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Er träumt vom Grand-Slam-Finale seiner Schüler und einer Tennishalle in Dinklage

Sehr persönliche Ansichten – immer dieselben zehn Fragen. Dieses Mal: Andreas Kolbeck aus Dinklage. Der Tennistrainer (59) denkt immer positiv, ist manchmal aber auch zu pingelig.

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Immer ein Lächeln im Gesicht: Andreas Kolbeck vom TC Dinklage ist seit fast 40 Jahren Tennistrainer. „Wenn ich die 50 Jahre voll habe, höre ich auf. Vielleicht.“ Foto: Böckmann

Immer ein Lächeln im Gesicht: Andreas Kolbeck vom TC Dinklage ist seit fast 40 Jahren Tennistrainer. „Wenn ich die 50 Jahre voll habe, höre ich auf. Vielleicht.“ Foto: Böckmann

Und, wie ging es in der letzten Zeit?
Privat geht es mir sehr gut, wir kommen gerade aus dem Mallorca-Urlaub. Auch in meinem Job beim TC Dinklage läuft es super. Wir haben mittlerweile 630 Mitglieder. Was mich besonders freut: Wir haben 180 Kinder und Jugendliche im Training – so viele hatten wir selbst zu den Boom-Zeiten von Boris Becker nicht. In den vergangenen Jahren haben wir diverse Auszeichnungen für unsere Nachwuchsförderung und Mitgliedergewinnung erhalten. Das spricht für die Arbeit in unserem Club. Es macht mich stolz. Das Schöne ist: Ich trainiere mittlerweile die Kinder von den Eltern, die ich früher gecoacht habe.

Auch sportlich läuft es. Wir kämpfen mit unserer Herren 55 um den Aufstieg in die Oberliga. Ich habe nach einem schwachen Vorjahr in dieser Saison noch kein Spiel verloren. Ich spüre aber mittlerweile das Alter. Der Spruch „Wer trainiert, hat Schwächen“ gilt bei mir nicht mehr. Das habe ich im vergangenen Jahr beim Fußball-Spiel mit der Ü40-Kreisauswahl gegen Werder Bremen gemerkt. Ich habe nach fast 20 Jahren Pause wieder gegen den Ball gehauen – und mich direkt verletzt.

Spieler, Trainer, Platzwart und Jugendwart: Andreas Kolle“ Kolbeck ist das Gesicht des TC Dinklage. Foto: BöckmannSpieler, Trainer, Platzwart und Jugendwart: Andreas „Kolle“ Kolbeck ist das Gesicht des TC Dinklage. Foto: Böckmann

Was haben Sie sich einmal so richtig gegönnt?
Es sind die Kleinigkeiten, die ich mir gönne. Im Winter das Skifahren, im Sommer Urlaube nach Thailand und in die Karibik. Oder auf unserer Tennisanlage gemütlich auf der Terrasse mit den Kumpels ein Bier trinken. Jedes Wochenende gehe ich in die Sauna des TVD-Aktvicenters, um ein bisschen runterzukommen. Einen Porsche muss ich nicht haben. (lacht).

Wenn Sie König von Deutschland wären: Was gehört als Erstes abgeschafft?
Ich würde nichts abschaffen, ich würde Dinklage eine Tennishalle bauen. Und vielleicht veranlassen, etwas weniger Steuern zahlen zu müssen (schmunzelt).

Welchen Traum werden Sie sich als Nächstes erfüllen (können)?
Meine Frau Sonja und ich haben uns vorgenommen: Wenn ich 60 Jahre alt bin, fliegen wir mal nach Kuba. Das dauert also nicht mehr so lange. Ein Traum wäre es natürlich, wenn einer meiner Tennisschüler mal in einem Grand-Slam-Finale spielen würde und ich dann im Stadion sitze.

Was tun Sie am liebsten?
Beim Griechen in Dinklage essen. Das mache ich mindestens einmal die Woche. Und natürlich Tennis spielen.

Welche Eigenschaften mögen Sie an sich? Und welche nicht?
Ich bin ein grundsätzlich positiv denkender Mensch. Ich feiere auch gerne. Das Gesellige und der gute Zusammenhalt sind zwei Eigenschaften, die auch unseren Tennisclub auszeichnen. Auf dem Tennisplatz mag ich eine gewisse Disziplin. Grüßen und Hallo sagen – ich finde, das gehört sich einfach. Manchmal bin ich zu pingelig. Ich muss nicht auf jede Sache anspringen, wenn mal etwas nicht so läuft. Zum Beispiel, wenn es auf der Tennisanlage Diskussionen über die Platzvergabe gibt.

Welche TV-Sendung mögen Sie am liebsten?
Jede Sportart, vor allem Tennis und Fußball. Ich gucke außerdem gerne die Krimis auf Sky.

Wen würden Sie gerne einmal treffen?
Boris Becker. Weil er das Tennis in Deutschland groß gemacht hat, weil er ein Typ ist. Vielleicht am besten zusammen mit seinem Kommentator-Kollegen Matthias Stach. Und dann gemeinsam einmal Tacheles über Tennis rede. Ich finde, Becker und Stach harmonieren so gut wie früher Netzer und Delling beim Fußball. Als Bayern-Fan würde ich auch gerne einmal mit Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß quatschen.

Was würden Sie gerne einmal wieder essen?
Als Vorspeise eine leckere Hühnersuppe. Als Hauptgericht Hühnerfrikassee mit Reis. Das war das Leibgericht bei meiner Mutter.

Welches Thema in den Medien hat Sie am meisten beschäftigt?
Die aktuellen Kriege von Israel. Und die Trennung von Bastian Schweinsteiger und Ana Ivanović hat mich überrascht. Das finde ich schade.


Zur Person

  • Andreas Kolbeck ist 59 Jahre alt, liiert und hat einen erwachsenen Sohn.
  • Er arbeitete zunächst als Zimmermann bei Holzbau Brockhaus. Seit 1987 arbeitet „Kolle“ hauptberuflich als Tennistrainer, neben seinem Heimatclub in Dinklage auch in Bakum und Damme sowie als Kreis- und Regionstrainer. Beim TCD ist er auch Platzwart und Jugendwart.
  • Kolbeck schlägt seit 1979 für den TC Dinklage auf. Er spielte im Herren-Bereich bis zur Landesliga Tennis, in den Altersklassen bis zur Oberliga.
  • In den 1980er Jahren und 1990er gehörte Kolbeck zu den besten Angreifern in der Bezirksklasse und Bezirksliga. Sein erstes Spiel für die Erste Herren machte er 1982 mit 17 Jahren, seine letzte Partie 2002 mit 37 Jahren. „Kolle“ schaffte das Kunststück, in 20 Saisons hintereinander immer mindestens ein Tor zu erzielen.
  • In seinen sportlichen Glanzzeiten spielte er morgens erst höherklassig Tennis und schoss dann nachmittags für die TVD-Fußballer Tore. „Wenn ich den ganzen Tag unter Strom stand, war ich am besten“, sagt er und lacht.

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