In Vechta entstehen neue Baugebiete
In Bergstrup und Hagen werden etliche Bauplätze geschaffen. Bürgermeister Kristian Kater (SPD) spricht von einem großen Wurf.
Thomas Speckmann | 13.02.2021
In Bergstrup und Hagen werden etliche Bauplätze geschaffen. Bürgermeister Kristian Kater (SPD) spricht von einem großen Wurf.
Thomas Speckmann | 13.02.2021
Aktuelle Planung für den Ortsteil Bergstrup: Das Baugebiet soll Platz für etwa 100 Ein- und Zweifamilienhäuser sowie 20 Reihenhäuser und 5 Mehrfamilienhäuser bieten. Skizze: Stadt Vechta
Die Nachfrage nach Bauplätzen in der Stadt Vechta ist riesig. Ein Beleg dafür ist die Vermarktung des Wohngebietes südlich Boegel: 12 Grundstücke standen zur Verfügung, es gab 178 Bewerbungen. Damit der Traum vom Eigenheim für möglichst viele Menschen in Erfüllung geht, nimmt die Kommune jetzt die Ausweisung weiterer Baugebiete in Angriff. Die Flächen befinden sich im nördlichen Teil der Kreisstadt, in Bergstrup, und auch auf dem Hagen im Südwesten. Der Ausschuss für Umwelt, Planung und Bauen hat in dieser Woche die planungsrechtlichen Weichen für die Baugebiete gestellt. Das dürfte potenzielle Häuslebauer freuen – und auch Investoren. Die Grundstücke befinden sich nämlich nicht nur in städtischer Hand. Bei einem Großteil handelt es sich um Privatbesitz. Hier ist eine eigenständige Erschließung und Vermarktung vorgesehen. Im Ortsteil Bergstrup will die Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) ganz groß einsteigen. Der Geltungsbereich für den Bebauungsplan „An der Ohe/ Kornstraße II“ umfasst satte 15,4 Hektar. Laut einer Nutzungsanalyse der Stadtverwaltung könnten etwa 100 Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen, dazu 20 Reihenhäuser und 5 Mehrfamilienhäuser. „Das ist schon ein großer Wurf“, sagt Bürgermeister Kristian Kater (SPD). „Aufgrund der hohen Nachfrage nach Wohnraum möchten wir zur Entwicklung von Baugebieten und zur Bedarfsdeckung beitragen“, erklärt LzO-Pressesprecher Andreas Renken auf Anfrage. Um die Abwicklung kümmert sich die Tochtergesellschaft IDB Oldenburg, die sich die Grundstücke bereits vertraglich gesichert haben soll. Das Unternehmen erschließt und vermarktet bereits seit mehr als 25 Jahren Wohnbaugebiete im Geschäftsgebiet der Sparkasse. Wie die Infrastruktur für das Wohngebiet aussehen soll, das entscheidet die Stadt Vechta aber immer noch selbst. Die wesentlichen Kriterien legt die Politik im Bebauungsplan fest. Ganz entscheidend ist die verkehrstechnische Erschließung. Eine zentrale Verbindung stellt die Straße „An der Ohe“ dar. Sie soll mit Parkstreifen und Fußweg ausgebaut werden. Die Grundstücke sind dann über mehrere Stichstraßen und die Kornstraße erreichbar. Ein erster Entwurf sieht die Erreichbarkeit des Wohngebietes für Kraftfahrzeuge ausschließlich über die Oldenburger Straße vor. Eine Verbindung zum Visbeker Damm soll nur für Fußgänger und Radfahrer möglich sein. Mehrere Ausschussmitglieder sehen die Abriegelung mit Blick auf die alteingesessenen Anwohner kritisch. Nach Auffassung der Verwaltung sollte aber ein Durchgangsverkehr vermieden werden. Laut Verwaltung kann das zu erarbeitende Konzept zur Oberflächenentwässerung noch dazu führen, dass sich der vorliegende Entwurf in Teilen ändert. Im südwestlichen Bereich ist in jedem Fall eine Fläche für den Neubau einer Kindertagesstätte reserviert. Dadurch soll der zunehmende Bedarf an Betreuungsplätzen in diesem Stadtteil gedeckt werden. Neben der Bauleitplanung in Bergstrup kann die Verwaltung jetzt auch die Entwicklung von mehreren Wohnbauflächen auf dem Hagen vorantreiben. Auch hier hat der Ausschuss einen Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst und die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans in die Wege geleitet. Bisher werden die Grundstücke noch für die Landwirtschaft genutzt. Eines der Grundstücke befindet sich westlich der Straße "Bei Suings Hof". Laut Fachdienstleiter Wolfgang Heuser sind hier 8 Baugrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser vorgesehen. Die Anbindung soll über eine Stichstraße erfolgen. Hinzu kommt ein Reihenhaus parallel zum Siegeweg. Die Erschließung und Vermarktung der Bauplätze will der Eigentümer selbst in die Hand nehmen. Nur unweit entfernt, nördlich der Straße "Bei Suings Hof", bietet sich ein weiteres Grundstück zur Erweiterung der bereits vorhandenen Wohnbebauung an. Der Eigentümer will die Bauplätze aber nicht auf den Markt bringen, sondern strebt eine private Nutzung an. Die aktuelle Planung sehe eine Mischung aus Wohnbebauung und Dienstleistung vor, berichtet der Fachdienstleiter. Auch 2 städtische Fläche sollen auf dem Hagen bebaut werden. Sie liegen nördlich und südlich des Siegeweges. Das Gebiet umfasst etwa 3 Hektar. Also genug Platz für 35 Einfamilien- und Doppelhäuser sowie 3 Mehrfamilienhäuser. Die Erschließung erfolgt durch Stichstraßen. Im südlichen Bereich würde sich ein Lückenschluss anbieten, aber das Grundstück befindet sich in privater Hand. Hier bemüht sich die Stadtverwaltung eigenen Angaben zufolge um eine Nutzung. "Wir wollen den Grundstein legen, dass wir mittelfristig weiteres Bauland anbieten können." Der Ausschuss unter Vorsitz von Thomas Frilling (CDU) hat sämtlichen Vorhaben zugestimmt. Die Ratsvertreter begrüßen die Schaffung von Bauland, um auf die hohe Nachfrage zu reagieren. Damit die Kosten für die Häuslebauer nicht weiter ausufern, will die Stadt Vechta die Verkaufspreise bei der privaten Vermarktung deckeln. Solche Vorgaben lassen sich über städtebauliche Verträge regeln. „Wir wollen den Grundstein legen, dass wir mittelfristig weiteres Bauland anbieten können“, betont der Bürgermeister. Solche Verfahren könnten 2 bis 3 Jahre dauern. Für die Zukunft sei es daher wichtig, dass die Kommune frühzeitig in die Planung gehe und immer wieder neue Baugebiete vorhalte, bevor sich Interessenten anderweitig orientierten. Kater versichert: „Es kommen Bauplätze!“LzO-Tochter erschließt Gebiet in Eigenregie
Abriegelung der Straße stößt auf Kritik
Wohnbebauung an der Straße "Bei Suings Hof"
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