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Neue Korn-Königin kommt aus Norddöllen

Am vergangenen Wochenende wurde die neue Majestät auf dem Gelände der Kornbrennerei Rosche der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit Jana Harting aus Visbek ist es erstmalig keine Emsländerin.

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Wohnten der Krönung in Haselünne bei: Johann Wimberg (von links, Präsident des Verbundes Oldenburger Münsterland), Dr. Hubert Kruse (stellvertretender Landrat des Landkreises Emsland), die neue Majestät Jana I. (Harting), die bisherige Amtsinhaberin Johanna I. (Lübbers, aus Börger) und Josef Rosche (Edelkorn-Brennerei Rosche). Foto: Rosche

Wohnten der Krönung in Haselünne bei: Johann Wimberg (von links, Präsident des Verbundes Oldenburger Münsterland), Dr. Hubert Kruse (stellvertretender Landrat des Landkreises Emsland), die neue Majestät Jana I. (Harting), die bisherige Amtsinhaberin Johanna I. (Lübbers, aus Börger) und Josef Rosche (Edelkorn-Brennerei Rosche). Foto: Rosche

Die neue „1. Korn-Königin Deutschlands“ ist gefunden: Jana Harting aus der Visbeker Bauerschaft Norddöllen wird das Amt künftig bekleiden. Am vergangenen Wochenende wurde die 25-Jährige beim 23. Korn-Erlebnis-Tag der Korn-Brennerei Rosche in Haselünne (Landkreis Emsland) gekrönt.

Das Amt wurde von Josef Rosche im Jahr 2000 erfunden, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Seitdem bekleideten erst drei junge Frauen aus Haselünne, Haren-Ems und vom Hümmling dieses Amt. Die Vorgängerin von Jana I., Johanna I. (Lübbers) aus Börger vertrat von 2015 bis 2023 – also 8 Jahre – die Brennerei Rosche und den Bund deutscher Edelkorn-Brenner (BdEB).

Foto: Rosche
Foto: Rosche
Foto: Rosche
Foto: Rosche
Foto: Rosche

Die Korn-Königin hat somit eine ungewöhnlich lange Amtszeit. Das liege daran, dass nicht – wie beispielsweise bei der Erdbeerkönigin – jedes Jahr eine neue Königin ermittelt wird, weiß die aktuelle Majestät Jana I. Oder anders gesagt: Die Königin bleibt einfach so lange im Amt, wie es ihr beliebt. Da unterscheidet sie sich offensichtlich wenig von anderen bekannten Royals.

Haselünner haben neue Königin herzlich empfangen

Wie lange sie selbst Korn-Königin bleiben möchte, weiß Jana I. jetzt natürlich noch nicht. Sie sei erst einmal gespannt auf die Zukunft und was alles auf sie zukommt, sagt sie. Aufgabe der Majestät sei es, so heißt es in der Pressemitteilung von Rosche, das seit Jahrhunderten gepflegte Kulturgut „Haselünner Korn“ und Edelkorn im allgemeinen regional, national und auch international bekannter zu machen und für die Region zu werben. Im Fokus stehen demnach Korn-Qualitäten aus Familienunternehmen wie Rosche in Haselünne: „Hier werden alle anfallenden Arbeiten ausschließlich selbst ausgeführt, angefangen beim eigenen Korn-Anbau über die traditionellen Destillierverfahren bis hin zu Abfüllung und Vertrieb“, wirbt die Brennerei für sich.

Die Korn-Königin ist nun das erste Mal nach 23 Jahren keine Emsländerin. Mit einer Südoldenburgerin traf man doch eine gewagte Wahl, oder nicht? Jana Harting lacht. Bei der Krönung am Wochenende habe sie tatsächlich etwas Angst gehabt, gibt sie zu. „Das war schon nicht ohne“, sagt sie, wenn man das erste Mal ein Mikrofon in die Hand gedrückt bekommt und zum Volk spricht. Außerdem die Frage im Hinterkopf: Wie reagieren die Menschen auf sie? Aber schließlich habe sie aufatmen können. „Alle waren sehr herzlich“, schwärmt die Visbekerin.

Von Opa gefertigtes Schild hängt bei Rosche

Wie kam sie eigentlich dazu, sich überhaupt für das Amt zu bewerben? Nachdem Rosche den Aufruf bei Social Media gestartet hatte, dass eine neue Königin gesucht werde, sei sie von mehreren Menschen darauf angesprochen worden. Das wäre doch etwas für sie. Wieso? Sie sei dafür bekannt, bei Feiern, wenn es um alkoholische Getränke geht, ausschließlich den Korn von Rosche zu trinken, verrät die 25-Jährige aus Norddöllen. Jana Harting reagierte darauf zunächst zurückhaltend: „Ich sehe mich da nicht so“, sei ihre Antwort gewesen. Doch nach einigem Überlegen habe sie sich dann doch beworben.

Für sie überraschend wurde sie dann tatsächlich zu einem Kennlern-Gespräch nach Haselünne eingeladen. Bei der Gelegenheit erkundigte Jana Harting sich nach einem Handwerkserzeugnis ihres Großvaters, das angeblich bei Rosche einen Ehrenplatz bekommen haben soll. „Mein Opa war Tischler und hat mal ein Schild für Rosche gefertigt“, erzählt sie. Ihr war zu Ohren gekommen, dass dieses Schild – im Gegensatz zu vielen anderen Einsendungen – nicht im Keller bei Rosche verschwand. Und tatsächlich: In einem der größeren Räume im Bürogebäude konnte man das Schild ausfindig machen.

Nächster Termin: Volksfest in Langförden

Mit dieser historischen Verbindung konnte doch eigentlich nichts mehr schiefgehen. Allerdings habe man wegen der Entfernung – Jana Harting ist ja keine Emsländerin – durchaus Bedenken gehabt, verrät die Visbekerin. Zwischen Haselünne und Norddöllen liegen rund 70 Kilometer. Doch sie versicherte, dass für sie die Strecke kein Problem darstelle. Sie fahre auch jeden Tag nach Oldenburg zur Arbeit – sie arbeitet bei der Landwirtschaftskammer – und fahre generell gerne Auto, sagt Harting. Darüber hinaus, betont sie, sei Visbek doch ohnehin eine „Rosche-Hochburg“.

Sie konnte die Verantwortlichen letztlich von sich überzeugen – Jana Harting ist die neue „1. Korn-Königin Deutschlands“. Zu den Gästen beim Korn-Erlebnis-Tag gehörte auch Johann Wimberg, Präsident des Verbundes Oldenburger Münsterland und Landrat des Landkreises Cloppenburg. Wie aus der Pressemitteilung weiter hervorgeht, habe er sich besonders gefreut, „eine seiner Landestöchter mittels Schärpe und Ähren-Krone inthronisieren zu dürfen“.

Nun warten zahlreiche Termine auf die neue Majestät. Ihre Vorgängerin sei nicht nur in der Region, sondern auch in Berlin, Brüssel und Rom unterwegs gewesen. „Man kommt rum“, stellt Jana I. treffend fest. Das sei für sie unter anderem ein Anreiz gewesen, sich zu bewerben. Und kennt sie schon ihren nächsten Einsatzort? Der führt sie sogar direkt in heimische Gefilde. Korn-Königin Jana I. besucht am Wochenende das Volksfest in Langförden. Dort wird sie voraussichtlich eine ihrer Kolleginnen kennenlernen. Die Nachfolgerin von Erdbeerkönigin Hanna I wird dann bekannt gegeben und gekrönt.

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