Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV

Josef Hilgefort motiviert gerne andere Menschen und engagiert sich im Wildpark Dinklage

Sehr persönliche Ansichten – immer dieselben 10 Fragen. Dieses Mal: Josef Hilgefort. Der 70-Jährige wünscht sich einen stärkeren Zusammenhalt und würde gerne Robert Habeck treffen.

Artikel teilen:
Stolz auf die Arbeit im Wildpark: Josef Hilgefort präsentiert die neue Infotafel vor der Blumenweise am Starenhotel. Foto: Böckmann

Stolz auf die Arbeit im Wildpark: Josef Hilgefort präsentiert die neue Infotafel vor der Blumenweise am Starenhotel. Foto: Böckmann

Und? Wie ging es in letzter Zeit?
Sehr gut. Das Jahr war bislang super. Gesundheitlich geht es mir wieder bestens, nachdem ich vor 4 Jahren eine schwere Herz-OP hatte. Ich habe vor einer Woche mit 100 Gästen meinen 70. Geburtstag bei Fetisch-Jordan gefeiert, das war toll. Meine Kinder Henning und Swantje haben in diesem Jahr geheiratet. Ich genieße das Rentnerdasein. So wie es aktuell läuft, darf es die nächsten 30 Jahre gerne weitergehen.

In meiner Freizeit engagiere ich mich als zweiter Vorsitzender im Förderverein Wildpark Dinklage. Wir haben einen großen Vorstand, jeder bringt seine Interessen und Neigungen ein. Dabei sind wir vielleicht nicht immer einer Meinung, aber alle haben dasselbe Ziel: den Wildpark langfristig schön zu erhalten. Ich glaube, das klappt schon ganz gut.

Bei der Arbeit im Wildpark: (von links) Martin Glandorf, Josef Hilgefort und Michael Mähs montieren die neue Brücke zur Damwildwiese ein. Foto: BöckmannBei der Arbeit im Wildpark: (von links) Martin Glandorf, Josef Hilgefort und Michael Mähs montieren die neue Brücke zur Damwildwiese ein. Foto: Böckmann

Wir haben zuletzt eine Blühwiese angelegt und den Bohlenweg fertiggestellt. Aktuell bauen wir eine Sitzhütte im Eingangsbereich. Vor dem Blockhaus soll noch eine Terrasse kommen. Es ist schön, zu sehen, wie die Dinklager, Auswärtige und Firmen den Wildpark unterstützen. Das zeigt sich auch an den beiden gut gefüllten Spendenboxen, die ich täglich leere.

Was haben Sie sich einmal so richtig gegönnt?
Mit einer Gruppe, in der auch ehemalige Arbeitskollegen dabei sind, unternehmen wir jedes Jahr eine große Reise. Anfang August waren wir für 8 Tage in Norwegen. Wir haben die Natur, Landschaft und Leute kennengelernt, Lillehammer, Bergen und Fjorde besucht. Es war wunderbar. Meiner Frau Luise und mir gefällt die skandinavische Mentalität ohnehin sehr. Gegönnt haben wir uns vor Kurzem auch eine PV-Anlage.

Wenn Sie König von Deutschland wären: Was gehört als erstes abgeschafft?
Ich würde nichts direkt abschaffen, sondern den Zusammenhalt stärken. Ich habe das Gefühl, dass die Gesellschaft zunehmend auseinanderdriftet. Natürlich haben wir auch in Deutschland Probleme. Aber mit Blick auf die weltweiten Kriege und Krisen geht es uns hier doch eigentlich noch gut. Ich würde mir wünschen, dass die demokratischen Parteien nicht nur streiten, sondern einen gemeinsamen Konsens bei Entscheidungen finden. Auch jeder Einzelne muss seinen Beitrag zur Demokratie leisten und nicht nur schimpfen. Alles fängt im Kleinen an.

Welchen Traum werden Sie sich als Nächstes erfüllen (können)?
Den einen großen Traum gibt es nicht, außer vielleicht viele Enkelkinder (lacht). Wir fahren jedes Jahr mit der ganzen Familie in den Urlaub. Nächstes Jahr geht es an die Müritz. Darauf freue ich mich schon sehr.

Was tun Sie am liebsten?
Mit meiner Enkelin Martha spielen. Ansonsten unternehme ich gerne etwas mit anderen. Sei es im Wildpark, bei unserer wöchentlichen Fahrradtour mit sechs Rentnern und Doppelkopf spielen. Man sagt mir nach, dass ich das wohl ganz gut kann.

Welche Eigenschaften mögen Sie an sich selbst? Und welche nicht?
Ich motiviere gerne andere Menschen, etwas zu bewegen und Ideen zu entwickeln, die Spaß machen und wertgeschätzt werden. Wichtige Entscheidungen schiebe ich gerne auf – so lange, bis sie sich von selbst erledigen oder bis ich es unter großem Zeitdruck machen muss. Manchmal bin ich vielleicht etwas zu ironisch, ohne anderen gegenüber aber zu gemein zu sein.

