Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat die Sicherheit des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca bekräftigt. Allerdings werde eine extra Warnung hinzugefügt vor möglichen seltenen Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen. Das teilte die EMA am Donnerstag in Amsterdam nach einer Sondersitzung des Sicherheitsausschusses mit. Die EMA sieht aber keine erhöhten Gesundheitsgefahren und empfiehlt die Fortsetzung der Impfungen. "Der Impfstoff ist sicher und effektiv gegen Covid-19 und die Vorteile sind wesentlich größer als die Risiken", sagte EMA-Chefin Emer Cooke.
Deutschland und andere EU-Länder hatten die Nutzung des Impfstoffs vorerst gestoppt. Hintergrund waren Meldungen zu den Blutgerinnseln in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen. Durch das Aussetzen der Impfungen waren in den Ländern die Impfkampagnen in Verzug geraten. Über die nächsten Schritte in Deutschland wollten Bund und Länder nun am Abend beraten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) äußerte sich zunächst noch nicht zum weiteren Vorgehen.
Die EMA bekräftigte, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass die Impfungen die Vorfälle verursacht hätten. Dennoch sei es nicht ausgeschlossen. Daher würden die Prüfungen und Studien auch fortgesetzt.
Experten der EMA hatten alle Daten der Fälle gemeinsam mit dem Hersteller des Impfstoffes, Experten für Bluterkrankungen sowie Gesundheitsbehörden geprüft. Am Mittwoch hatte bereits die Weltgesundheitsorganisation WHO für die weitere Nutzung des Impfstoffes plädiert.
Impfzentren müssen auf Freigabe aus Hannover warten
Die Teams im zentralen Impfzentrum des Landkreises Cloppenburg stehen bereit, das Vakzin von Astrazeneca wieder zu verabreichen - allerdings frühestens ab Samstag, denn die Termine für Freitag sind  mittlerweile auch abgesagt worden, wie OM online erfuhr. Wie bereits berichtet, hatte das Gesundheitsamt nach dem vorläufigen Impfstopp zunächst 925 vereinbarte Termine, bei denen Astrazeneca verimpft werden sollte, bis einschließlich Donnerstag abgesagt. 
Die Termine am Freitag seien zunächst nicht gestrichen worden, wie Kreissprecher Frank Beumker erklärte. Weil die EMA allerdings relativ spät am Nachmittag die Entscheidung bekannt gab, musste das Impfzentrum zwischenzeitlich damit beginnen, auch die für Freitag angesetzten Termine abzusagen. 
Erst wenn das niedersächsische Gesundheitsministerium nach der Freigabe des Bundesgesundheitsministeriums die Aussetzung wieder offiziell aufhebt, können die rund 2000 Impfdosen aus dem Kühllager geholt werden.
Weil will schnellstmöglich Impfungen nachholen
Nach der Entwarnung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA im Fall des Corona-Impfstoffs Astrazeneca will Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil schnellstmöglich die abgesagten Impftermine neu ansetzen. Es sei Zeit verloren worden, aber er sei zuversichtlich, dass die ausgefallenen Impfungen rasch nachgeholt werden könnten, sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend in Hannover.
Astrazeneca werde dringend benötigt und sei ein elementarer Teil des Impfplanes. "Mit diesem Impfstoff sollen in den nächsten Monaten tausende niedersächsischer Bürgerinnen und Bürger geimpft werden", sagte Weil.