Vörden: Eigenbetrieb des Wasserwerks ist bald Geschichte
Betriebsausschuss der Gemeinde tagt zum letzten Mal im Neuenkirchener Rathaus.
Steffen Oevermann | 28.02.2020
Betriebsausschuss der Gemeinde tagt zum letzten Mal im Neuenkirchener Rathaus.
Steffen Oevermann | 28.02.2020

Waren Teil der letzten Ausschuss-Sitzung: (von links) Martin Menke, Olaf Stückemann, Ansgar Brockmann, Heinrich Hoppe, Reinhard Wessling, Hermann Schütte, Ludger Schmutte, Jürgen Eichler, Jürgen Rolfsen, Rainer Duffe, Marina Baune sowie Heinrich Brand. Foto: Oevermann
Eine historische Ausschuss-Sitzung wurde am Dienstagabend im Neuenkirchener Rathaus abgehalten. Dort tagte zum letzten Mal der Betriebsausschuss für das Wasserwerk in Vörden. Vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderats am 24. März, ist der Eigenbetrieb des Wasserwerks am 1. April endgültig Geschichte. „Heute findet eine letzte historische Stunde in der Ära des Wasserwerks Vörden statt“, sagte der Ausschussvorsitzende Hermann Schütte (SPD). Sowohl Schütte als auch Bürgermeister Ansgar Brockmann (CDU) ließen es sich nicht nehmen, an die Ursprünge des Wasserwerks zu erinnern. Mit einer für die Region „revolutionierenden Maßnahme“ sei 1959 das Wasserwerk gegründet und errichtet worden, welches im Folgejahr in Betrieb gehen konnte. „Die Kosten für den Bau betrugen damals 500 000 D-Mark. Für die damalige Zeit ein immens hoher Betrag“, so Brockmann. Ab 1962 versorgte das Wasserwerk auch den Ort Campemoor. Betrug die jährliche Fördermenge zunächst 250 000 Kubikmeter, stieg der Wasserbedarf dank des fortschreitenden Wachstums des Ortes Vörden sowie der betrieblichen Entwicklung der Firma Sickendiek zunehmend. Der Bedarf konnte ab dem Jahr 1975 aufgrund einer Vereinbarung mit dem Wasserverband Bersenbrück gedeckt werden. Dank dieser Vereinbarung konnte auch eine Versorgungssicherheit trotz eines möglichen Werkausfalls garantiert werden. Seit 1984 beläuft sich die jährliche Fördermenge auf 400 000 Kubikmeter. Im August 2016 übernahm schließlich der Wasserverband Bersenbrück auch die technische Betriebsführung im Vördener Wasserwerk, da dessen einziger Mitarbeiter Ludger Schmutte in den Ruhestand gegangen war. Bereits vorher wurden die ersten Gespräche geführt und nach einer Lösung für eine dauerhafte wirtschaftliche Wasserversorgung für Vörden und Campemoor gesucht. Nach umfangreichen Gesprächen und Verhandlungen beschloss der Gemeinderat 2018 schließlich, das Wasserwerk Vörden und die Wasserversorgung ab 2019 an den Wasserverband Bersenbrück zu übertragen. „Dies war eine richtige und zukunftswissende Entscheidung“, betonte Brockmann. Der Betriebsausschuss der Gemeinde beschäftigte sich seitdem mit der formal einwandfreien Übertragung des Werkes. „Wir konnten keinen einzigen vergleichbaren Fall finden, in dem ein Eigenbetrieb einer Gemeinde aufgelöst wurde“, sagte Bauamtsleiter Jürgen Rolfsen. In seiner letzten Sitzung stimmte der Ausschuss nun auch den letzten notwendigen Satzungsaufhebungen und den extra dafür erstellten Satzungen zu.
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