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Vorlesetag im OM: Vechtaer Bürgerstiftung schickt 100 Vorleser in Kitas und Schulen

Die bundesweite Aktion kommt auch in den Landkreisen Vechta und Cloppenburg an. Wir haben drei Beispiele.

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Mit multimedialer Unterstützung: Heinrich Wolking konnte die Bilder aus dem Buch auf einer digitalen Tafel zeigen. Foto: Chowanietz

Mit multimedialer Unterstützung: Heinrich Wolking konnte die Bilder aus dem Buch auf einer digitalen Tafel zeigen. Foto: Chowanietz

Heinrich Wolking ist schon zum 15. Mal dabei. Der Vorsitzende der Vechtaer Bürgerstiftung liest am Freitagmorgen bei den Erstklässlern der Langfördener Grundschule. Er hat das Buch „Ich bin (nicht) sehr mutig“ mit einer Geschichte um den kleinen Drachen Lino mitgebracht. Aber „Damit ist man schnell durch“, sagt er. Die Drachengeschichte ist kurz.

Wolking hat aus Erfahrung sicherheitshalber noch das Buch „Krawall im Stall“ mitgebracht, eine turbulente Geschichte mit vielen Zeichnungen um die Rettung von Bauer Bernds Hof. Schließlich hat er die gesamten 45 Minuten der ersten Schulstunde Zeit. Die will er nutzen.

Wolking erzählt: Die Vorleseaktion war eines der ersten Projekte der Bürgerstiftung. Er gehörte 2009 zu den Vorlesern der ersten Stunde. Seitdem sei er jedes Mal dabei gewesen. „Das macht Spaß“, sagt er. Er freue sich jedes Mal auf die Reaktion der Schüler. Und er ist stolz auf das Projekt: Die Aktion sei enorm gewachsen.

Aktion enorm gewachsen

Mit ihrer Vorleseaktion beteiligt sich die Bürgerstiftung auch am bundesweiten Vorlesetag; der wurde vor 20 Jahren unter anderem von der Stiftung Lesen ins Leben gerufen. Die Initiatoren gehen davon aus, dass nur einem Drittel aller Kinder in Deutschland regelmäßig vorgelesen wird. Dabei gilt das als wichtiger Impuls, um die Neugier der Kinder aufs Lesen zu wecken. Und das gilt als wiederum wichtige Voraussetzung, damit die Kinder schließlich selbst gut lesen lernen.

In Vechta startete die Aktion 2009 zunächst nur an ein paar Schulen. Inzwischen ist der Vorlesetag enorm gewachsen: Die Organisatoren zählten rund 100 ehrenamtlich Vorleser; darunter viele lokale Persönlichkeiten, Stifter und Aktive der Bürgerstiftung, Vertreter der Stadtpolitik und der Stadtverwaltung oder auch Unternehmer. Die Ehrenamtlichen waren am Freitag in allen Grundschulen im Stadtgebiet und auch in den Kindergärten im Einsatz und haben nach Rechnung der Bürgerstiftung vor rund 2100 Kindern gelesen. Die Bürgerstiftung geht davon aus, dass gut 2100 Kinder eine Geschichte gehört haben.

Die Idee der Bürgerstiftung: Die Aktion soll nachhaltig fürs Lesen begeistern. Deshalb lassen alle Vorleser ihr Buch in den Klassen und Kitas, in denen sie gelesen haben. Die Kinder sollen die Geschichten selbst nach- oder zu Ende lesen können. Außerdem bekommen alle teilnehmenden Klassen 50 Euro für die Anschaffung weiterer Bücher.

Drei Hauptorganisatorinnen

Welche Bücher gelesen werden und wie viel Vorleser gebraucht werden, das klären die Organisatorinnen der Bürgerstiftung – maßgeblich Sarah Tabeling, Maike Uhlhorn und Yvonne Jürgens – vorab mit den Schulen. Allein in Langförden hatte Schulleiterin Barbara Arlinghaus Bedarf für insgesamt 13 Vorleser angemeldet.

Heinrich Wolking war dabei gesetzt: Der Calveslager Unternehmer hat einen Stammplatz auf der Liste der Langfördener Grundschule. Und sein Plan ging auf. Er konnte noch aus der Geschichte um Bauer Bernd lesen – mit multimedialer Unterstützung der Klassenlehrerin. Er konnte die Bilder aus dem Buch auf der interaktiven Tafel des Klassenraums zeigen.

Molbergens Bürgermeister Witali Bastian (hinten, rechts) war in der Kita Schifflein Christi zu Gast. Foto: privatMolbergens Bürgermeister Witali Bastian (hinten, rechts) war in der Kita Schifflein Christi zu Gast. Foto: privat

Auch in der Molberger Kita "Schifflein Christi" drehte sich alles ums Lesen. Leiterin Jennifer Kügler hatte Bürgermeister Witali Bastian eingeladen, der aus dem Werk "Spielplatzalarm in Molbergen" vorlas, ein personalisiertes Buch, in dem er als Verwaltungschef der Gemeinde eine der Hauptrollen spielt.

Die Klasse 2a der Brockdorfer Grundschule war begeistert von dem Buch Illumnio. Der Leuchtdiamant.“ Foto: HeinzelDie Klasse 2a der Brockdorfer Grundschule war begeistert von dem Buch „Illumnio. Der Leuchtdiamant.“ Foto: Heinzel

Die Grundschule Brockdorf nutzte den bundesweiten Vorlesetag der Stiftung Lesen dazu, vier Vorleserinnen in die Schule einzuladen und den vier Jahrgangsstufen etwas Altersgerechtes vorzutragen. Die zweite Jahrgangsstufe erlebte dabei eine echte Buchpremiere. Autorin Valeria Cuppari las erstmals öffentlich „Illumnio, der Leuchtdiamant“. Der 35-Jährigen geht es in ihrem am 1. Dezember erscheinenden Werk um die Kunst, niemals aufzugeben und stets an sich und seine Gaben zu glauben. Die Kinder bekamen zudem die Illustrationen von Alina Fialkovski gezeigt. Auf die Frage, wie es ihnen gefallen hat, erscholl ein einstimmiges und lautes „Gut!“. Valeria Cuppari ist Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin.

In den anderen Klassen wurden „Nur Mut, kleiner Luis“ von Mario Ramos (Klasse 1), „Frau Honig und die Magie der Worte“ von Sabine Bohlmann (Klasse 3) und die Geschichte „Nino will nicht zur Schule“ (Klasse 4) vorgelesen. „Wir wollen die Begeisterung für das Lesen wecken“, sagte Schulleiterin Daniela Kolbeck.

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