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Rita Moormann kritisiert Behörden für Bandwurmwörter und Monstersätze

Sehr persönliche Ansichten – immer dieselben 10 Fragen. Dieses Mal: Rita Moormann. Die pensionierte Lehrerin wünscht sich eine einfachere Behördensprache.

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Foto: Niemeyer

Foto: Niemeyer

Und? Wie ging es in letzter Zeit?
Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich diese Frage mit „gut“ beantworte? Die oft befürchtete Langeweile mancher Ruheständler hat bei mir bislang keinen Einzug gehalten. Sie ist für mich (noch) ein Fremdwort. Dafür sorgten in der letzten Zeit die weihnachtlichen Besuche meiner vier Kinderfamilien, die Betreuung „meines fünften Kindes“ (der offene Bücherschrank) und meine Mitarbeit in der Ehrenamtsagentur.

Was haben Sie sich einmal so richtig gegönnt?
Ich habe eigentlich nicht das Gefühl, dass ich mir mal „so richtig was gönnen“ müsste! In meinem Alltag vermisse ich das nicht. Wenn ich aber auf mehrere Jahre zurückblicken darf, so kann ich sagen: Wir (mein Mann und ich) haben uns drei wunderschöne Reisen nach Israel „gegönnt“; in das Land, das süchtig macht, das aber augenblicklich leider touristisch verschlossen ist.

Wenn Sie Königin von Deutschland wären: Was gehört als Erstes abgeschafft?
Die deutsche Behördensprache!!! Selbst ich (ehemalige Deutschlehrerin) verzweifle so manches Mal an Bandwurmwörtern und Monstersätzen in Formularen und Bekanntmachungen. Letztere müssen offenbar veröffentlicht werden und sind so auch immer wieder seitenweise in der MT nachzulesen. Nur: Wer versteht sie?

Welchen Traum werden Sie sich als Nächstes erfüllen (können)?
Im Juni den Besuch des Saisonabschlusskonzertes der Berliner Philharmoniker auf der Waldbühne in Berlin. Seit Jahren verfolgen wir diese Veranstaltung im Fernsehen. Nun hatte das Christkind ein Einsehen und hat uns zwei Eintrittskarten unter den Tannenbaum gelegt.

Was tun Sie am liebsten?
Lesen! Singen! Gespräche mit Enkelkindern führen! In der Familiengeschichte stöbern! Fotografieren! Fotoalben gestalten! Den Offenen Bücherschrank füttern! In der Ehrenamtsagentur mitarbeiten! (Die Aufzählung bedeutet keinesfalls eine Rangfolge.)

Welche Eigenschaften mögen Sie an sich selbst? Und welche nicht?
Was mag ich an mir? Eine schwierige Frage! „Sich selbst nett zu finden, ist auch wichtig!“, lautet eine alte Weisheit. Ich empfinde es am ehesten positiv an mir, dass ich recht kontaktfreudig bin. Auch alte Bekanntschaften frische ich gerne wieder auf. Was ich nicht an mir mag? Mein Unvermögen, mich von Sachen zu trennen, die schon jahrelang irgendwo in den Tiefen von Schränken und Schubläden schlummern.

Welche TV-Sendung mögen Sie am liebsten?
Die Frage erwischt mich kalt. Außer den aktuellen Nachrichtensendungen schaue ich kaum Fernsehen. Hin und wieder reizt mich „Wer wird Millionär?“ oder am Sonntagabend im NDR 3 die Sendung „Kaum zu glauben“. Konzertübertragungen gehören ebenfalls in mein Programm.

Mit wem würden Sie sich gerne einmal treffen?
Eine noch lebende Person fällt mir da nicht ein. Gern getroffen hätte ich aber den 1968 ermordeten Martin Luther King, der für mich die Lichtgestalt für gewaltfreie Veränderungen war und ist. Noch heute besitze ich ein DIN-A-4-Schulheft, in das ich seinerzeit jeden Zeitungsartikel über ihn einklebte und so für mich archivierte. Kopierer und Scanner gab’s noch nicht.

Was würden Sie gerne einmal wieder essen?
Einen saftigen Sauerbraten! Mir hat sich noch nicht erschlossen, wie man ihn schön zart hinbekommt.

Welches Thema in der MT hat Sie am meisten beschäftigt?
In der MT interessieren mich vorrangig Artikel, die in irgendeiner Weise etwas mit ehrenamtlichem Engagement zu tun haben. Da kommt allerhand zusammen! Und beim Lesen solcher Beiträge steigt bei mir die Hoffnung, dass auf Dauer auch auf den ersten Seiten der Zeitung negative Meldungen ab- und positive zunehmen.


Zur Person:

  • Rita Moormann wohnt in Cloppenburg, ist 74 Jahre alt und pensionierte Lehrerin. In der Ehrenamtsagentur hilft sie dabei, das Ehrenamt in der Stadt zu stärken.
  • 2010 hatte sie die Idee für den Offenen Bücherschrank, der seit 2013 in der Lange Straße steht.

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