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Wie mit wenig Aufwand einen naturnahen Garten gestalten?

Der Wettbewerb der Uni Vechta geht in den Endspurt. Noch bis zum 30. September sind Einsendungen möglich. Zudem plant die Uni ein Folgeprojekt.

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Insektenhotels seien ein gutes Beispiel für einen naturnahen Garten, sagen Dorothee Arp (von links), Karin Bokop und Hannah Hoff. Foto: Scholz

Insektenhotels seien ein gutes Beispiel für einen naturnahen Garten, sagen Dorothee Arp (von links), Karin Bokop und Hannah Hoff. Foto: Scholz

Wer hat den klimafreundlichsten Garten oder Balkon im Oldenburger Münsterland? Diesen nämlich sucht die Universität Vechta im Rahmen des EU-geförderten TeRRIFICA-Projektes. Noch bis zum 30. September (Mittwoch) können Interessierte Beiträge, wie Texte, Fotos oder auch Videos einsenden. Ende Oktober sollen dann nach den Beratungen der Jury die Gewinner feststehen. Zu dieser Jury gehört auch die Klimaschutzmanagerin der Stadt Dinklage, Dorothee Arp. In einem Naherholungsgebiet in Dinklage zeigt sie, welche vielfältigen Möglichkeiten es bei der naturnahen Gartengestaltung gibt.

"Wir wollen mit dem Wettbewerb den Menschen eine Plattform bieten, um ihr Wissen zu naturnahen und klimafreundlichen Gärten auszutauschen und zu teilen", sagt Mitinitiatorin Karin Bokop von der Universität Vechta. Sie und ihre Mitstreiterinnen betonen, dass der Wettbewerb nicht darauf ausgelegt ist, dass jemand wegen seines eigenen Gartens ein schlechtes Gewissen bekommen soll, sondern vielmehr, dass es zu einem Austausch der Bürger kommt. 

Doch wie genau sieht ein naturnaher Garten aus? Ein gutes Beispiel dafür seien Insektenhotels, weiß Klimaschutzmanagerin Arp. Diese würden verschiedensten Insekten Schutz bieten. Allgemein ist ein naturnaher Garten ihrer Meinung nach auch einer, der wenig Arbeit macht.

Komposterde ist in klimafreundlichen Gärten ein Muss

"Sie können mit ganz wenig Aufwand einen naturnahen Garten schaffen", sagt Arp. Zum Beispiel mit dem Bau von kleinen Vogeltränken auf dem Balkon oder im Garten. "Aber auch die effektive Regenwassernutzung oder dass man Bereiche nicht komplett versiegelt mit Schotterbeeten sind gute Beispiele", fügt Hannah Hoff von der Uni Vechta hinzu.

Auch das Nutzen von Komposterde sei sehr klimafreundlich, erklären alle drei. "Für Erde mit Torf werden die Moore zerstört, und darum sollte man lieber darauf verzichten", sagt Bokop. Einen kleinen Kompost könne jeder anlegen. Bei den Einsendungen habe es bisher auch sehr kreative Lösungen gegeben, wie das Recycling von Naturmaterialien. Auch das Aufstellen von Tontöpfen für Igel sei ideal.

Erweiterter Wettbewerb für 2021 geplant

Klimaschutzmanagerin Arp weist auch auf die Blühwiesen auf dem Gelände hin, die einen Mehrwert für heimische Insekten böten. "Naturnaher Garten kann auch bedeuten, dass man im ganzen Jahr eine Stelle im Garten hat, die blüht", sagt Arp.

Hannah Hoff (links) und Dorothee Arp mit dem Flyer des Wettbewerbs. Foto: ScholzHannah Hoff (links) und Dorothee Arp mit dem Flyer des Wettbewerbs. Foto: Scholz

Die Initiatoren freuen sich auf viele unterschiedliche Beiträge. Diese werden dann im Anschluss von einer Jury anhand eines Kriterienkataloges bewertet. In der Jury sind unter anderem Klimaschutzmanager der Städte vertreten, Mitarbeiter der Uni Vechta sowie Garten- und Landschaftsbauexperten. Anschließend sollen die Preisträger in den Sonntagszeitungen vorgestellt werden. Als Belohnung winken Gutscheine von kommunalen Bildungseinrichtungen. 

"Der Kreativität sollen keine Grenzen gesetzt sein."Dorothee Arp, Klimaschutzmanagerin Stadt Dinklage

Im kommenden Jahr soll der Wettbewerb in eine zweite Phase gehen. "Wir wollen dann dazu aufrufen, einen normalen Garten oder Balkon zu einem klimafreundlicheren umzugestalten", erklärt Hannah Hoff. Zudem soll die Website des Wettbewerbes weiter vorangetrieben und mit nützlichen Informationen rund um das Thema ausgestattet werden. "Von den Gärten aus diesem Jahr können dann andere lernen", sagt Hoff. Wichtig bleibt laut Klimaschutzmanagerin Arp: "Der Kreativität sollen keine Grenzen gesetzt sein."

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