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Ist es bedenklich, wenn das Stadtfest in Lohne auf den Wahlsonntag fällt?

Ratsmitglied Lutz Neubauer äußert schriftlich seine Kritik. Die Terminkombination Stadtfest plus Kommunalwahl sei "bedenklich". Mit dieser Meinung ist er allerdings eher allein.

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Das Stadtfest 2018 in Lohne: Dieses Jahr soll es in kleinerem Rahmen stattfinden. Archivfoto: Tombrägel/Stadt Lohne

Das Stadtfest 2018 in Lohne: Dieses Jahr soll es in kleinerem Rahmen stattfinden. Archivfoto: Tombrägel/Stadt Lohne

Der Vorwurf ist deutlich: Dass die Kommunalwahl in Lohne am 12. September mit dem Stadtfest-Sonntag zusammenfällt, bringe vor allem der CDU Vorteile, findet Ratsmitglied Lutz Neubauer. „Ein Stadtfest am Tag der Kommunalwahl in einer Kommune, die von einer Partei und deren Verwaltung dominiert wird", bezeichnet Neubauer in einer Mail an die Stadt als "bedenklich". Weiter erklärt er: "Ob das zulässig ist, dürfte juristisch nicht abgeklärt sein." Das Mitglied des Wahlbündnisses "ProWald“ wolle es prüfen. Das sei mühsam und wenig Erfolg versprechend. „Und das ist euer Vorteil, den ihr schädlich ausnutzt.“

Christian Tombrägel, Pressesprecher der Stadt Lohne, erklärt dazu: "Wir feiern seit 1986 immer am zweiten Wochenende im September das Stadtfest. Da gab es schon häufiger Überschneidungen mit der Wahl, auch vor 5 Jahren. Das hat noch nie zu Problemen geführt." Alle Wahllokale seien erreichbar und es gebe genügend Wahlhelfer. Er führt die Stadt Cloppenburg als Beispiel an, die ebenfalls am Wahlsonntag den Mariä-Geburtsmarkt feiert.

"Ganz im Gegenteil: Dann gehen die Leute raus und auch zur Wahl."Benedikt Olberding, CDU

Auch der Vorsitzende des CDU-Stadtverbands Lohne, Benedikt Olberding, findet die Kollision völlig unproblematisch. "Ganz im Gegenteil: Dann gehen die Leute raus und auch zur Wahl." Die örtliche CDU freue sich, dass das Stadtfest überhaupt im gegebenen Rahmen wieder stattfinden könne.

Andreas Pund, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, sieht in der Überschneidung ebenfalls kein Problem, sondern etwas Gutes: "Dann kann der Spaziergang zum Wahllokal über das Stadtfest führen." Die SPD sei froh, dass die Corona-Zwangspause vorbei sei und es wieder Events gebe. 

"Schon bei der letzten Wahl und auch 2011 waren das Stadtfest und die Kommunalwahl gleichzeitig."Franziskus Pohlmann, UBG

"Sollen die Lohner nach 2 Jahren endlich wieder feiern", findet auch Walter Mennewisch, Stadtratsmitglied für die Grünen. Viele hätten sich vermutlich ohnehin für die Briefwahl entschieden. Außerdem sei der Termin des Stadtfests "jahrelang so und bei der Wahl davor genauso" gewesen.

Ebenfalls nicht nachvollziehen kann die Kritik der AfD-Ratsherr Holger Teuteberg. Er hoffe, dass viele Menschen das "toll organisierte Stadtfest" besuchen. Er glaube, dass die Veranstaltung eher zum Besuch des Wahllokals animiere. "Der Wähler entscheidet. Wenn der Wähler eine absolute Mehrheit für die CDU will, dann ist das so", kommentiert Teuteberg Neubauers Begründung.

Franziskus Pohlmann von der Wählerinitiative "UBG" fallen ebenfalls keine Argumente dafür ein, warum die Überschneidung ein Problem sein könnte. "Schon bei der letzten Wahl und auch 2011 war das Stadtfest und die Kommunalwahl gleichzeitig", weiß er.

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