Warum die Stiftung ihr jüngstes Kind ist
„Menschen der Woche“: Anna und Heinz von Döllen engagieren sich in Goldenstedt, Arkeburg und Aschen.
Michael H. Dümer | 10.11.2025
„Menschen der Woche“: Anna und Heinz von Döllen engagieren sich in Goldenstedt, Arkeburg und Aschen.
Michael H. Dümer | 10.11.2025

Anna und Heinz von Döllen vor ihrem Anwesen in Aschen, das sie nach ihren Vorstellungen haben sanieren lassen. Foto: Dümer
Die Stiftung ist – wenn man so will – ihr jüngstes Kind. Gegründet haben Anna und Heinz von Döllen sie von elf Jahren – vor dem Hintergrund, Historisches für die Nachwelt zu erhalten. „Die Anna-und-Heinz-von-Döllen-Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung, Denkmalschutz und Denkmalpflege, Naturschutz und Landschaftspflege, Kunst und Kultur sowie Heimatkunde“, heißt es in den Statuten. Die Projekte dienten dabei keinem Selbstzweck, sondern sollen allen Menschen zugänglich sein und historische Entwicklungen anschaulich erlebbar machen, betonen Anna und Heinz von Döllen mit Blick auf ihr Engagement. Heinz von Döllen wurde am 7. Juni 1940 in Berlin geboren und kam mit seiner Familie fünf Jahre später nach Goldenstedt. Mit 13 begann er eine Lehre als Zimmermann in Hagstedt bei Visbek. „Unentgeltlich“, wie sich der 85-Jährige erinnert. Erst als Geselle habe er Geld verdient, wobei er im Winter – wie damals in Bis 2010 lebten die von-Döllens in Nordrhein-Westfalen. Zunächst in nur einem Zimmer bei Annas Mutter. „Es gab damals ja kaum Wohnungen“, sagt Anna von Döllen. Nach rund drei Jahren habe man in Schwerte ein eigenes Haus gebaut – neben dem Job und größtenteils in Eigenleistung, wie sich Heinz von Döllen erinnert. 1960 wurde Tochter Christin geboren. 1964 Tochter Ellen und 1969 Sohn Andreas, der heute das 1982 von den Eltern gegründete Unternehmen in Schwerte leitet. Unter anderem entwickelt und produziert man dort Produkte für die Betonfertigteil-Industrie und ist als Fachbetrieb für Schalungs- und Bewehrungszubehör sowie Traggerüst-Systeme am Bau von Brücken beteiligt. Im Alter von 70 Jahren entschieden sich Anna und Heinz von Döllen, sich aus dem aktiven Berufsleben zurückziehen und ihren Lebensmittelpunkt nach Aschen zu verlegen, wo sie schon Jahre zuvor ein Anwesen gekauft hatten, das sie nach ihren Vorstellungen sanieren ließen. Heinz von Döllen erinnerte sich, dass ihn schon als Kind die Arkeburg fasziniert hatte, von der es aber immer nur geheißen hatte, dort könne und dürfe man nicht hin. Viel mehr konnte ihm auch Goldenstedts langjähriger Bürgermeister Willibald Meyer dazu im Jahr 2010 nicht sagen. Anna und Heinz von Döllen suchten das Gespräch mit der Familie Essemüller, der das Areal gehört. Schließlich einigte man sich, dass die von Döllens sich zunächst einmal um die Sanierung der alten Hofstelle am Rande von Goldenstedt kümmern würden, dann um die Arkeburg. Unter anderem mit Blick auf steuerliche Vorteile gründen die von Döllens ihre Stiftung. „Wir konnten die Hofstelle dank kompetenter Partner in rund achtmonatiger Bauzeit herrichten“, sagt Heinz von Döllen über das unter dem Namen Bredemeyers Hof heute weithin bekannte Industriedenkmal, in dem Veranstaltungen stattfinden, das man besichtigen kann und in dem auch Wohnungen eingerichtet wurden. Der Name Bredemeyer sei bereits vor rund 1100 Jahren geführt worden, heißt es über den denkmalgeschützten Komplex. Ältestes Gebäude ist die Wassermühle aus der Zeit vor dem 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648), genutzt als Getreidemühle, später auch zur Stromerzeugung. Außerdem finden sich auf dem Areal ein 1722 erbauter zweigeschossiger Speicher, eine Getreidemühle mit drei Mahlwerken und ein Dampfkraftwerk mit 17 Meter hohem Schornstein, eine Wagenremise und ein Steinbackofen. Eine Fachwerkscheune aus dem 18. oder 19. Jahrhundert wurde 2018 in Aschen abgebaut und auf Bredemeyers Hof wieder errichtet. Danach ging es an die Arkeburg, die vor rund 1200 Jahren von den heidnischen Sachsen unter Herzog Widukind zum Schutz gegen die Bedrohung durch die christlichen Franken unter Karl dem Großen gebaut worden sein soll. Nach umfangreichen archäologischen Grabungen zwischen 2014 und 2017 und einer teilweisen Rekonstruktion des Walles mit vorgelagertem Graben und einem Teilstück eines Flügelwalles kann das Gelände heute als Rundweg erwandert werden. Ausgangspunkt der Führungen ist das vorgelagerte Sachsenhaus. Daneben engagieren sich Anna und Heinz von Döllen auch beim Heimat-Museum in Aschen, unter anderem beim Bau einer großen Scheune und bei der Sanierung der alten Dorfschule. Am Mittwoch (5. November) konnten Anna und Heinz von Döllen übrigens auf 65 Ehejahre zurückblicken und bei guter Gesundheit das seltene Fest der Eisernen Hochzeit feiern.
der Baubranche üblich – arbeitslos war. Über Hannover führte ihn der Weg nach Dortmund, wo er 1959 seine Anna kennen und lieben lernte, die dort am 14. Februar 1941 das Licht der Welt erblickt hatte. Die gebürtige Dortmunderin hatte nach einer Ausbildung in einem Haushalt bis zur Hochzeit in einer Zahnarztpraxis gearbeitet.Ein eigenes Haus in Schwerte
Lebensmittelpunkt nach Aschen verlegt
Gespräch mit Familie Essemüller
Denkmalgeschützter Komplex
Danach ging es an die Arkeburg
Fest der eisernen Hochzeit
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