Rasta Vechta steht zum dritten Mal in seiner Klubhistorie in der Gruppenphase eines Europapokal-Wettbewerbs. Nach zwei Spielzeiten in der Champions League (19/20 und 24/25) löste der Basketball-Bundesligist am Mittwochabend das Ticket für die „Regular Season“ im Fiba Europe Cup. Eine Woche nach dem 79:63-Sieg im Qualifikations-Hinspiel gegen den BC Balkan Botewgrad setzte sich Rasta auch im Rückspiel in Bulgarien durch - diesmal mit 86:79 (41:33).
In der Gruppenphase, die am 15. Oktober beginnt, bekommt es Rasta mit CS Valcea aus Rumänien, Sporting Lissabon und dem italienischen Serie-A-Klub Dinamo Sassari zu tun. Rastas BBL-Dauerkarten-Inhaber haben ab Donnerstag (2. Oktober, 17.00 Uhr) ein Vorkaufsrecht für eine Europe-Cup-Dauerkarte, die Preise für das Drei-Spiele-Abo reichen von 7,50 Euro für eine ermäßigte Stehplatz-Dauerkarte bis zu 34,00 Euro für einen Sitzplatz in der Premium-Kategorie. Bei den Dauerkarten für den Europe Cup gibt es im Vergleich zum Einzelkartenpreis einen Preisnachlass von 50 Prozent. Es gilt: drei Spiele schauen, 1,5 Spiele zahlen. Am Montag (6. Oktober, 17.00 Uhr) schließt sich der freie Dauerkarten-Verkauf für die Europe Cup-Gruppenphase. Einzeltickets für die Heimspiele gegen Valcea, Sassari und Lissabon sind ab dem 8. Oktober (Mittwoch, 17.00 Uhr) mit einer Preisspanne von 5,00 bis 23,00 Euro verfügbar.
Das Spiel in Botewgrad
Das 1. Viertel: Rasta erwischte keinen guten Start ins schnelle Wiedersehen mit dem siebenmaligen bulgarischen Meister. 4:8, 6:12, 8:15 - die Gäste liefen früh hinterher, in der Offense klappte nicht viel (0/5 Dreier und sieben Ballverluste im ersten Viertel). Nach den ersten zehn Minuten lag Rasta dann mit 14:20 zurück.
Das 2. Viertel: Mit Beginn des zweiten Abschnitts kam Rastas Angriff ins Rollen. Tevin Brown traf den ersten Dreier des Abends (zum 20:20), drei weitere Erfolge von jenseits der 6,75-m-Linie folgten (Tommy Kuhse zum 25:25, Brown zum 28:27 für Rasta, Philipp Herkenhoff zum 37:30). Die Steigerung der Ausbeute im Angriff hatte einen einfachen Grund: Rasta packte in der Defense deutlich energischer zu – und das gab Räume und bessere Optionen in der Offense. Mit einer 9:0-Serie setzte sich Vechta auf 39:30 ab, nach dem zweiten Viertel führte die Crew von Coach Christian Held mit 41:33. Inklusive des Hinspielerfolgs (79:63) ging Rasta also mit einem „+24“ in die zweite Halbzeit.
Das 3. Viertel: In der nur spärlich besetzten „Arena Botewgrad“ – unter den 200 Zuschauern waren auch sechs Rasta-Fans, angeführt von Klubchef Stefan Niemeyer und seiner Frau Silvia – blieb direkt nach dem Seitenwechsel das große Aufbäumen der Gastgeber aus. Botewgrad bemühte sich zwar redlich um neue Spannung, Rasta behielt aber stets die Kontrolle. 45:35, 52:40, 56:46, 64:53 – Vechtas Vorsprung bewegte sich fast durchgehend im zweistelligen Bereich.
