Dinklage schließt Landesliga-Saison als beste Mannschaft aus dem Landkreis Vechta ab. Keven Oltmer verabschiedet sich derweil mit einem Doppelpack aus Friesoythe.
Unter Beobachtung: Oythes Niklas Ellmann (Mitte) gegen Dinklages Steffen Espelage und Co. Foto: Schikora
Es war schon ziemlich heiß in der Sonne und eigentlich ging es ja auch um nichts mehr. Aber das Derby zwischen dem VfL Oythe und dem TV Dinklage in der Fußball-Landesliga war auch unter diesen Rahmenbedingungen weit davon entfernt, in die Kategorie „lauer Sommerkick“ einsortiert werden zu müssen. Es war viel Leben drin in der Partie an der Oyther Hasenweide. Und am Ende jubelten die Gäste: Durch einen 2:0 (1:0)-Erfolg hat sich der TV Dinklage den inoffiziellen Titel „beste VEC-Mannschaft der Landesliga 2022/23“ gesichert.
In einem ausgeglichenen Spiel hatte der TVD die etwas klareren Chancen. Ein Eigentor von Lukas Büssing nach einem schönen Solo von Bjarne Korte (39.) sowie ein Treffer von Johann Kühling (80.) entschieden das Spiel.
Das Ergebnis gefiel dem VfL-Trainer Mario Neumann natürlich nicht, dennoch befand er: „Wir haben viele gute Sachen gemacht.“ Nach anfänglichen Schwierigkeiten sei sein Team sehr präsent gewesen, jedoch ohne sich wirkliche Hochkaräter zu erarbeiten. In puncto Defensivarbeit monierte Neumann: „Die Gegentore waren zu einfach.“ Zweimal habe man zuvor im Mittelfeld den Ball verloren. Angesichts der schon vorher erfolgten Rettung konnten die Oyther allerdings über die Niederlage hinwegsehen.
Der letzte Spieltag stand auch an der Hasenweide im Zeichen des Abschieds. So war es für den Schiedsrichter Per-Ole Wendlandt das letzte Landesliga-Spiel; danach wurde auch er bei der Zeremonie verabschiedet.
Aufseiten des VfL Oythe bekamen Jan Ostendorf, Janek Jacobs, Justus Stärk und Niklas Ellmann nach der Begegnung Abschiedsgeschenke überreicht. Darüber hinaus werden Sebastian von Merveldt und Jacob Büssing dem Team in der kommenden Saison aus beruflichen Gründen nur noch sporadisch zur Verfügung stehen – als Standby-Spieler.
Auf der Gegenseite absolvierten Tobias Nordlohne, Lasse Barz und Benedikt Blömer ihre letzten Minuten für den TV Dinklage. Außerdem war Michael Bockhorst zum letzten Mal als Co-Trainer dabei. Zunächst werden die Dinklager vermutlich auch einige Monate lang auf Bastian Dödtmann verzichten müssen. Der Spielmacher hat sich wahrscheinlich einen Kreuzbandriss zugezogen.
GW Mühlen - BW Hollage (4:1). Das Ergebnis war zwar schon klar, es hätte aber noch viel deutlicher sein müssen: Mit 4:1 (3:1) besiegten die Landesliga-Fußballer von GW Mühlen im letzten Saisonspiel den Absteiger BW Hollage. Dass sie dabei noch etliche Chancen versiebten, konnte ihnen nach dem Schlusspfiff egal sein.
„Das war ein schöner Abschluss und noch mal ein ordentlicher Auftritt von uns“, freute sich Mühlens Trainer Andreas Hinrichs. Zum schönen Abschluss gehörte auch, dass sich Nico Files in seinem letzten Spiel für Mühlen in die Torschützenliste eintrug: Er traf zum 2:0 (20.). Die anderen Mühlener Tore erzielten Benjamin Willenbrink (17./44.) und Philipp Selke (62.), der studienbedingt in der kommenden Spielzeit nicht mehr so häufig zur Verfügung stehen wird.
Ein Sonderlob verdiente sich Peter Sieve, der eine bärenstarke Leistung zeigte und zwei Treffer vorbereitete – sehenswert war dabei vor allem der Diagonalball vor dem Files-Tor. Mühlen erwischte einen guten Start, gab nach dem 2:0 aber kurz die Kontrolle ab. In dieser Phase fiel auch der Hollager Anschlusstreffer durch Maximilian Schmidt (32., Kopfball).
