Barßel schlägt vier Flächen für Windenergie vor
Bauamtsleiter Hans Schulte erklärt im Ausschuss, wie die Gemeinde zum neuen Gesetz beitragen kann.
Hans Passmann | 25.08.2023
Bauamtsleiter Hans Schulte erklärt im Ausschuss, wie die Gemeinde zum neuen Gesetz beitragen kann.
Hans Passmann | 25.08.2023
Wie hier im Windpark „Kammersand“ ist eine Erweiterung nicht möglich. Foto: C. Passmann
Wie alle Gemeinden des Landkreises steht auch Barßel derzeit vor der Frage, wo noch Platz für weitere Windenergieanlagen ist. Denn mit dem Windenergieflächenbedarfsgesetz hat der Bund den Ländern verbindliche Ziele zur Flächenbereitstellung für die Windenergienutzung an Land auferlegt. Für Niedersachsen sind 2,2 Prozent der Landesfläche auszuweisen. Dieses Ziel ist auf die Träger der Regionalplanung heruntergebrochen worden. „Und das ist hier bei uns der Landkreis Cloppenburg“, erläuterte Bauamtsleiter Hans Schulte auf der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Planung, Umwelt und Klimaschutz. „Vorzuhalten sind insgesamt 4,2 Hektar oder 3 Prozent der Landkreisfläche.“ Vier Flächen könne die Gemeinde auf Basis des bisherigen Standortkonzeptes vorschlagen. Konkret: „186,6 Hektar oder 2,21 Prozent ihrer Fläche kann die Gemeinde Barßel zum Erreichen der Flächen- und der Klimaziele beisteuern“, so der Bauamtsleiter. Dabei sei allerdings zu berücksichtigen, dass einige Flächen nicht mit Windkraftanlagen belegt werden dürfen. Sogenannte harte Tabuzonen sind etwa Elektrizitäts-Freileitungen, Erdgasleitungen, Gewässer, Bau- und Kulturdenkmäler, Vogelschutzgebiete, Biotope, Vorranggebiete für Grünlandbewirtschaftung oder Kompensationsflächen. Zudem sollen die Flügelspitzen 500 Meter Abstand zu den Wohnhäusern halten. Eine Erweiterung des Windparks Kammersand in Harkebrügge mit seinen sechs Windrädern ist nicht möglich. Er wird mit 46,5 Hektar oder 0,55 Prozent auf das Flächenziel der Gemeinde angerechnet. Im Reekenfelder Windpark stehen acht Anlagen. Hier allerdings sei nur ein Repowering, also eine Verbesserung der bestehenden Anlagen möglich. „Angerechnet werden 53,2 Hektar oder 0,63 Prozent“, so Bauamtsleiter Schulte. Ein möglicher neuer Standort wäre im Bereich Langes Moor in Harkebrügge. Die Fläche beträgt rund 154 Hektar und liegt im Grenzbereich zur Stadt Friesoythe. Sechs bis zehn Anlagen sind dort möglich, angerechnet würden 86,8 Hektar oder 1,01 Prozent. „Dort sieht auch die Stadt Friesoythe Flächen für eine Windparknutzung“, erklärte Schulte. Zu den Wohnhäusern betrage der Abstand rund 700 bis 800 Meter. Zwei weitere Anlagen wären laut Schulte zudem in Richtung ‚Hübscher Berg‘ (Gemeinde Edewecht) möglich. Bei den Ratsmitgliedern stießen die Vorschläge auf ein geteiltes Echo. „Der Konzeptplanung müssten eigentlich alle Fraktion im Rat zustimmen, sonst könnte es mit der Ausweisung noch schlimmer werden“, sagte etwa Hans Eveslage (CDU). Hannes Coners (Grüne) mahnte weitere Unterlagen an. „Uns fehlen noch wichtige Dateien, damit wir in der Fraktion entscheiden können“, sagte er. Ratsfrau Waltraud Frerichs (Bürgerfraktion) lehnte die Konzeptplanung insgesamt ab.Tabuzonen für Windenergie
Anlagen im Grenzgebiet zu Friesoythe und Edewecht möglich
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