Welche TV-Sendung mögen Sie am liebsten?
Schöne, alte Krimis auf ZDF Neo, dazu auch gerne Comedy-Late-Night wie die „Heute Show“. Ich gucke außerdem politische Diskussionen – auch, wenn ich mich manchmal tierisch aufregen kann. So wie vor einigen Tagen über das Ego-Gehabe von Markus Söder bei Markus Lanz. Trotzdem finde ich Talkshows wichtig, um Anregungen zu sammeln, mit denen ich später argumentieren kann. Auch die Nachrichten sind wichtig, um zu wissen, was in der Welt los ist. Einfach abschalten bei den vielen Katastrophen ist auch keine Lösung.

Mit wem würden Sie sich gerne einmal treffen?
Robert Habeck. Ich finde ihn sehr sympathisch. Ob er ein guter Wirtschaftsminister war, mag ich nicht beurteilen. Er hat sicherlich auch Fehler gemacht. Aber er hat bei der Energiepolitik die richtigen Schritte eingeleitet. Außerdem hat er versucht, gemeinsam mit den anderen demokratischen Parteien zu sprechen und Kompromisse zu schmieden. Ich würde gerne mit ihm diskutieren, wie wir in der Politik ein größeres Miteinander bei unterschiedlichen Meinungen hinbekommen.

Engagement im Wildpark: Michael Mähs (von links) und Josef Hilgefort (Förderverein Wildpark), Alfons Gierse (Familienbund Niedersachsen), Berner-Sennen-Mischling Runa und Simon Helmes (Stadtförster) bei der Baumpflanzaktion im September 2024. Foto: C. KaiserEngagement im Wildpark: Michael Mähs (von links) und Josef Hilgefort (Förderverein Wildpark), Alfons Gierse (Familienbund Niedersachsen), Berner-Sennen-Mischling Runa und Simon Helmes (Stadtförster) bei der Baumpflanzaktion im September 2024. Foto: C. Kaiser

Was würden Sie gerne einmal wieder essen?
Sauerbraten vom Reh. Meine Frau Luise kocht sehr gut, und dieses Gericht schmeckt besonders lecker.

Welches Thema bei OM-Medien hat Sie zuletzt am meisten beschäftigt?
Zuletzt der Artikel „Dinklage investiert rund 25 Millionen in die städtische Infrastruktur“. Es entwickelt sich aktuell ja wirklich sehr viel in Dinklage. Das ist schön. Erschrocken war ich aber über die Preise. Seit längerer Zeit beschäftigt mich der Bürgerpark. Ich glaube nicht, dass sich die Akzeptanz der Dinklager dort erhöhen wird, nur weil es jetzt ein Mehrgenerationenpark werden wird. Der Park ist ja noch nicht einmal vernünftig ausgeschildert. Für mich wird dort sprichwörtlich das Geld in einen Teich, in dem das Wasser nicht bleibt, versenkt. Die 1,3 Millionen Euro, die der Mehrgenerationenpark mittlerweile kostet, werden nicht reichen. Es muss ja auch in der Zukunft investiert werden, mindestens in neue Parkplätze. Ich hätte mir im Bürgerpark stattdessen ein neues Hospiz vorstellen können. Jetzt haben wir mit dem Bürgerpark und dem Wildpark zwei Parks direkt nebeneinander, anstatt sich auf einen Park zu konzentrieren.


Zur Person

  • Der Dinklager Josef Hilgefort ist seit ein paar Tagen 70 Jahre alt und mit Luise verheiratet. Er hat vier Kinder und eine Enkelin.
  • Hilgefort ist ausgebildeter Lehrer für Grund- und Hauptschule. Anfang der 1980er Jahre gab es jedoch den großen Einstellungsstopp für Lehrer.
  • Also landete der Dinklager ab 1983 beim Bund der katholischen Jugend (BDKJ), wo er unter anderem die Jugendwerkstätten mit aufbaute. Ab 1990 arbeitete er als Referent und Referatsleiter beim Landescaritasverband.
  • Hilgefort ist zweiter Vorsitzender beim Förderverein Wildpark Dinklage. „Bei der Gründungsversammlung wollte ich mir mit meinem Nachbarn Heinz Südkamp eigentlich nur alles anhören und auf gar keinen Fall in den Vorstand gewählt werden. Am Ende der Versammlung sind wir dann beide im Vorstand gelandet.“

Gut und kompakt informiert zum Feierabend: Abonnieren Sie jetzt kostenlos unseren neuen WhatsApp-Kanal und erhalten den Newsletter „N'Abend, Oldenburger Münsterland“. Und nicht vergessen, die Benachrichtigungen auf dem Glocken-Symbol zu aktivieren! Hier geht es direkt zum WhatsApp-Kanal

Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen

Josef Hilgefort motiviert gerne andere Menschen und engagiert sich im Wildpark Dinklage - OM online