei Braunschweig - von jenseits der 6,75-m-Linie hat sich noch kein Team mit Ruhm bekleckert. Bei den Rebounds (20:20) und den Ballverlusten (7:7) ist es auch ausgeglichen. Topscorer der ersten Halbzeit war Rastas Jayden Gardner mit zwölf Punkten, gefolgt von seinem Teamkollegen Tyger Campbell (9) und den beiden Braunschweigern Sananda Fru und Barra Njie (je 8). Das 3. Viertel: Die ersten zwei Minuten waren sehr zerfahren, aber dann platzte der Knoten bei Rasta. Alley-Oop-Dunking von Isaiah Cozart, Block Cozart, Dreier Tyger Campbell, Block Cozart, Dreier Brandon Randolph - 51:40, was für ein spektakulärer 8:0-Zwischenspurt von Rasta. Auszeit Braunschweig. Und es ging munter weiter. Dritter Block Cozart, Korbleger Randolph, 53:40. Vechta schaffte es danach aber nicht, sich weiter abzusetzen. Braunschweig setzte immer wieder kleinere Nadelstiche. Nach dem dritten Viertel führte Rasta mit 65:56. Das 4. Viertel: Direkt zu Beginn des Schlussviertels kassierte Rasta eine 0:5-Serie, der Vorsprung betrug nur noch 65:61. Es war wieder ein richtig enges Spiel, erst recht beim 72:70. Rastas Antworten: ein Dreier von Tyger Campbell zum 75:70 sowie ein „And-One“ (Korbleger mit Foul und Freiwurf) von Brandon Randolph zum 78:70. Diese Führung konnte Rasta lange halten (82:72, 84:75, 87:77), aber Entspannung für die Fans sah anders aus. Braunschweig ließ nie locker. 1:02 Minuten vor dem Ende führte Rasta nur noch mit 88:82. Und das Zittern ging weiter: 17,3 Sekunden vor der Schlusssirene hieß es nur 88:85, Auszeit von Rasta-Coach Martin Schiller. Braunschweig foulte danach sofort. Zwei Freiwürfe für Brandon Randolph, der nach einem Kopf-Treffer beim Rebound mit einem Verband an der Stirn spielte. Beide Würfe waren drin, 90:85. Die Entscheidung? Nein. Braunschweigs TJ Crockett traf einen Wahnsinns-Dreier. Nur noch 90:88, noch 3,3 Sekunden. Nächste Auszeit Rasta. 2,0 Sekunden vor Schluss stand dann Joel Aminu an der Freiwurflinie. Der erste Wurf ging vorbei, der zweite passte. 91:88 - das war's, der vierte Sieg in Serie war perfekt. Die Starting-Five-Formationen: Rasta Vechta begann mit Tyger Campbell, Joel Aminu, Brandon Randolph, Jayden Gardner und Isaiah Cozart. Braunschweigs spanischer Coach Jesus Ramirez, der kürzlich seinen Vertrag bei den Löwen bis 2027 verlängert hat, startete mit Ferdinand Zylka, Chavares Flanigan, Romario Holloway, Barra Njie und Sananda Fru. Das Personal bei Rasta: Die Gastgeber mussten erneut auf Johann Grünloh verzichten. Für den 19 Jahre alten Center, der in Würzburg einen Schlag auf das linke Handgelenk bekommen und bereits am Freitag gegen Chemnitz ausgesetzt hatte, kam das Heimspiel gegen die Löwen noch zu früh. Auch Ryan Schwieger setzte erneut aus, beim Guard sind die Probleme an der Plantarfaszie wieder aufgebrochen. Für den 25-Jährigen beginnt die nächste Reise ins Ungewisse. Das Personal bei den Löwen Braunschweig: Der Tabellenzweite musste gleich auf drei Leistungsträger verzichten. Point Guard Arnas Velicka (11,9 Punkte und 4,4 Assists pro Spiel), Power Forward Luka Scuka (11,3 Punkte und 5,6 Rebounds) sowie Center Gavin Schilling waren nicht dabei. Velicka ist krank, Scuka hat beim Sieg in Ludwigsburg einen Schlag in die Rippen bekommen und Schilling laboriert noch an den Folgen einer Gehirnerschütterung. Das Wiedersehen mit „Chip“: Zwei Jahre lang, von 2022 bis 2024, war Chavares Flanigan maßgeblich am Erfolg von Rasta Vechta beteiligt - als Anführer und Leistungsträger, als ruhiger Kapitän. Im vergangenen Sommer wechselte Flanigan nach Braunschweig und kehrt nun also mit seinem neuen Klub an die alte Wirkungsstätte zurück. Bei den Löwen ist er ebenfalls der Kapitän und ein Fixpunkt in der Rotation. Flanigan kommt im Schnitt auf 6,1 Punkte und 2,6 Rebounds sowie jeweils 1,6 Assists und Steals pro Spiel. Die Rasta-Bilanz gegen Braunschweig: In der 1. Bundesliga gab's bislang elf Duelle zwischen Rasta und Braunschweig, die Löwen führen mit 6:5 Siegen. In der vergangenen Saison konnte Rasta beide Duelle für sich entscheiden - daheim siegte Vechta mit 97:90, in Braunschweig mit 92:79. In der laufenden Saison gab's auch schon ein Kräftemessen, und zwar im BBL-Pokal-Achtelfinale. Am 12. Oktober feierte Rasta einen 89:68-Sieg in Braunschweig - bei den Löwen lief an jenem Tag wenig bis gar nichts zusammen. Das legendäre Spiel: Vechtas BBL-Heimspiel gegen Braunschweig am 16. November 2019 hat sich ins Gedächtnis der Rasta-Fans eingebrannt wie kaum ein anderes Spiel. Neun Minuten vor dem Ende der Partie lag Rasta mit 63:90 zurück. Was dann folgte, war eines der größten Comebacks in der BBL-Historie. Rasta siegte am Ende mit 106:103, das Schlussviertel ging mit 43:15 an Vechta, die Arena war ein Tollhaus. „Im Rasta-Dome wurde gerade Geschichte geschrieben“, sagte Rastas damaliger Coach Pedro Calles nach der magischen Wende. Unvergessen auch, wie Braunschweigs Kostja Mushidi nach seinem Dreier zum 82:55 mit einer Kopf-ab-Geste die Kulisse gegen sich aufbrachte. Eine Aktion, die ihm im Schlussviertel um die Ohren flog. Drei von vier Freiwürfen setzte er unter einem gellenden Pfeifkonzert, das es in dieser Lautstärke selten gab, daneben. Und aus Frust zerriss er nach dem Spiel sein Trikot.
Der Spielverlauf


Rasta Vechta - Löwen Braunschweig 91:88
Die letzten Infos vor dem Spiel

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