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Moderne Arbeitswelten für moderne Ansprüche

Das moderne Büro versprüht Geborgenheit und ist zugleich im hohen Maße individuell. Wie dieser Spagat gelingt, erklären Kai Hengst und Uwe Fortmann.

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Auch auf der Arbeit soll man sich wohlfühlen können. Der Ansicht sind Kai Hengst und Uwe Fortmann. Foto: Seelhorst

Auch auf der Arbeit soll man sich wohlfühlen können. Der Ansicht sind Kai Hengst und Uwe Fortmann. Foto: Seelhorst

Ein langer Arbeitstag im Büro neigt sich dem Ende zu. Unter dem grellen Licht sind die Augen mittlerweile nur noch mit Anstrengung auf dem Monitor zu halten. Telefonklingeln verschwimmt mit undeutlichen Gesprächsfetzen der Nebentische zu einem lästigen Brei, der lautstark durch die spartanisch eingerichteten Räume hallt. Währenddessen freut sich der angespannte Rücken bereits auf den weichen Polstersessel und die Seele auf die wohlige Atmosphäre im heimischen Wohnzimmer. 

Die Arbeitswelt und das eigene Zuhause sind eben grundverschiedene Dinge mit unterschiedlichen Ansprüchen, die nur schwer miteinander vereinbar sind. Doch das muss nicht sein, wissen Kai Hengst und Uwe Fortmann, beide Geschäftsführer der Kurzbach GmbH in Vechta. Sie sehen die Zukunft des Büroalltags sowohl im dezentralen Arbeiten als auch in einer Individualisierung und Anpassung des Umfelds an sich. Bedeutet: Die Arbeitswelt muss Elemente des privaten Lebensraums übernehmen, um einen zeitgemäßen und attraktiven Workspace zu schaffen. Aber wie sieht das aus?

Unbekannte Vorzüge und höhere Ansprüche

„Wir sind täglich 8 Stunden im Büro“, macht Herr Fortmann deutlich. Verbringt man so viel Zeit an einem Ort, sollte man sich dort auch wohlfühlen. Gerade die Pandemie-Zeit hat den Menschen reihenweise Vorzüge von Homeoffice und einem angenehmen Arbeitsumfeld nähergebracht, erklärt Vertriebsleiter Reiner Smidt. Als sie dann zurück ins Büro kamen, war es dort im Vergleich viel zu laut. Verstärkt wird dies durch karge Einrichtung, harte Flächen in der Architektur und Clean-Desk-Modelle, wodurch Schallabsorber fehlen.

Ebenso wichtig ist die Arbeitsatmosphäre. Triste Räume grau in grau, in denen sich jeder ins Wort fällt, sind hier nur wenig förderlich. Es braucht Rückzugsmöglichkeiten bei Einzelarbeit und lockere Gruppenräume für Zusammenkünfte, Meetings oder auch einfach den netten Plausch unter Kollegen während der Pause. Aber auch die technischen Ansprüche an den Arbeitsplatz steigen. Um eine freie Tischwahl und dezentrales Arbeiten zu gewährleisten, bedarf es nicht nur einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur, sondern auch Räumlichkeiten, die darauf zugeschnitten sind. 

Aus zwei mach eins

Um die Wohlfühlatmosphäre wieder herzustellen, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Großraumbüros verwandeln sich mittels Absorber an Wänden, speziellen Akustikdecken und schallschluckenden Wandpaneelen in ruhige kleine Reiche, die individuell auf die Mitarbeiter zugeschnitten sind – ganz ohne Trockenbau. Glaselemente lenken den Schall, ohne jedoch die Sichtbarkeit zu beeinträchtigen. Indirekte Beleuchtungsanlagen reagieren dynamisch auf die Menge an Tageslicht und regeln entsprechend nach und eine stimmige Ästhetik aus Wandfarbe, Bodenbelag, Mobiliar und Dekoration fördert Kreativität und Motivation. 

Zudem müsse man sich der Lebensrealität einer neuen Generation an Arbeitnehmern anpassen. Die Digitalisierung ist auch in den Bildungseinrichtungen angekommen und den Schülern liegen vernetzte Whiteboards und das Arbeiten an Tablets näher, als die klassische Tafel. Dieser neue Standard wird dann natürlich auch vom zukünftigen Arbeitsplatz verlangt, so Herr Hengst. 

Kein Stückwerk, sondern ganzheitlich

Hinzu kommt, dass all diese Konzepte nicht mehr getrennt voneinander betrachtet werden können. Vielmehr muss das Büro als Ganzes verstanden werden, in dem sich jedes einzelne Element beeinflusst und seinen Teil dazu beiträgt, die optimale Arbeitsbedingung zu schaffen. Ein einziger Ansprechpartner, der sich um alle Belange kümmert, wäre hier ideal. „Reines Möbelzeigen ist Vergangenheit, die Gewerke verschmelzen“, sagen Herr Hengst und Herr Fortmann und setzen deshalb auf das Schaffen von ganzheitlichen und konzeptionellen Arbeitswelten. 

Bedeutet: Sie sind zentraler Ansprechpartner für alles, was den Arbeitsplatz betrifft – Möbel, Handwerkliches, Technisches. Dafür arbeiten sie eng mit dem Kunden und auch dessen Mitarbeitern zusammen, um in gemeinsamen Workshops zunächst den Ist-Zustand zu ermitteln, um dann genauestens zu ergründen, welche Ansprüche der neue Arbeitsplatz erfüllen muss. Dazu gehören auch entsprechende Schulungen für die neue Medienausstattung.  Ziel sei es, „Räume mit Weitblick zu schaffen“, beschreiben es Herr Hengst und Herr Fortmann. Eine Universallösung gebe es nur selten und oft ergeben sich ganz neue Möglichkeiten der Raumnutzung. Das wissen beide aus eigener Erfahrung. Denn dieses Konzept haben sie unlängst in ihren eigenen Räumlichkeiten an der Oldenburger Straße 95 in Vechta umgesetzt und spannende Lösungsansätze zutage gefördert.

Arbeiten in der eigenen Ausstellung

Nun ist ihre drei Etagen umfassende Ausstellung zeitgleich auch ihr Arbeitsplatz. Dafür werden auch mal die kleinen Stehtische im Flur genutzt oder der Kunde kann verschiedene Konzepte direkt live im Bürobetrieb erleben und den Unterschied spüren. Farben, Decke, Bodenbeläge? Die Musterecke lässt keine Wünsche offen. Per 3D-Planer erwacht das Konzept dann am Rechner zum Leben. Dafür ist Kurzbach bundesweit unterwegs und versorgt nicht nur Unternehmen oder Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, sondern hat niedersachsenweit auch bereits zahlreiche Schulen mit neuen digitalen Lernwelten ausgestattet – vom Klassenzimmer über die Verwaltung bis hin zur Flurgestaltung.

Der Markt hält immer neue Herausforderungen bereit, denen die beiden Geschäftsführer aber optimistisch entgegenblicken. Anpassungsfähigkeit hat das Unternehmen in seinen mittlerweile 50 Jahren bereits zur Genüge bewiesen – auch dank des 30-köpfigen, hoch motivierten Teams. Angefangen am Klingenhagen, folgte der Umzug an den aktuellen Standort im Jahr 1978. Hier finden gewerbliche, aber auch Privatkunden seitdem Büromöbel und -technik, sowie allerhand Verbrauchsmaterial – vom Toner bis hin zu Schreibwaren. Die ganzheitlichen Arbeitswelten werden das Angebot sinnvoll ergänzen.


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