Bei einem Unfall der Nordwestbahn ist am Samstagabend zum Glück niemand verletzt worden. Aber: Über 100 Menschen mussten mehrere Stunden im "Nirgendwo" ausharren.
Wie die Agentur Nordwestmedia berichtet, passierte der Unfall auf der Fahrt von Oldenburg in Richtung Cloppenburg. In einem Waldstück nahe Hatten (im benachbarten Landkreis Oldenburg) stürzte ein Baum plötzlich auf die Gleise und traf dabei auch den Zug.
Marvel Sterlikow aus Cloppenburg berichtete nach dem Unglück, dass die Fahrgäste lediglich einen "Ruck" verspürten und anschließend ungewöhnliche Fahrgeräusche hörten. Der Zugführer hatte eine Schnellbremsung eingeleitet. Der Zug stoppte. Kurz darauf gab es eine Durchsage, dass die Fahrt aufgrund eines umgestürzten Baumes nicht fortgesetzt werden könne. Der Aufprall so heftig, dass die Frontscheibe zersplitterte.
"Angst hatten wir nicht, es war aber ein komisches Gefühl."
Marcel Sterlikov, Fahrgast aus Cloppenburg
Wie Tom Kramer, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Oldenburg erklärte, wurden mehrere Feuerwehren nach dem Unglück alarmiert. Das Problem: Das Waldstück ist aktuell überflutet. Die Gräben stehen in dem Bereich komplett voll mit Wasser. Dementsprechend schwer sei der Zug erreichbar gewesen. Eine Bergung der 109 Personen im Zug schien unmöglich.
Deshalb wurde entschieden, den Zug in den Bahnhof von Sandkrug zu schleppen. Marcel Sterlikov berichtet, dass es rund 2 Stunden dauerte, bis es weiter ging. "Angst hatten wir nicht, es war aber ein komisches Gefühl", schilderte der Cloppenburger später am Sandkruger Bahnhof. Auch Feuerwehrsprecher Tom Kramer zeigte sich am Ende erleichtert, dass unter den Fahrgästen keine Panik aufgekommen sei.
Vom Sandkruger Bahnhof aus wurde ein Schienenersatzverkehr organisiert. Die Fahrgäste stiegen auf Busse oder Taxis um. Das freute auch Marcel Sterlikov. Er war auf dem Weg zu seiner Familie, um mit ihr Weihnachten zu feiern.