Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV

Wie das "Haus am Jakobsweg" ein Ort der Begegnung werden soll

Die Einrichtung am St.-Anna-Stift in Kroge ist eröffnet worden. Das generationenübergreifende Konzept soll die Tagespflege in und um Kroge aufwerten.

Artikel teilen:
Schwester Marianne (links) schenkt Marie-Luise Bertels und Ulrich Zerhusen eine Jakobsmuschel zur Einweihung des Hauses am Jakobsweg. Foto: Röttgers

Schwester Marianne (links) schenkt Marie-Luise Bertels und Ulrich Zerhusen eine Jakobsmuschel zur Einweihung des Hauses am Jakobsweg. Foto: Röttgers

Das "Haus am Jakobsweg" in Kroge ist eröffnet worden: „Wir sind alle Pilger auf dem Weg unseres Lebens“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Ulrich Zerhusen zur Eröffnung der Einrichtung  am St.-Anna-Stift. Die Lebensreise von Kindern und Senioren führe die neue intergenerative Tagespflege nun als „Oase der Ruhe und des Austausches“ zusammen, erklärte Zerhusen sowohl das Konzept als auch den Namen und Ort der am Samstag eröffneten Begegnungsstätte.

„Der Jakobsweg, der in der Nähe unseres Hauses entlangführt, ist seit Jahrhunderten der Weg der Pilgerer, um sich selbst und die Gemeinschaft zu finden“, erläuterte Zerhusen. Jung und Alt fänden in diesem Konzept der intergenerativen Tagespflege zusammen und profitierten voneinander. Das „Haus am Jakobsweg“ werde ein Ort der Begegnung und Inspiration, wo die Besucher ihre Träume verfolgen und zum inneren Kompass finden könnten, so Zerhusen.

Die geschäftsführende Gesellschafterin Marie-Luise Bertels sieht im generationsübergreifenden Konzept der Tagespflege eine „lohnenswerte Investition in unsere Zukunft“. Bereits in ihrer eigenen Bachelor-Arbeit habe Bertels zur intergenerativen Tagespflege geforscht. So habe sich der Alltag der Gesellschaft stark verändert, das Zusammenleben in großen Familien sei nicht mehr gegeben. Enkelkinder und Großeltern sähen sich aufgrund längerer Lebensarbeitszeiten und größeren räumlichen Distanzen heutzutage viel seltener, erklärte Bertels.

"Die Idee, alles für Jung und Alt unter einem Dach zu vereinen, ist schon lange in unseren Köpfen gewesen."Marie-Luise Bertels, geschäftsführende Gesellschafterin

Das Haus am Jakobsweg ermögliche tägliche und selbstverständliche Begegnungen zwischen den Generationen. „Senioren profitieren vom Kontakt mit Kindern“, zitierte Bertels eingängige Studien, die mehr Teilhabe am sozialen Leben belegten. „Herzstück ist unser Begegnungsraum für Klein und Groß“, sagte Bertels zur Eröffnungsfeier. Die Einrichtung berücksichtige dazu sogar ein spezielles Farb- und Gestaltungskonzept und gäbe eine gute Orientierung. 

Platz für bis zu 20 Senioren und 10 Kinder

„Die Idee, alles für Jung und Alt unter einem Dach zu vereinen, ist schon lange in unseren Köpfen gewesen“, erklärte Bertels den 5 Jahre langen Weg vom Gedanken bis zur Verwirklichung, sich „gegenseitig Lebensfreude“ zu schenken. Im vom Architektenbüro Haves und Hogt aus Lohne geplanten Haus finden bis zu 20 Senioren als Gäste der Tagespflege und 8 bis 10 Kinder im Alter von ein bis 3 Jahren der Kindergroßtagespflege „Spatzennest“ unter einem gemeinsamen Dach Platz. „Wir können so Begegnungen zwischen Kindern und Senioren und ein gegenseitiges Verständnis fördern und eine dauerhafte Beziehung zwischen Kindern und Senioren aufbauen“, ist Bertels überzeugt.

Von einer weiteren „Win-win-Situation“ sprach Zerhusen, dass im Obergeschoss die "interdisziplinäre Arbeit der Pflege" geleistet werden könne. Ob Räumlichkeiten für einen Hausarzt, Friseursalon mit Kosmetik, Fußpflege oder Ergotherapiepraxis – alles ist integriert.

Lohnes Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet lobte das "großartige Konzept" für ganz Kroge-Ehrendorf: "Es ist eine innere Quelle der Freude und des Trostes für Senioren, auf Kinder zu treffen". Mit dem spanischen Pilgergruß "Ultreya" (zu Deutsch: Vorwärts! Weiter!) dankte auch die Mauritzer Franziskanerschwester Marianne: "Uns Schwestern liegt die Pflege auch am Herzen." Sie überreichte eine Jakobsmuschel und einen Bildband über Santiago de Compostela. Der emeritierte Pfarrer Josef Niederding aus Lohne hatte zuvor die Einsegnung der Räume zusammen mit Schwester Frodulfa vorgenommen. Am Samstagnachmittag konnte die Öffentlichkeit im Rahmen eines Tages der offenen Tür die neue Einrichtung kennenlernen.

Das neue E-Paper ist da: Mit einem deutlich besseren Lesekomfort inkl. Vorlesefunktion, täglichen Rätseln und einer Audiothek. Ab sofort erhältlich unter mein.om-online.de oder im App-Store bzw. Google-Playstore.  

Das könnte Sie auch interessieren

Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen

Wie das "Haus am Jakobsweg" ein Ort der Begegnung werden soll - OM online