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102:68 - Rasta Vechta feiert Kantersieg in Münster

Der Spitzenreiter der 2. Basketball-Bundesliga ProA zeigte in den ersten drei Vierteln eine Leistung, die nahe an der Perfektion war. Hier gibt's den Nachbericht mit Reaktionen zum Spiel.

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14 Punkte beim Sieg in Münster: Rastas Andrew Jones (links). Foto: Becker

14 Punkte beim Sieg in Münster: Rastas Andrew Jones (links). Foto: Becker

21 Sekunden vor der Schlusssirene in der Sporthalle Berg Fidel in Münster war auch die letzte Frage des Abends beantwortet: Wer macht für Rasta Vechta die 100 Punkte voll? Chavares Flanigan nahm sich der Sache an und traf nach einem Pass von Robin Lodders per Dreier zum 102:68 gegen die WWU Baskets Münster – für ihn war's der vierte Dreier an diesem Abend, für sein Team gar der 15. Treffer von jenseits der 6,75-m-Linie. Kurz danach war Schluss, das vorweihnachtliche Derby beim Wildcard-Aufsteiger war beendet und auf der Anzeigetafel in der Mehrzweckarena nahe des Preußen-Stadions hatte sich nichts mehr getan. 102:68 (57:34) – Rasta untermauerte seine Tabellenführung in der 2. Basketball-Bundesliga ProA mit einer Gala.

Drei Viertel lang war's ein Auftritt nahe der Perfektion, eine Demonstration der Stärke, eine seriöse und hochkonzentrierte Leistung. Am Ende stand der 12. Sieg im 13. Spiel, der frenetisch gefeiert wurde von der lautstarken und glückseligen „Alarmstufe Orange“. Mehr als 250 Fans hatten Rasta Vechta nach Münster begleitet – und sie kamen im Block E hinter der Gäste-Bank voll auf ihre Kosten.

Gerrit Kersten-Thiele, Sportdirektor beim Liga-Primus, war restlos begeistert: „Das war eine mega Stimmung. Toll, wie viele Fans aus Vechta mitgekommen sind. Das war fast wie ein Heimspiel. Und dann so eine Performance abzuliefern, von Anfang bis Ende, darauf haben wir lange gewartet und hingearbeitet. Umso schöner, dass es die Mannschaft heute geschafft hat.“

Tajuan Agee dominiert im Duell mit Andreas Seiferth

Trainer Ty Harrelson war „sehr stolz auf meine Mannschaft“. Er lobte auch ausdrücklich das Team hinter dem Team, seine Co-Trainer, die Physios und die Teamärzte. Alle hätten geholfen, „einen solchen Erfolg möglich zu machen“. Zum Spiel selbst sagte er: „Wir waren gleich von Beginn an fokussiert, haben den Ball verteilt – alles viel besser als in so manchem Spiel in der Vergangenheit. Spielen wir so zusammen, sind wir nur schwer zu verteidigen.“

Er sprach von einem „tollen Sieg in einer großartigen Atmosphäre.“ Und als er das in der Pressekonferenz sagte, saß Tochter Lily auf seinem Schoß. Die Kleine, mit vier Jahren das Küken im Hause Harrelson, strahlte dabei mit dem stolzen Papa um die Wette.

Neben Harrelson saß Björn Harmsen, der Coach der WWU Baskets. Er hielt nach der Lehrstunde durch den Spitzenreiter fest: „Vechta hat uns sehr ernst genommen, während wir nicht bereit waren. Dass man gegen Vechta verlieren kann, ist klar. Aber die Art und Weise, wie die Niederlage zustande gekommen ist, ist enttäuschend. Vechta hat mehr Einsatz gezeigt als wir. Das darf nicht sein, dass man so wenig Einsatz zeigt, wenn man auf dem Papier so viel schwächer besetzt ist.“ Harmsen deutete auch an, Vechta in dieser Saison noch nicht so stark gesehen zu haben.

Alarmstufe Orange in Münster: Der Rasta-Fanblock machte in der Halle Berg Fidel richtig Stimmung. Foto: BeckerAlarmstufe Orange in Münster: Der Rasta-Fanblock machte in der Halle Berg Fidel richtig Stimmung. Foto: Becker

Topscorer bei Rasta war abermals Tajuan Agee mit 20 Punkten (8/11 aus dem Feld), hinzu kamen bei ihm noch sieben Rebounds, sechs Assists und zwei Blocks – unterm Strich also das nächste Rundum-sorglos-Paket. Das Big-Men-Duell gegen Ex-Nationalspieler Andreas Seiferth (337 Partien in der BBL) entschiedet Agee für sich. Nein, er dominierte es. Dass Agee so klar der Chef im Ring war, hat Kersten-Thiele „nicht überrascht“, die Leistungskurve des US-Amerikaners zeige schließlich „stetig nach oben“. Agee sagte zum Kräftemessen mit dem 2,09-m-Center: „Ich war bereit für diese Herausforderung. Seit dem Beginn der Saison habe ich mich auf dieses Spiel gefreut.“

Gleich sechs Spieler von Rasta punkteten zweistellig – neben Agee noch Flanigan (16), Andrew Jones (14), Siler Schneider (12), Ryan Schwieger (11) und Lodders (10). Auch Flanigan war rundum zufrieden mit der Aggressivität und der Einstellung. „Schade nur, dass es nicht zu Hause war“, sagte er. So ein Spiel vor 3000 Fans im Rasta-Dome wäre sicher noch besser. Aber: An Weihnachten die Nummer eins der Liga zu sein, „fühlt sich großartig an“, so Flanigan: „Wir werden das genießen, aber nur kurz.“ Bereits am 28. Dezember folgt das Duell gegen Düsseldorf.

Die ersten drei Viertel spielte Rasta wie aus einem Guss. Die Dreier-Quote war stark (13/24), die Zweier-Bilanz überragend (19/25). Und: Nach den Partien in Paderborn (51:41), gegen Karlsruhe (51:31) und gegen Dresden (58:32) war's die vierte erste Halbzeit, in der Rasta über 50 Punkte machte. Im Schlussviertel wurden Agee, Jones, Joel Aminu und Joschka Ferner komplett geschont. Die Youngster Kaya Bayram und Johann Grünloh sowie Lodders und Flanigan spielten im letzten Abschnitt durch. Dass es minimal ruckelte, störte keinen. Erst recht nicht Lily Harrelson, die das Schlusswort auf der Pressekonferenz hatte: „Merry Christmas!“

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