Was „Mr. McDonald’s“ Burkhard Timme mit 25.000 Euro Preisgeld macht
McDonald’s Deutschland hat den Cloppenburger in Berlin für seine Leistung und sein Lebenswerk geehrt
Bernd Götting | 27.12.2024
McDonald’s Deutschland hat den Cloppenburger in Berlin für seine Leistung und sein Lebenswerk geehrt
Bernd Götting | 27.12.2024
Höchste Auszeichnung des Unternehmens: Burkhard Timme aus Cloppenburg (Mitte) erhielt den Platin-Award von Franchise-Direktor Stefan Fehr (links) und Deutschland-Chef Mario Frederico. Foto: McDonald's
1996 war das Internet erst seit 3 Jahren für die Öffentlichkeit nutzbar, und ein Job in der „Informations Technology“ – kurz „IT“ hatte noch viel mit Papier, Speichermedien und physischer Arbeit zu tun. Damals arbeitete Burkhard Timme beim Branchenriesen IBM in Hannover als Programmierer und mit seinen rund 40 Jahren „rauchte“ ihm der Kopf. Er wollte aus der digitalen Materie aussteigen und eine berufliche Veränderung, die mehr seinen persönlichen Talenten entsprach. „Das war ganz krass damals. Von 4500 Bewerbern kamen gerade mal 3 durch die Prüfungen“. 6 Mal war er bereits in der Kreisstadt gewesen, um die weltbekannten Grasbahnrennen zu besuchen. „Die bei McDonald’s haben ungläubig gestaunt, als die Wahl für mein erstes Restaurant auf Cloppenburg fiel. Ob ich denn wirklich sicher sei, wollten sie von mir wissen,“ erzählt Timme lachend im Rückblick. Das Preisgeld wäre die ideale Grundlage für einen langen Urlaub. Doch stattdessen geht mehr als die Hälfte des Betrags an die Ronald McDonald Kinderhilfe in Oldenburg und ein Großteil wird für soziale Zwecke gestiftet. „Und natürlich werde ich mich auch bei jenen Mitarbeitern gebührend bedanken, die diesen großen Erfolg möglich gemacht haben,“ so der Preisträger.
Weltoffen, neugierig und eloquent war Burkhard Timme schon damals und ihm gefiel der Gedanke, eines Tages Partner des bekannten amerikanischen Fastfood-Unternehmens McDonald’s zu werden. Das expandierte gerade sein Filialnetz in Deutschland und stellt dabei hohe Anforderungen an künftige Geschäftspartner. Diese sollten in einem kooperativen Vertriebssystem als Franchisenehmer das Geschäftskonzept des Konzerns nutzen und den Erfolg multiplizieren. Die Idee hinter McDonald’s begeisterte Burkhard Timme, denn die Fastfood-Kette war schon prominent, hatte leicht verkaufbare Produkte und ein gut funktionierendes Restaurant-Konzept.
Allerdings wollten die Amerikaner nicht jeden als Partner haben. „Das war ganz krass damals,“ erinnert sich Timme. „Von 4500 Bewerbern kamen gerade mal 3 durch die Prüfungen“. Es war ein hartes Auswahlverfahren. Nur mit Kapital allein kam man nicht unbedingt weiter, dafür zählten umso mehr der persönliche Einsatz und die eigene Persönlichkeit. „Ich musste rund 800 Stunden zur Probe arbeiten und dabei alle Jobs durchführen, die in einem McDonald’s-Restaurant anfielen, wie z. B. Verkauf am Schalter, stundenlang braten und frittieren oder die Toiletten schrubben“. Aber Timme, der gebürtig aus der Lüneburger Heide stammt, hatte seine Lektionen gelernt und wurde Partner der amerikanischen Fastfood-Legende. Wie er dann nach Cloppenburg kam, hatte damals schon mit dem MSC zutun. Nach Cloppenburg? Staunen bei McDonald's
Jetzt, nach 28 Jahren, ist diese Standortwahl längst Geschichte und zum Unternehmen von Burkhard Timme gehören inzwischen weitere Restaurants in Friesoythe, Emstek, Werlte und Haselünne. Dass auch Sohn Stefan inzwischen über eigene „Lizenzen“ für McDonald’s verfügt, dürfte ursprünglich mit den Lehrjahren im väterlichen Unternehmen zu tun haben. Stefan Timme ist seit fast 10 Jahren als eigenständiger Unternehmer tätig. Inzwischen gibt es mehr als 210 Franchise-Nehmer, die McDonald’s in Deutschland repräsentieren. Das Unternehmen mit Sitz in München vergibt Jahr für Jahr bis zu 4 Preise für spezifische Leistungen in einzelnen Fachbereichen. Zudem gibt es einen „Platin-Award“ für konstante Spitzenleistungen auf allen Ebenen. Dieser mit 25.000 Euro dotierte höchste Preis ging in diesem Jahr an den Cloppenburger Burkhard Timme. Er konnte ihn in Berlin von Franchise-Direktor Stefan Fehr und Deutschland-Chef Mario Frederico entgegennehmen.Altersmäßig bei 49 stehengeblieben
Und was folgt nach dieser hohen Auszeichnung? Timme grinst und überlegt nicht lange: „Ich arbeite viel mit jungen Menschen zusammen und bin altersmäßig im Kopf bei 49 Jahren stehengeblieben. Also kann ich noch locker 7 bis 10 Jahre arbeiten. Es macht mir Spaß. Deshalb wäre es für mich die Höchststrafe, wenn man mir meinen Job wegnimmt.“
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