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Benedikt Deeken würde gerne Bach über die Schulter schauen

Sehr persönliche Ansichten – immer dieselben 10 Fragen. Dieses Mal: Benedikt Deeken. Der Emsteker ist musikalisch vielseitig, leitet den Gesangverein und engagiert sich im Blasorchester.

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Hoch konzentriert: Mit Leidenschaft dirigiert Benedikt Deeken den Gesangverein Cäcilia Emstek. Foto: Vorwerk

Hoch konzentriert: Mit Leidenschaft dirigiert Benedikt Deeken den Gesangverein Cäcilia Emstek. Foto: Vorwerk

Und? Wie ging es in letzter Zeit?
Mir geht es gut. Es gab viel zu tun, nicht nur beruflich durch das Abitur und die Abschlussphase für die Zeugnisse. Mit meinem Chor gab es seit Ostern einige Auftritte zu bestreiten, auf die es sich gut vorzubereiten galt. Ein Auftritt war zum Beispiel das Priesterjubiläum von Michael Heyer. Die sehr positiven Rückmeldungen der Besucher, die den Chor schon länger nicht mehr gehört haben, fand ich toll – auch für die Sängerinnen und Sänger. Das belohnt dann die Arbeit und die Mühen.

Was haben Sie sich einmal so richtig gegönnt?
Wie schon oben geschildert, war die Zeit in den letzten Monaten etwas knapp bemessen, sich richtig was zu gönnen. Allerdings rückt das Schuljahresende ja immer näher und ich freue mich auf die Pause, um mal runterzufahren und neue Energie zu tanken. Es geht dann eine Woche nach Schönau am Königssee, um zu wandern. Das ist meine große Leidenschaft, wo ich gut entspannen kann. Ein Urlaub nur auf der Liege ist nichts für mich. Eine weitere Woche geht es dann auf die niederländische Insel Ameland. Einmal die Berge, einmal die frische Seeluft: Da kann man schon sagen, dass ich mir damit richtig was gönne!

Wenn Sie König von Deutschland wären: Was gehört als Eerstes abgeschafft?
Als Erstes würde mir da die „deutsche“ Bürokratie einfallen. Bezogen auf meinen Beruf finde ich es schade, dass diese oftmals sehr viel Kapazität in Anspruch nimmt. Wenn diese Zeit zusätzlich für die pädagogische Arbeit für und mit den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stünde, wäre das toll.

Welchen Traum werden Sie sich als nächsten erfüllen (können)?
Ich bin momentan schon dabei, mir einen großen Traum zu erfüllen. Vor einigen Monaten habe ich damit begonnen, Orgel zu lernen. Für mich war dieses Instrument schon immer sehr beeindruckend und spannend. Nicht nur die Größe, sondern auch die Vielfältigkeit der Klangmöglichkeiten lassen einen beim Üben schnell die Zeit vergessen.

Was tun Sie am liebsten?
Naja, ich glaube, es ist bisher schon klar geworden, dass ich am liebsten Musik mache, privat im Musikverein oder anderen kleineren Ensembles als Posaunist oder Dirigent, als Chorleiter, am Klavier oder eben an der Orgel. Für mich ist das ein guter Ausgleich neben der Schule, aber vor allem auch immer wieder ein tolles Gemeinschaftsgefühl – Musik lebt davon, aufeinander zu hören und zusammen aufeinander Acht zu geben. Dann kann was wirklich Gutes dabei rumkommen und macht einen glücklich – was übrigens auch wissenschaftlich belegt ist. Zudem gehe ich gerne joggen und ich spiele einmal in der Woche mit Kollegen Fußball, auch wenn ich da nicht unbedingt ganz so talentiert bin. Aber die Kollegen sind zum Glück nachsichtig.

Welche Eigenschaften mögen Sie an sich selbst? Und welche nicht?
Ich mag meinen Ruhepuls und meine Ausgeglichenheit, die mir gerade für die Arbeit mit Schülern oftmals Vorteile einbringen. Und vielleicht auch meine klaren Wertvorstellungen und mein Engagement. Dabei fällt es mir aber manchmal schwer, persönliche Grenzen zu setzten – ein „Nein“ bringe ich nur schwer über die Lippen. Das kann mich dann teils schon innerlich stressen. Zudem kann man vielleicht auch sagen, dass ich durch meinen Ehrgeiz einige Dinge des Öfteren etwas zu kritisch anpacke, darüber können die Sängerinnen und Sänger meines Chores sprichwörtlich bestimmt ein Lied singen.

Welche TV-Sendung mögen Sie am liebsten?
Eine konkrete TV-Sendung bevorzuge ich nicht. Ich bin eher der Typ, der durch das Programm zappt und schaut, ob etwas Interessantes dabei ist. Meistens sind es dann eher politische Diskussionsrunden. Allerdings habe ich vor Kurzem mal wieder „Ice Age“ geschaut, was ich durchaus amüsant fand.

Mit wem würden Sie sich gerne einmal treffen?
Mir kommt eine Person in den Sinn, die zwar nicht mehr lebt, aber tagtäglich hörbar ist und die ich gerne mal getroffen hätte: Johann Sebastian Bach. Wenn man sich mit seiner Person und seinem Schaffen beschäftigt, dann stellt man sich schnell die Frage, wie ein Mensch ein solches Arbeitspensum in dieser Qualität schaffen konnte. Ich hätte ihm gar nicht groß Fragen gestellt, sondern mir hätte es schon gereicht, einfach bei seiner Kompositionsarbeit, seinen Proben oder seinem Orgelspiel zuzuschauen beziehungsweise zuzuhören.

Was würden Sie gerne einmal wieder essen?
Mit Freunden habe ich auf einer Fahrradtour mal ein unscheinbares Lokal besucht, in welchem es den „Heißen Stein“ gab. Dabei wurde eine heiße Granitplatte mit einem Rumpsteak serviert, das man dann bis zu seinem bevorzugten Gargrad darauf liegen gelassen hat. Vor allem hat sich im Laufe des Abends herausgestellt, dass der Chef des Hauses auch noch ein toller Musiker war, mit dem wir dann gemeinsam jegliche Lieder zusammen gesungen haben. Das war ein tolles Erlebnis.

Welches Thema bei OM-Medien hat Sie am meisten beschäftigt?
Mich interessiert am meisten der lokale Teil. Ich informiere mich gerne über Konzerte anderer Musikgruppen, weil ich mir da teils gute Ideen und Inspirationen für eigene Projekte suchen kann. Aber auch lokalpolitische Aspekte finde ich interessant.


Zur Person:

  • Benedikt Deeken ist 32 Jahre alt und lebt in Emstek.
  • Er hat Lehramt für Gymnasien mit den Fächern Musik, Geschichte und Politik studiert und unterrichtete am Clemens-August-Gymnasium in Cloppenburg.
  • Seine Instrumente sind Posaune, Tenorhorn, Klavier und Orgel.
  • Seit 2022 leitet er den Gesangverein Emstek und ist Musiker sowie stellvertretender Dirigent im Blasorchester Emstek.
  • Zudem spielt er projektweise mit kleineren Ensembles oder Big Bands zusammen.
  • Er treibt gerne Sport und fährt Fahrrad, um neue Orte der Umgebung zu erkunden.

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