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Mit Andre von der Heide gibt es was zu lachen

"Mensch der Woche": Der 48-Jährige engagiert sich seit 27 Jahren als Büttenredner im Dammer Carneval und ist auch als Kindervater im Einsatz.

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Mit Narrenkappe und Orden vor närrischer Dekoration: Kindervater und Büttenredner Andre von der Heide hat eine große Leidenschaft für den Carneval. Foto: Klöker

Mit Narrenkappe und Orden vor närrischer Dekoration: Kindervater und Büttenredner Andre von der Heide hat eine große Leidenschaft für den Carneval. Foto: Klöker

Schon als Kind entflammte bei Andre von der Heide, den wir als „Mensch der Woche“ porträtieren, die große Leidenschaft für den Dammer Carneval. Zunächst als Zuschauer bei den Umzügen, später als Jugendlicher, dann als aktiver Teilnehmer. Mittlerweile ist er seit 27 Jahren ununterbrochen als Büttenredner im Einsatz, seit 2006 engagiert er sich zudem als Kindervater. „Mich fasziniert am Dammer Carneval das Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Leute sind an diesen Tagen sehr gut zufrieden, feiern und haben Spaß. Es wird nicht diskutiert, sondern genossen.“

Einkaufsleiter bei Internorm

Andre von der Heide ist 48 Jahre alt und seit 2003 mit Esther verheiratet. Der zweifache Vater arbeitet als Einkaufsleiter bei der Firma Internorm. Nachdem er während der Orientierungsstufe bei Kindersitzungen erste Erfahrungen als Büttenredner sammelte, wurde Andre von der Heide 1995 von Frank Hörnschemeyer bezüglich eines Engagements als Büttenredner angesprochen und trat zunächst mit Frank Hörnschemeyer, alleine oder mit Burkhard Kuhlmann als „Zwei kleine Italiener“ auf.

Mit Bruder Jörg ist er seit 2004 in der Bütt

Seit 2004 steht er mit Bruder Jörg in der Bütt. Die beiden begeistern als Straßenfeger und Hausmeister-Ehepaar. In der Rolle als Frau beim Hausmeister-Ehepaar und auch als Zwerg in der Tonne bei den Straßenfegern kann Andre von der Heide seine hohe Stimme einsetzen. In den letzten vier Jahren sind die Gebrüder von der Heide auch mit dem damaligen Kaplan Christoph Hendrix aufgetreten.

"Am besten kann man sich selber auf die Schippe nehmen, das tut anderen nicht weh."Andre von der Heide über Büttenreden

Und woher kommt das Futter für die Gags? „Wir sammeln über das Jahr Sprüche, merken uns besondere Situationen und versuchen auch auf Aktuelles Bezug zu nehmen. Eine gute Büttenrede sollte derben Humor haben, aber nicht verletzend sein. Am besten kann man sich selber auf die Schippe nehmen, das tut anderen nicht weh. Schön ist, wenn man mit dem Publikum spielen kann und sich Gags langsam aufbauen. Es macht Spaß, die Leute zum Lachen zu bringen. Und wir haben einen super Zusammenhalt unter den Büttenrednern.“

Seit 2006 Kindervater mit Bernhard Kramer

Andre von der Heide ist Mitglied des Elferrates der Dammer Carnevalsgesellschaft von 1614 und seit 2006 mit Bernhard Kramer Kindervater. Das Duo sucht unter anderem den Kinderprinzen aus, organisiert die Kindersitzung, die Proklamation des Kinderprinzen und ist für die Rund-um-Betreuung der Kinder-Tollität nebst Hofstaat an den Carnevalstagen zuständig – inklusive Begleitung auf dem Prinzenwagen und nach dem Umzug beim Gang durch die Zelte.

Der Freitagmorgen vor den Umzügen ist besonders schön

„Einer der schönsten Termine ist am Freitagmorgen vor den Umzügen, wenn der Kinder-Hofstaat alle Kindergärten in der Stadt besucht. Die Freude bei den Kindern zu sehen, ist einfach spitze. Dafür nimmt man gerne Urlaub.“ Andre von der Heide hat viel Freude an der Zuständigkeit für den närrischen Nachwuchs. „Es ist schön, auch bei den Kindern den Spaß am Carneval zu sehen und zu fördern. Und man sieht nicht nur viele leuchtende Kinderaugen, sondern erlebt auch stolze Eltern und Großeltern.“

Sohn Jos war 2018 Kinderprinz

Zahllose schöne Ereignisse verbindet Andre von der Heide mit dem Dammer Carneval. 2018 war Sohn Jos Kinderprinz. „Das gab ein großes Hurra bei der Familie und den Nachbarn, die toll geschmückt haben. Unvergesslich.“ 2015 war der in Borringhausen Aufgewachsene als Adjutant Teil des Hofstaates von Prinz Frank Hörnschemeyer. „Ein super Jahr.“

Am Dammer Rosenmontag abends bei Schilgen...

Gerne erinnert Andre von der Heide sich an frühere Jahre, als er abends am Dammer Rosenmontag mit Freunden bei Schilgen einkehrte und Maria und Guste ihnen berichteten, wie damals Carneval gefeiert wurde. Zum zweiten Mal fallen nun alle Carnevalsveranstaltungen aus. „Es fehlt sehr viel. Der Dezember und Januar waren ganz anders als sonst. Neben den Veranstaltungen fallen bestimmt 15 Termine weg“, sagt der 48-Jährige und denkt an Vor- und Nachbesprechungen, ans Schmücken und vieles mehr.

Ein bisschen Stimmung kommt trotzdem auf

Immerhin: Ein ganz bisschen Carnevalsstimmung kommt an diesen Tagen trotzdem auf. An diesem Sonntag trifft Andre von der Heide sich in kleiner Runde mit Freunden, am Montag schaut er zusammen mit Büttenredner-Kollegen die Reden auf Video. „Als relativ ruhig, gesellig und sehr verlässlich“, beschreibt sich Andre von der Heide selbst. Er unternimmt gerne Touren mit dem E-Bike und liest mit Freude historische Romane. In Damme lebt der zweifache Vater sehr gerne.

"Ich bin kein Typ für die Großstadt, sondern mag es, unter Menschen zu leben, die man kennt."Andre von der Heide

„Es ist eine attraktive Region mit Dammer Bergen, dem Dümmer und natürlich dem Carneval. Ich bin kein Typ für die Großstadt, sondern mag es, unter Menschen zu leben, die man kennt.“ Eines Tages würde Andre von der Heide gerne eine Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer unternehmen. „Und eine ganz normale Carnevalssession 2022/2023 ohne Einschränkungen wäre auch etwas Feines“, sagt er und lacht. Das werden viele Närrinnen und Narren garantiert ganz genauso sehen.

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