74:77 gegen den FC Bayern: Großer Kampf von Rasta bleibt ohne Lohn
Die Überraschung war greifbar nahe, aber es reichte nicht: Die Basketballer von Rasta Vechta unterlagen dem Titelverteidiger mit drei Punkten.
Carsten Boning | 09.11.2025
Die Überraschung war greifbar nahe, aber es reichte nicht: Die Basketballer von Rasta Vechta unterlagen dem Titelverteidiger mit drei Punkten.
Carsten Boning | 09.11.2025

Ab durch die Mitte: Rastas Alonzo Verge gegen die beiden Europameister Oscar da Silva (links) und Leon Kratzer. Foto: Becker
Die Basketballer von Rasta Vechta haben dem FC Bayern München einen großen Kampf geliefert, für eine Überraschung reichte es aber nicht: Der heimische Bundesligist, der im dritten Viertel mit 53:40 führte, unterlag dem amtierenden Meister vor 3140 Zuschauern im ausverkauften Rasta-Dome mit 74:77 (41:38) und kassierte damit wettbewerbsübergreifend die fünfte Niederlage in Folge. Topscorer bei Rasta, das sich im Vergleich zu den letzten Spielen deutlich verbesserte zeigte und die Fans mit einem tollen Fight gegen das BBL-Schwergewicht begeisterte, war Alonzo Verge mit 22 Punkten. Von den Zuschauern gab's nach dem packenden Krimi Standing Ovations. Das Personal, Teil eins: Rasta Vechta musste bei der mittlerweile 18. Auflage des David-gegen-Goliath-Duells mit dem Schwergewicht aus München neben Kapitän Joschka Ferner (Gehirnerschütterung aus dem Trier-Spiel) auch auf Tommy Kuhse verzichten. Der Spielmacher hat sich eine Oberschenkelverletzung zugezogen. Wie lange der Point Guard ausfällt, ob er am Mittwoch in Lissabon oder am Montag im Pokal-Viertelfinale gegen Oldenburg wieder spielen kann, ließ Sportdirektor Gerrit Kersten-Thiele offen. „Wir müssen abwarten“, sagte er. Man werde „nichts riskieren“. Das Personal, Teil zwei: Die Bayern, am Donnerstag in Paris siegreich und am Mittwoch gegen den FC Barcelona gefordert, warfen wie erwartet die Rotationsmaschine an. In Vechta nicht dabei: Niels Giffey, Johannes Voigtmann, Vladimir Lucic, Stefan Jovic, Elias Harris, Rokas Jokubaitis (Kreuzbandriss) und David McCormack. Wohl dem, der 24 Spieler im BBL-Kader hat. Schön für die Basketball-Fans in Vechta: Superstar Spencer Dinwiddie (32), der in den letzten elf Jahren in der NBA gespielt hat (654 Partien für Detroit, Brooklyn, Washington, L.A. Lakers, Dallas) und Verträge über insgesamt 94 Millionen US-Dollar hatte, absolvierte im Rasta-Dome seinen vierten Einsatz für seinen neuen Klub. Das 1. Viertel: Die Partie begann exakt so, wie sie aus Rasta-Sicht nicht beginnen sollte. Nach nur 1:48 Minuten nahm Rastas Coach Christian Held die erste Auszeit, sein Team lag schnell mit 0:10 zurück. Aber was dann folgte, riss die Rasta-Fans von den Sitzen. Angeführt von einem famosen Alonzo Verge, kämpfte sich Rasta in die Partie und holte Punkt um Punkt auf. Und mit einer 11:0-Serie machten die Gastgeber aus einem 11:19 ein 22:19. Ein Buzzer-Beater-Dreier von Verge krönte diesen Lauf. 22:19 nach zehn Minuten (trotz sieben Turnover), Standing Ovations von den Fans. Das 2. Viertel: Rasta sammelte zunächst die Turnover acht bis zehn, blieb aber bissig in der Defense. Ein anderes Problem: In der Offense traf Rasta einige freie Dreier nicht. Die Folge: Vechta fiel von 27:23 auf 27:30 zurück, nächste Auszeit von Christian Held. Rastas Antwort war stark: Dreier Luc van Slooten, Korbleger Alonzo Verge (seine Punkte 14 und 15) - die Gastgeber führten wieder mit 32:30. Nach einem weiteren 6:0-Lauf mit Punkten von Lloyd Pandi (Korbleger plus Freiwurf) und Luc van Slooten (Dreier aus acht Metern) lag Rasta mit 38:32 vorne. Zur Pause hieß es dann 41:38 für Rasta. Die Statistik zur Pause: Rastas Dreier-Quote (5/12) war dank Philipp Herkenhoff (2/2) und Luc van Slooten (2/3) besser als die der Bayern (5/18). Ärgerlich für Vechta: Die Freiwurf-Quote war schwach (2/7), und es gab bereits zwölf Turnover, sechs davon von Alonzo Verge. Der Point Guard war mit 15 Punkten auch der Topscorer der ersten Halbzeit, gefolgt von Bayerns Isiaha Mike (9). Bei den Rebounds lag Rasta leicht vorne (19:18), bei den Assists auch (8:7). Die große Frage zur Pause lautete: Wann schalten die Bayern in den Ernstfall-Modus um? Das 3. Viertel: Der Start in die zweite Halbzeit gehörte Malcolm Dandridge. Hinten verbuchte der Rasta-Center zwei Blocks, vorne machte er fünf Punkte in Serie zum 46:38 für den krassen Außenseiter. Kurz danach führte Rasta sogar zweistellig (50:40) - und Bayern-Coach Gordon Herbert nahm eine Auszeit. Rasta erhöhte anschließend auf 53:40, um dann allerdings eine 0:8-Serie zum 53:48 zu kassieren. So schnell kann's gehen, die Bayern waren wieder voll da. Und nach weiteren Dreiern von Oscar da Silva und Justinian Jessup hieß es nur noch 55:54 für Rasta. Vechtas Flow in der Offense war weg (0/5 Dreier im dritten Viertel), beim 59:60 lag Vechta wieder zurück, mit einem 59:62 ging es dann in das letzte Viertel. Das 4. Viertel: Lassen sich die Bayern den Sieg noch nehmen? Hat Rasta mit seiner kleinen Rotation noch genug im Tank? Fragen für die letzten zehn Minuten. Beim 59:66 lag Rasta mit sieben Punkten zurück, der Weg zum Coup war weit. Aber: Vechta blieb dran (63:66) und glich mit einem Dreier von Tevin Brown zum 68:68 aus. Riesenjubel im Dome, Auszeit Bayern. Rasta ließ dann allerdings einige Chancen liegen, um in Führung zu gehen und geriet wieder mit 68:73 in Rückstand. Die Entscheidung? Nein, natürlich nicht. Rasta verkürzte noch mal auf 71:73. Mehr ließen die Bayern aber nicht zu - mit all ihrer Klasse und Erfahrung brachten sie den Auswärtssieg ins Ziel. Der Ausblick: Für Rasta geht's am Mittwoch (12. November, 20.30 Uhr) im Fiba Europe Cup mit einem Auswärtsspiel bei Sporting Lissabon weiter. Nach dem jüngsten Dämpfer gegen CS Valcea (88:90) steht Rasta unter Erfolgsdruck, um die Chance auf das Erreichen der zweiten Gruppenphase zu wahren. Am 17. November (Montag, 18.30 Uhr) folgt dann das BBL-Pokal-Viertelfinale gegen die EWE Baskets Oldenburg. Der Spielverlauf

Rasta Vechta - Bayern München 74:77
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