Das 4. Viertel: Angesichts der klaren Führung (71:57, 75:62) erweiterte Held zu Beginn des vierten Viertels die Rotation, um ein paar Kräfte für das BBL-Heimspiel am Samstagabend (20.00 Uhr) gegen den amtierenden Pokalsieger Mitteldeutscher BC zu schonen. Die Doppellizenzler Linus Trettin und Roy Krupnikas feierten ihre Europe-Cup-Premiere im Rasta-Trikot. Die Partie plätscherte danach ihrem Ende entgegen. Spannung kam nicht mehr auf.
Die Topscorer: Beste Werfer bei Rasta waren die beiden Point Guards Tommy Kuhse und Alonzo Verge mit 17 bzw. 16 Punkten. Ebenfalls zweistellig punktete TJ Bamba (12). Verge verbuchte zudem sechs Assists, er hatte allerdings auch sieben Ballverluste. Beste Rebounder waren Lloyd Pandi (6) und Malcolm Dandridge (5).
Die Reaktionen aus dem Rasta-Lager
Trainer Christian Held: „Wir wollen ja jedes Spiel nutzen, um einen Schritt nach vorne zu machen. Heute haben wir dies in einigen Bereichen wieder geschafft. Gut war, dass wir alle zwölf Spieler einsetzen konnten, was angesichts der Belastung in diesen Wochen sehr wichtig ist. Dass wir nun mehr Spiele haben, ist schön für uns. Denn diese helfen uns, uns weiter zu festigen und uns zu entwickeln. Mehr Spiele zu haben, gerade auch im Europapokal, macht in diesem Prozess auch mehr Spaß. Daher ist es wichtig für uns, es geschafft zu haben. Und mit unseren Gegnern beschäftigen wir uns, wenn es soweit ist.“
Klubchef Stefan Niemeyer: „Die Qualifikation für die Gruppenphase ist für uns eine tolle Sache. Wir bekommen es dort mit attraktiven Gegnern zu tun. Sassari hat 2019 den Fiba Europe Cup gewonnen, Sporting ist mehrfacher Meister in Portugal und gehört zu den Topklubs der Liga. Valcea will in Rumänien oben angreifen. Für uns sollen das Basketball-Festwochen werden, denn Europapokal-Spiele sind in Vechta bisher nun einmal nicht an der Tagesordnung. Wir werden unseren Fans ein tolles Ticket-Angebot machen und hoffen auf einen immer gut gefüllten Rasta-Dome.“
Sportdirektor Gerrit Kersten-Thiele: „Für uns war es ein Ziel, uns für die Gruppenphase zu qualifizieren. Es ist cool, dass die Mannschaft das nun in beiden Spielen souverän geschafft hat. Darüber können wir uns auf jeden Fall freuen, und ich bin stolz aufs Team. Auch wenn wir uns ja in einem Prozess befinden, darf man diesen Moment auch genießen. Wir wollen die Spiele in dieser Gruppenphase nutzen, um besser zu werden. Das soll uns auch im BBL-Alltag helfen. Und natürlich wollen wir konkurrenzfähig sein und mit der Einstellung, gewinnen zu wollen, in die Spiele gehen.“
BC Balkan Botewgrad - Rasta Vechta 79:86
- Punkte Botewgrad: Jamari Blackmon (6), Demond Robinson (7), Courtney Alexander (14), Iliyan Pishtikov (16), Aleks Simeonov (0), Jack Pagenkopf (22), Tsvetomir Mikov (0), Konstantin Toshkov (0), Nikolay Grozev (2), Dimitar Dimitrov (12), Tihomir Nikolov (0).
- Punkte Rasta Vechta: TJ Bamba (12), Luc van Slooten (0), Joschka Ferner (3), Tevin Brown (8), Alonzo Verge (16), Tommy Kuhse (17), Philipp Herkenhoff (8), Linus Trettin (2), Lars Thiemann (8), Malcolm Dandridge (3), Roy Krupnikas (2), Lloyd Pandi (7).
- Halbzeit: 33:41
- Viertel: 20:14, 13:27, 20:23, 26:22