Weitere rund 1,4 Millionen Euro stellt die Stadt Cloppenburg für den Neubau des Kindergartens "Schwedenheim" bereit. Das hat der Rat jetzt beschlossen. Somit steigt der Anteil auf insgesamt 3,5 Millionen Euro für den Neubau und 536.000 Euro für das Bereitstellen einer Containerlösung während der Bauphase. Die evangelische Kirchengemeinde vor Ort selbst zahlt einen Eigenanteil von insgesamt 255.000 Euro.
In der Vergangenheit hatte es bereits Diskussionen über die Finanzierung gegeben. Die Landeskirche hatte 2018 entschieden, keinen Cent mehr in den Neu- oder Umbau von Kindergärten zu stecken. Sie sah die Städte und Gemeinden in der Pflicht. Die Cloppenburger Kirchengemeinde übernahm daraufhin und brachte in einem Kraftakt 10 Prozent der damalig geplanten Summe auf.
Eigenanteil der Cloppenburger Kirchengemeinde bleibt unverändert
Trotz der jetzigen Kostensteigerung bleibt der Eigenanteil jedoch unverändert. „Auf Nachfrage teilte die Kirchengemeinde bereits mit, dass der seinerzeit zugesagte Eigenanteil nicht erhöht werden kann, da die monetären Möglichkeiten erreicht und ausgeschöpft seien“, erklärt die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage.
Deshalb beantragte nun die Kirchengemeinde die Übernahme der erheblichen Mehrkosten. Gründe seien die pandemisch angespannte Wirtschaftslage und die daraus resultierenden Preissteigerungen. Zudem sei eine aufwendige Asbestentfernung erst kürzlich bekannt geworden. Die Verantwortlichen zeigten dabei auch verschiedene Möglichkeiten auf. „Die Stadt sowie der kirchliche Träger teilen die Ansicht, dass lediglich ein Bau nach 'EG 40“'aus Klima- und Umweltschutzgründen in Betracht gezogen werden sollte“, so die Verwaltung dazu.
"Das ist nicht wenig, es ist ein großer Schluck aus der Pulle."Bürgermeister Neidhard Varnhorn
Während des Neubaus ist eine Containerlösung vorgesehen, die Kostenschätzung geht von einer Bauzeit von einem Jahr aus. „Nach Rücksprache mit dem Architekten ist es aufgrund der aktuellen Lage sowie vorliegenden Erfahrungswerten sinnvoll, eine Verzögerung einzuplanen“, teilt die Verwaltung mit. Gründe seien Arbeitsausfälle durch Corona-Infektionen sowie eben die Materialknappheit und Lieferengpässe. Sollten die Bauarbeiten nicht innerhalb von 12 Monaten fertiggestellt werden können, erhöhen sich die Kosten der Container um etwa 15.000 Euro pro Monat.
Bürgermeister Neidhard Varnhorn teilte während der Ratssitzung mit, dass man die Notwendigkeit für die Erhöhung des städtischen Anteils sehe. Aber: „Das ist nicht wenig, es ist ein großer Schluck aus der Pulle“, sagte der Bürgermeister zu dem Beschluss, den der Rat einstimmig fasste.