Nach einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 401 hat sich ein 38-Jähriger aus Vreden eine extrem gefährliche Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert, die unter anderem auch durch Friesoythe geführt hat. Der Mann ist vorläufig festgenommen worden. Das berichtet die Polizei Wilhelmshaven/Friesland. Dort werden die Ermittlungen aus Neutralitätsgründen geführt.
Zunächst wurde der Großleitstelle in Oldenburg am Montagnachmittag ein Unfall auf der Bundesstraße 401 nahe Jeddeloh II gemeldet. Der Unfallverursacher sei geflüchtet, schilderte ein Augenzeuge. Er folgte dem Mercedes GLC zunächst, verlor das Fahrzeug jedoch wenig später aus den Augen. Allerdings konnte er das Kennzeichen durchgeben. Die Polizei leitete umgehend eine Fahndung ein.
Mercedes rammt Streifenwagen in Oldenburg
Mit Erfolg: Knapp 15 Minuten nach dem Notruf entdeckte die Besatzung eines Streifenwagens den Mercedes im Oldenburger Stadtgebiet auf der Hundsmühler Straße. Der Wagen fuhr auf der Gegenfahrbahn und musste dort wegen des dichten Verkehrs kurz stoppen. Die Beamten nutzen die Gelegenheit und forderten den Fahrer lautstark auf, das Auto auf den Parkstreifen zu fahren. Dieser habe laut Polizeiangaben nicht reagiert – stattdessen schloss er das Seitenfenster.
Der 38-Jährige sei dann angefahren und touchierte dabei den Streifenwagen. Nur wenige Meter weiter musste er erneut auf der Hundsmühler Straße stoppen. Jetzt zertrümmerten die Beamten mit einem Nothammer die Fensterscheibe auf der Beifahrerseite. In diesem Moment trat der 38-Jährige aufs Gaspedal und rammte den Streifenwagen der Polizisten.
Polizist wurde in Friesoythe beinahe überfahren
Nach diesem Vorfall flüchtete der Mercedes-Fahrer stadtauswärts über die Edewechter Landstraße erneut auf die B401. Auf der Kreuzung mit der Edammer Straße in Friesoythe ereignete sich der wohl gefährlichste Vorfall während der waghalsigen Flucht. Ein Polizist konnte nur durch einen Sprung zur Seite in letzter Sekunde verhindern, dass er von dem Mercedes erfasst wurde.
In Edewecht fuhr der Mercedes schließlich in eine Sackgasse. Ans Aufgeben dachte der 38-Jährige auch dann allerdings noch nicht. Er steuerte den Wagen über ein Feld zurück auf eine Straße. Die Flucht endete laut Polizeiangaben erst kurz vor 16 Uhr auf einem anderen Feld. Dort konnte er festgenommen werden.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Oldenburg wird dem Mann nun versuchter Totschlag vorgeworfen. Um eine neutrale Ermittlung zu gewährleisten, wurde damit die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, die nicht bei der Verfolgung involviert war, beauftragt. Die Polizei bittet mögliche Geschädigte und Zeugen des Vorfalls, sich unter der Rufnummer 04421/9420 zu melden.