Neben den Treffern besaßen die Hausherren noch etliche weitere Tormöglichkeiten, die größte vergab Jonas Pöhlking freistehend vor dem leeren Tor (59.). Hinzu kamen auch noch drei Aluminium-Treffer von Jonas Pöhlking, Peter Sieve und Jan Leiber. Andreas Hinrichs sprach in seiner Analyse von „absolutem Chancenwucher“, fügte aber mit Milde hinzu: „Am Ende tut’s natürlich nicht weh.“
Hansa Friesoythe - GW Firrel (5:1). Im letzten Spiel der Landesliga-Saison zeigten die Fußballer von Hansa Fries-oythe noch einmal, über welch’ große Qualität sie in der Offensive verfügen. Angeführt von Keven Oltmer, der seine Saisontore 27 und 28 erzielte, feierte die Mannschaft von Coach Hammad El-Arab einen 5:1-Erfolg über GW Firrel. Nur Meppen II (115 Tore), Holthausen-Biene (94) und Schüttorf (86) erzielt mehr Treffer als Hansa (82). Neben Oltmer absolvierten am Samstag auch Janek Siderkiewicz, Sebastian Plog und Lasse Baumann ihre letzte Partie für Hansa. „Diese Jungs werden uns fehlen, immerhin haben wir zum Schluss noch einmal drei Punkte geholt“, sagt Co-Trainer Nicolas Hoffmann.
Wird Hansa fehlen: Keven Oltmer verlässt Friesoythe Richtung seines Heimatvereins TuS Ekern. Foto: Bettenstaedt
In der ersten halben Stunde sah es allerdings noch gar nicht nach einem hohen Heimsieg aus. Friesoythe agierte pomadig und leistete sich viele Fehlpässe. „Wir hatten Glück, dass Firrel nicht in Führung gegangen ist“, so Hoffmann. Kurz vor der Pause musste Keven Oltmer dann minutenlang behandelt werden, weil er sich bei einem Zusammenprall mit einem GW-Akteur zwei blutende Wunden im Gesicht zugezogen hatte. Das schien den Torjäger jedoch nicht im Geringsten zu beeindrucken: Kaum war er wieder auf dem Platz, netzte er zweimal ein.
Das gab den Friesoythern für die zweite Hälfte mächtig Auftrieb. Die Entscheidung fiel Mitte des Abschnitts innerhalb von sieben Minuten, als Kifuta Makangu, Jannik Hoormann und Lucas Baumeister auf 5:0 stellten. Firrels Ehrentreffer durch Lasse Härtel kurz vor Schluss war nicht mehr als ein Schönheitsfleck.
SV Wilhelmshaven - SV Bevern (6:3). Fußball-Landesligist SV Bevern hat beim 3:6 (2:2) in Wilhelmshaven nicht nur das Spiel, sondern auch den anvisierten dritten Platz an den SVW verloren. Durch die Niederlage beendet das Team von Simon Wehming die Runde auf Rang vier. „Ich bin platt und ein Stück weit enttäuscht. Wir haben uns die eigentlich gute Rückrunde durch die vergangenen vier Niederlagen etwas kaputt gemacht“, sagt der Coach.
Die Zuschauer im Jadestadion sahen einen äußerst unterhaltsame Partie mit einer extrem wilden Anfangsphase. Zwar brachte Frank Placke die Gäste in der 7. Minute mit 1:0 in Führung, doch Dennis Wego glich quasi im Gegenzug aus. Wiederum 60 Sekunden zeigte Schiedsrichter Sebastian Lampe (Kamperfehn) im SVW-Strafraum auf den Elfmeterpunkt: Beverns Sebastian Sander, der zum TuS Emstekerfeld wechselt, verwandelte souverän. Kurz vor der Pause egalisierte Wilhelmshaven durch Jayden Plassaer erneut. „Wieder einmal haben wir uns durch individuelle Fehler um den verdienten Lohn gebracht. Wir machen das Spiel und müssen zur Pause eigentlich 2:0 führen“, so Wehming.
Nach dem Wiederanpfiff legte der SVB ein ums andere Mal ein naives Zweikampfverhalten an den Tag. Das nutzten die Gastgeber eiskalt aus: Saiem Suleiman, Sascha Abraham und Dennis Wego schossen binnen vier Minuten eine 5:2-Führung heraus. Damit war das Duell entschieden.
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