„Es war ein fantastisches Gefühl, vor dem Anpfiff auf dem Rasen zu stehen, die Nationalhymne zu hören und zu spüren, dass man nun für sein Land spielt“, berichtet Werner Etzler. Der Dammer ist seit Juni Teil der deutschen Ü-75-Fußball-Nationalmannschaft und absolvierte in Jeddeloh gegen England beim 2:0 sein erstes Spiel unter der schwarz-rot-goldenen Fahne. „Eine große Ehre und enorme Freude für mich.“
Fußball als Teil des Lebens
Der Fußball war schon immer ein Teil des Lebens von Werner Etzler. 1960 begann er in der C-Jugend bei Rot-Weiß-Damme und hält dem Verein bis heute die Treue. Nach der Jugend spielte der Defenisvakteur 12 Jahre in der 1. Herren, war Spielertrainer der 2. Mannschaft. Nach einem Achillessehnenriss ging es für Werner Etzler dann bei den Altherren, in der Altliga und Super-Altliga bei Rot-Weiß weiter. Seit 3 Jahren ist er Gastspieler in der Ü-70-Mannschaft des TuS Bersenbrück. An viele besondere Ereignisse aus seiner Laufbahn als Fußballer denkt Werner Etzler gerne zurück und nennt unter anderem den Bezirkspokalsieg 1978, die Meisterschaft in der Bezirksklasse 1975 sowie den späteren Aufstieg in die Verbandsliga. Auch bei den Altherren gelangen der Gewinn des Kreispokals und die Vize-Niedersachsenmeisterschaft.
Plötzlich klingelte das Telefon
Anfang Juni erhielt Werner Etzler dann einen äußerst überraschenden Anruf. Am anderen Ende der Leitung: Marek Wanik aus Lechtingen, seines Zeichens früherer RWD-Kicker und nun Trainer der deutschen Ü-75-Nationalmannschaft. „Er fragte mich, ob ich das Team verstärken möchte. Ich habe spontan zugesagt, obwohl ich die Mannschaft vorher gar nicht kannte.“ Den gleichen Anruf erhielt Werner Etzlers RWD-Kollege Franz Pellenwessel – und dieser sagte ebenso zu. „Wie der Trainer auf uns aufmerksam wurde, wissen wir nicht. Möglicherweise durch Fußball-Kollegen aus Engter. Es ist eine tolle Gelegenheit, sich mit Gleichaltrigen zu messen und zu schauen, was man noch so drauf hat.“ Es folgten Trainingseinheiten mit den neuen Teamkollegen in Engter, Hagen, Bersenbrück und Bad Zwischenahn, ehe das Testspiel gegen England folgte.
Keine WM-Teilnahme aus persönlichen Gründen
Aktuell läuft die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Tokio Ende September/Anfang Oktober – inklusive eines Trainingslagers in Barsinghausen. Werner Etzler ist mittendrin, obwohl er die Teilnahme am Turnier in Japan aus persönlichen Gründen absagen musste. „Das ist zwar schade, aber vielleicht gibt es eine zweite Chance.“ Denn geplant ist, dass Werner Etzler längerfristig im Team bleibt. „Alle sind fit, das Training ist intensiv, das Niveau sehr ordentlich“, sagt Werner Etzler über die Ü-75-Mannschaft, die nun unter der Schirmherrschaft des Deutschen Fußball-Bundes steht.
Leiter des Servicecenters
In beruflicher Hinsicht war der gelernte Radio- und Fernsehtechnikermeister und staatlich geprüfte Betriebswirt im Bereich Service in der Unterhaltungselektronik tätig. So war er 20 Jahre Leiter des Servicecenters bei Panasonic in Osnabrück. „Den Beruf habe ich sehr gerne ausgeführt. Das Basteln an der Hardware, das Suchen und Finden der Fehler war toll.“
Viel Spaß an der Organisationsarbeit
Seit der Gründung gehört der Dammer dem Schützenverein Damme-Glückauf an. „Das ist für mich selbstverständlich.“ Werner Etzler ist Teil des fünfköpfigen Organisationsteams der Altersabteilung. Ob Bingo- oder Grillnachmittag, Adventsfeier, Bustour oder Überraschungsfahrt: Bei den Glückaufer Senioren ist immer was los – und das Interesse stets enorm. „Die Gemeinschaft und Dankbarkeit zu spüren, ist sehr schön. Es ist ein Geben und Nehmen.“ Auch auf dem Schützenfest an diesem Wochenende wird der 76-Jährige anzutreffen sein und ist voller Vorfreude auf das Highlight. „Es ist wie ein großes Stadtteilfest.“
Jugendlichen wird Finanzkompetenz vermittelt
Darüber hinaus engagiert der zweifache Vater sich im Projekt „Was kostet mein Leben?“ von der Dammer Bürgerstiftung. Dabei wird Neunt- und Zehntklässlern der Dammer Schulen Finanzkompetenz vermittelt. Es geht unter anderem um Lebenshaltungskosten und Kostenfallen. Werner Etzler freut sich sehr über die positiven Rückmeldungen der Jugendlichen im Zuge dieses Projekts. „Man geht jedes Mal mit einem guten Gefühl nach Hause, im Wissen, den jungen Menschen geholfen zu haben.“ Ferner ist Werner Etzler Teil des 2. Tenors des Männergesangvereins Harmonia. „Wir haben eine tolle Gemeinschaft und werden dank unseres Dirigenten gesanglich immer besser. Singen befreit, es ist immer wieder eine Freude.“
„Ich bin vernarrt in Damme.“
Werner Etzler über seine Heimatstadt
Zudem gehört Werner Etzler dem Dammer Heimatverein an und nimmt mit Freude an den dortigen Wanderungen teil. Ferner zählen Ausflüge mit Ehefrau Irmgard – die beiden sind seit 54 Jahren verheiratet – zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen. „Wir unternehmen gerne Fahrradtouren.“ Darüber hinaus ist Werner Etzler grundsätzlich sehr sportinteressiert. „Ich bin vernarrt in Damme“, sagt Werner Etzler von sich. „Es ist eine tolle Stadt mit vielen Möglichkeiten hinsichtlich Kultur und Vereinen und einer beeindruckenden Natur drumherum.“
Der Teamgedanke ist ihm wichtig
Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und der ausgeprägte Teamgedanke sind kennzeichnend für Werner Etzler. Er hat ein Faible für nordische Länder. „Schottland, Island und das Baltikum würde ich gerne mal kennenlernen“, sagt das RWD-Urgestein und ist gespannt, an welche Orte ihn sein Engagement in der Ü-75-Nationalmannschaft noch führen wird.